Gelsenkirchen. Die sportliche Lage bei den Königsblauen ist extrem angespannt. Ex-S04-Profi Baumjohann rechnet trotzdem mit der Wende zum Positiven.

Als die Schalker U19 zu Wochenbeginn auf die verjüngte U19 des australischen Profiklubs Sydney FC traf, war Mathias Schober aufmerksamer Zuschauer. Als Direktor Knappenschmiede und Entwicklung sah sich der frühere Rostocker den 3:0-Sieg der Königsblauen an. Zwei Tage später war Schobers Zeit auf Schalke vorbei: Sein Posten als Knappenschmiede-Chef wurde ersatzlos gestrichen. Ab dem 1. April übernimmt Raffael Tonello die Geschicke als Sportlicher Leiter des Schalker Nachwuchsleistungszentrums.

Baumjohann: Wiedersehen macht Freude

Der ehemalige Schalke-Profi Alexander Baumjohann, der beim Sydney FC als Sportdirektor tätig ist und mit seinem Team an einem Oster-Turnier in Düsseldorf teilnimmt, freute sich am Rand des Schalke-Tests über die kurze Rückkehr in seine alte Heimat. Vor allem das Wiedersehen mit U19-Trainer Norbert Elgert war für den gebürtigen Waltroper wertvoll. „Es war sehr gut, Norbert Elgert bei diesem Spiel wiederzusehen. Ich bin im Jahr 2000 zu Schalke 04 gekommen. Seit dieser Zeit kenne ich Norbert Elgert“, sagt Baumjohann.

Schüttelte auf Schalke viele Hände: Alexander Baumjohann.
Schüttelte auf Schalke viele Hände: Alexander Baumjohann.

Baumjohann startet in neue Karriere

In seiner Karriere hat der ehemalige Mittelfeldspieler nicht nur die Bundesliga bei Schalke 04, Borussia Mönchengladbach, FC Bayern München oder Hertha BSC kennengelernt, sondern als Weltenbummler auch in Brasilien (Coritiba FC, EC Vitoria) und Australien (Western Sydney Wanderers, Sydney FC) gespielt. Mittlerweile arbeitet der 37-Jährige als Funktionär beim Sydney FC.

„Wir haben eine sehr junge Mannschaft“

„Für unsere jungen Spieler ist das die Möglichkeit, sich zu präsentieren. Alle haben den großen Traum, irgendwann in Europa Fußball zu spielen. Einige unserer Jungs haben europäische Wurzeln“, sagt Alexander Baumjohann, der es bei der 0:3-Niederlage im Test gegen die königsblaue U19 als „ganz besonders“ empfand, nach langer Zeit wieder auf Schalke zu sein. Baumjohann war über die Niederlage nicht böse: „Wir haben eine sehr junge Mannschaft. Gegen die Schalker U19 bestand unser Team in der ersten Halbzeit zur Hälfte aus U17-Akteuren.“

Alte Zeiten: Schalkes damaliges Talent Alexander Baumjohann trickst am 28. August 2010 gegen Hannovers Karim Haggui. Die Niedersachsen gewannen knapp 2:1.
Alte Zeiten: Schalkes damaliges Talent Alexander Baumjohann trickst am 28. August 2010 gegen Hannovers Karim Haggui. Die Niedersachsen gewannen knapp 2:1. © WAZ FotoPool | Sebastian Konopka

Baumjohann zittert oft mit

Auch am anderen Ende der Welt in Australien verfolgt Alexander Baumjohann die Geschehnisse bei seinem ehemaligen Verein Schalke 04. „Ich versuche, so oft wie möglich die Spiele der Schalker zu schauen. Oft zittere ich mit, aber manchmal kann ich mir wegen der Zeitverschiebung nur die Highlights in der Zusammenfassung anschauen.“

Baumjohann sorgt sich um Schalke 04

Dass die Königsblauen im letzten Saisonviertel noch um den Klassenerhalt in der 2. Liga bangen müssen, nimmt Baumjohann durchaus mit. „Natürlich mache ich mir Sorgen um Schalke 04“, sagt er auf WAZ-Nachfrage vor dem wichtigen S04-Duell mit dem Karlsruher SC (Sonntag, 13.30 Uhr). Baumjohann: „Die jetzige Situation ist sehr schwierig. Schalke muss aufpassen, nicht noch weiter unten reinzurutschen.“ Fast im gleichen Atemzug fügt Alexander Baumjohann an: „Ich bin trotz allem optimistisch und kann mir nicht vorstellen, dass ein Abstieg aus der 2. Liga passiert.“