Gelsenkirchen. Die Stadt stuft fünf Sportanlagen als sehr sanierungsbedürftig ein und nennt erstmals Kosten. Konzept gegen Gewalt im Fußball soll bald kommen.

Südstadion, Oststraße, Lohmühle und noch viele weitere: Die Liste von sanierungsbedürftigen Sportanlagen in Gelsenkirchen ist lang. Nun hat die Stadt in einer Antwort auf eine Haushaltsanfrage der Grünen im Sportausschuss erstmals Zahlen dazu genannt, wie teuer die fünf dringlichsten Sanierungen sein werden.

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Als besonders sanierungsbedürftig hatte Stadt kürzlich das Südstadion, die Sportanlagen Lohmühle, Oststraße und Offene Tür sowie die Trendsportanlage Consol eingestuft. Sie stehen allesamt auf einer Prioritätenliste, die Sportdezernentin Anne Heselhaus vorgestellt hatte.

Risse in der Tartanbahn, gesperrte Stehstufen

Am teuersten dürfte die Erneuerung der Tartanfläche auf der Sportanlage Lohmühle werden, auf der unter anderem die Leichtathletik-Abteilung des FC Schalke 04 trainiert. Die Tartanfläche weist zahlreiche Risse und Löcher auf, die Stadt rechnet hier mit Kosten von rund einer Million Euro. Für die geplante Modernisierung der Trendsportanlage Consol und die damit verbundene Umwandlung des angrenzenden Rollfeldes zu einer Pumptrack-Anlage (spezielle Mountainbike-Strecke) werden 750.000 Euro fällig.

Die Sportanlage Lohmühle aus der Luft. Hier muss die Tartanfläche saniert werden.
Die Sportanlage Lohmühle aus der Luft. Hier muss die Tartanfläche saniert werden. © www.blossey.eu / FUNKE Foto Service | Hans Blossey

Beim Südstadion, in dem die marode und seit rund fünf Jahren gesperrte Stehstufenanlage zurückgebaut und ein neuer Hydrant für die Bewässerung des Rasenplatzes angeschlossen werden soll, geht die Stadt von Kosten in Höhe von einer halben Million Euro aus. Etwas günstiger sind die Sanierungen des großen Kunstrasenplatzes auf der Sportanlage Oststraße (rund 250.000 Euro) und des Geräteparks auf der Sportanlage Offene Tür (100.000 Euro)

Insgesamt belaufen sich Kosten für die fünf Sanierungsmaßnahmen damit auf rund 2,6 Millionen Euro. Wann die jeweiligen Arbeiten starten, ist aber noch unklar: „Die Maßnahmen befinden sich in unterschiedlichen Stufen der Planung und werden sukzessive umgesetzt“, teilte ein Stadt-Sprecher kürzlich auf WAZ-Anfrage mit.

Arbeitskreis gegen Gewalt im Fußball eingerichtet

Etwas genauer sieht der Zeitplan dagegen beim geplanten Konzept gegen Gewalt im Fußball aus. Der Sportausschuss hatte der Verwaltung im Mai den Auftrag erteilt, dafür eine entsprechende Arbeitsgruppe einzurichten.

EIn Blick in eine bessere Zukunft? Gelsensport-Geschäftsführer Marc Kopatz hofft, dass die Zahl der Gewalt-Vorfälle im Fußball wieder sinkt.
EIn Blick in eine bessere Zukunft? Gelsensport-Geschäftsführer Marc Kopatz hofft, dass die Zahl der Gewalt-Vorfälle im Fußball wieder sinkt. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

In der Sportausschuss-Sitzung am Mittwochabend gab Gelsensport-Geschäftsführer Marc Kopatz nun ein Update dazu: „Wir haben den Arbeitskreis jetzt gebildet. Teil davon sind unter anderem die Polizei, Gelsensport, die neue Sportverwaltung, der Fußballkreis und der Fußballverband, aber auch die Spruchkammer und die Schiedsrichter“, sagte Kopatz.

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Er kündigte an: „Das erste Treffen soll noch in diesem Jahr stattfinden, das Konzept wollen wir dann bis zum Beginn der Europameisterschaft Mitte 2024 vorlegen.“ Erst am vergangenen Sonntag hatte es in der Gelsenkirchener Kreisliga A2 wieder ein Skandalspiel mit Rassismus-Vorwürfen und einem verletzten Spieler gegeben.