Gelsenkirchen. U23-Torwart Julius Paris hat erste überzeugende Arbeitsnachweise abgeliefert. So bewertet Trainer Fimpel die Entwicklung des 22-Jährigen.
In der Rangliste der am meisten eingesetzten Spieler steht die U23 des FC Schalke 04 zur Winterpause auf Rang vier. Insgesamt 30 Akteure durften sich in den 18 Meisterschaftsspielen der Regionalliga West bisher unter der Regie von Trainer Jakob Fimpel beweisen. Bei Fortuna Düsseldorf II wurden ebenfalls 30 Spieler eingesetzt. Nur der Unterbau des 1. FC Köln (33), SC Paderborns Reserve (35) und der Talentschuppen von Borussia Mönchengladbach (36) ließen noch mehr Talente oder Jungprofis in den Viertliga-Partien ran. Da das für Mittwoch geplante Nachholspiel bei Rot-Weiss Ahlen trotz aller Bemühungen, den Rasen an der Werse bespielbar zu bekommen, erneut abgesagt werden musste, ändert sich an der Schalker Einsatzstatistik im Jahr 2023 nichts mehr.
S04-Feuertaufe in Velbert
Das königsblaue Torwart-Talent Julius Paris hätte vermutlich keine Einwände gehabt, zum zweiten Mal hintereinander zwischen den Pfosten des Schalker U23-Tores zu stehen. Der ehemalige Straelener freute sich nach dem 3:0 über den 1. FC Düren über seine erste Zu-Null-Partie über 90 Minuten. In den wenigen Situationen, in denen der Blondschopf gefragt war, zeigte er eine sichere Leistung. „Die drei Punkte gegen Düren waren für uns ganz wichtig. Jetzt liegen wir nur zwei Zähler hinter ihnen. Das ist eine gute Position, um anzugreifen“, zeigt sich Paris kämpferisch. Der gebürtige Krefelder hatte seine Feuertaufe beim 4:0-Erfolg in Velbert. Paris wurde in der 66. Minute für den angeschlagenen Justin Treichel eingewechselt – und hielt die Null.
Fünf Spiele, eine Niederlage
Im Heimspiel gegen den SV Lippstadt stand Paris am 22. Oktober erstmals in einem Schalker Punktspiel von Beginn an zwischen den Pfosten. Die erhoffte „weiße Weste“ hatte sich nach acht Minuten erledigt. Da traf Gerrit Kaiser zur Lippstädter Führung. Schalke drehte die Begegnung aber noch in einen 3:1-Heimsieg. Insgesamt stehen für den Sommer-Neuzugang fünf Regionalliga-Einsätze zu Buche. Dabei musste er nur eine Niederlage hinnehmen: Gegen Fortuna Köln setzte es im Parkstadion eine 0:2-Pleite.
Hatte sich Julius Paris auf Schalke sogar etwas mehr erhofft? Er bewertet sein erstes Halbjahr am Berger Feld ganz realistisch und stellt fest: „Am Anfang ist es ganz normal, dass man bei einem neuen Verein erst einmal reinkommen muss.“ Offenbar ist ihm die Eingewöhnung nach dem Schritt von Regionalliga-Absteiger Straelen zum S04-Team gut gelungen. „Ich habe mich ganz gut eingelebt“, sagt der Keeper im Gespräch mit der WAZ, „und natürlich hoffe ich, dass ich im Saisonverlauf noch weitere Einsätze bekomme.“
Schalke: „Eine andere Reichweite“
Dass er nach 30 Einsätzen für den SV Straelen jetzt ganz anders im Fokus steht, ist dem Schlussmann bewusst. „Schalke hat natürlich eine ganz andere Reichweite. Wenn man hier auf das Trainingsgelände kommt, dann ist das schon ein ganz anderes Gefühl“, bilanziert Paris. Schalke 04 war für den Torwart schon ein Thema, bevor er das erste Mal S04-Trainingsklamotten anzog. „Meine guten Freunde sind alle Schalke-Fans. Wir haben oft zusammen die Spiele der Schalker Profis geschaut. Deswegen hatte ich schon einen Bezug zu dem Verein, bevor es überhaupt zum Wechsel kam“, sagt Julius Paris mit einem Lächeln.
Bei seinem Sprung zu den Königsblauen, bei denen er die Lücke des aus Altersgründen abgewanderten Radomir Novakovic (jetzt Alemannia Aachen) schloss, brachte Paris schon ein gewisses Rüstzeug mit. Bei Absteiger Straelen zählte er trotz der löchrigen Defensive zu den wenigen Lichtblicken, präsentierte sich in vielen Spielen als Fels in der Brandung und wirkte in den Regionalliga-Spielen extrem fokussiert. Paris profitierte in Straelen von der Zusammenarbeit mit Torwart-Trainer Manni Gloger, der früher auch beim MSV Duisburg in der Bundesliga arbeitete.
„Julius hat bei uns eine Top-Entwicklung genommen. Er hatte schon richtig gute Reflexe auf der Linie. Jetzt hat er nochmal einen Riesensprung gemacht“, schwärmt Jakob Fimpel, der sich in der Luxus-Situation befindet, mit Justin Treichel, Profi-Keeper Justin Heekeren und eben Paris drei starke Keeper zur Verfügung zu haben. „Julius Paris hatte sich die letzten Einsätze einfach verdient. Er ist ein Top-Typ und haut sich immer voll rein“, lobt Fimpel seinen 22-jährigen Schlussmann.