Gelsenkirchen. Sechs Profi-Vereine aus dem FLVW-Bereich beteiligen sich an der Trainerausbildung. So erklärt es FLVW-Chef Manfred Schnieders.

Bei der Qualifizierungsoffensive für Kindertrainer ist der Fußballkreis Gelsenkirchen, Gladbeck und Kirchhellen in Zusammenarbeit mit dem Zweitligisten FC Schalke 04 Vorreiter. Mittlerweile ist das Zertifizierungs-Projekt über die Gelsenkirchener Grenzen hinaus ausgeweitet. Manfred Schnieders, Präsident des FLVW: „Der Solidartopf Profivereine ist gelungen. Unser Anliegen war, die Quote zu erhöhen. Wir können jedes Jahr im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen 2500 zertifizierte Kindertrainer kostenlos zur Verfügung stellen.“

Die 20 Lerneinheiten umfassenden Qualifizierungs-Maßnahmen wären für viele Amateur-Vereine in Westfalen ohne Unterstützung kaum zu stemmen. Mittlerweile beteiligen sich außer den Königsblauen auch der amtierende Vizemeister Borussia Dortmund, Bundesligist VfL Bochum, Zweitligist SC Paderborn sowie die Drittligisten Arminia Bielefeld und Preußen Münster mit Beiträgen am Zertifizierungs-Topf.

Borussia Dortmund ist zweimal vertreten

Manfred Schnieders: „Borussia Dortmund ist sogar zweimal vertreten. Einmal mit den Profis und einmal mit der U23.“ Rund 100.000 Euro kommen durch die Profivereine im Solidar-Topf zusammen. „Wir als Verband beteiligen uns zudem mit einem Betrag von 20.000 Euro“, erläutert Manfred Schnieders und fügt hinzu: „Wenn wir es jedes Jahr schaffen, 2500 Zertifizierungen hinzubekommen, wären wir sehr zufrieden.“ Christian Fischer, Vorsitzender des Fußballkreises: „Gemeinsam mit Schalke 04 lizenzieren wir im Fußballkreis Gelsenkirchen jährlich über 200 Trainerinnen und Trainer.“ In der vergangenen Saison hatten die Schalker den Erwerb der DFB-Lizenzen und der neuen Zertifikate für Kindertrainer und Kindertrainerinnen mit einem Zuschuss von 50.000 Euro unterstützt.

In-House-Schulungen bei Gelsenkirchener Klubs

Wie lässt sich die Weiterbildung bei kleineren Vereinen durchsetzen? Bei mehreren Gelsenkirchener Klubs, wie zum Beispiel beim Bezirksligisten SV Horst 08, wurden sogenannte In-House-Qualifizierungen durchgeführt. Sören Schürer aus dem Referententeam des Fußballkreises kommt zu diesen Qualifizierungen auf die Vereinsanlagen, um die Weiterbildungen durchzuführen. Ohne die Schalker Initiative wären die Zahlen der jungen Trainerinnen und Trainern zweifellos noch geringer.

„Als größter Fußballclub in der Region sehen wir es als unsere Pflicht an, den Fußball an der Basis zu unterstützen“, hatte der ehemalige S04-Sportvorstand Peter Knäbel zur Qualifizierungsoffensive herausgestrichen. Kreisvorsitzender Christian Fischer bilanziert: „Die jahrelange Zusammenarbeit zwischen Schalke 04 und dem Fußballkreis Gelsenkirchen zeigt deutlich, dass Amateur- und Profifußball Hand in Hand gehen können. Mit dieser Qualifizierungsoffensive haben wir die Möglichkeit, Menschen in unserem Kreis weiterzubilden und fußballerisch voranzubringen.“

FLVW-Präsident Manfred Schnieders geht auch von einem regen Austausch mit der neuen Schalker Führungsebene aus.
FLVW-Präsident Manfred Schnieders geht auch von einem regen Austausch mit der neuen Schalker Führungsebene aus. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Schalke 04 als „euphorischer Mitspieler“

Die Verbindung zwischen dem Fußballkreis und dem Traditionsklub ist besonders. Beim traditionellen Neujahrsempfang des Fußballkreises Gelsenkirchen im Raum Hagedorns in der Veltins-Arena geriet Kreisvorsitzender Christian Fischer am Wochenende regelrecht ins Schwärmen. „Für mich ist es das schönste Stadion auf der Welt. Ich bin hier in Gelsenkirchen geboren. Wir befinden uns in der Heimat unseres Unterstützers FC Schalke 04. Schalke steht als euphorischer Mitspieler schon lange an unserer Seite.“

Und ein Ende ist noch nicht in Sicht, auch wenn mit Peter Knäbel ein wichtiger Ansprechpartner zwischen Verein und Verband von Bord gegangen ist. Manfred Schnieders: „Mit Peter Knäbel gab es in der Vergangenheit einen regen Austausch, aber ich gehe davon aus, dass es auch mit der neuen Führung des FC Schalke 04 so sein wird.“ Schnieders musste bei den Treffen mit den Profi-Vereinen auch keine große Überzeugungsarbeit leisten. „Die Gespräche“, skizziert der FLVW-Präsident, „haben nicht länger als fünf Minuten gedauert.“