Gelsenkirchen. Der Receiver will mit seinen Gelsenkirchen Devils-Teamkollegen im Liga-Endspurt Zeichen setzen und zeigen: „Da unten gehören wir nicht hin!“
Der Trick mit den neuen Trikots ging nicht auf. Die Gelsenkirchen Devils, die im American Football-Verbandsligaspiel gegen die Kevelaer Kings eigentlich in neuer Montur einen Sieg einfahren wollten, standen erneut mit leeren Händen da. Durch die 9:26-Niederlage bleiben die Devils mit vier Punkten Vorletzter - nur Revier-Rivale Herne Black Barons ist in der Tabelle schlechter. Die Herner haben noch keinen einzigen Punkt eingefahren und treffen am 9. September auf die Devils.
Die Gelsenkirchener Footballer müssen den Blick aktuell zwangsläufig nach unten richten. Drei Spiele stehen noch aus - rein theoretisch könnte es also noch ganz werden. Devils-Receiver Marius Brinkmann: „Herne hat zwar personell nachgelegt und mehrere Import-Spieler verpflichtet, aber ich glaube nicht, dass sie jetzt mehrere Spiele und dann auch noch gegen uns gewinnen. Unser Ziel ist es ganz klar, dass wir zeigen: Da unten gehören wir mit unserer Mannschaft nicht hin. Wir haben eine durchwachsene Saison erlebt, hatten viele Verletzungen. Das muss man jetzt so akzeptieren und das Ganze vernünftig zu Ende bringen.“
Zu den verletzungsgeplagten Spielern zählte Brinkmann auch selbst. Im ersten Saisonspiel gegen Wesseling Blackvenom (14:20) brach er sich die Speiche. „Ich bin ganz doof auf meinen Arm gefallen“, erinnert er sich, „musste dann operiert werden. Eine schöne lange Narbe erinnert mich immer an den Speichenbruch. Ich hatte mehrere Kontroll-Termine im Krankenhaus, habe Physiotherapie gemacht und mich zurückgekämpft. Seit ein paar Wochen bin ich wieder voll im Training und habe jetzt mein drittes Saisonspiel gemacht. Ich spüre keine Hemmschwelle und habe auch keine Bedenken nach dem Motto: Was passiert, wenn…“, sagt der Pechvogel, der sich einige Zeit vor dem Speichenbruch einer Knie-Operation unterziehen musste.
Als Marius Brinkmann seinen Vater von seinem Bruch berichtete, war die Stimmung eher gedämpft. Hintergrund: Marius Brinkmann arbeitet im elterlichen Tischler-Betrieb in der Geschäftsführung und konnte gewohnte Aufgaben mit seiner Armverletzung nicht mehr erledigen.
„Ich musste die Mitarbeiter dann mehr anweisen. Sie haben mich prima unterstützt, das hat alles funktioniert. Mein Vater war trotzdem nicht sonderlich begeistert über meine Verletzung, obwohl er auch lange Basketball gespielt hat - und es auch heute noch bei der Deutschen U65-Meisterschaft tut.“ Auch Marius Brinkmann hat Spaß am Basketball: „Nebenbei“ spielt er bei Schalke 04 II. „In der letzten Saison haben wir zu viele Spiele klar gewonnen. Das macht dann nicht mehr so riesig Spaß. Jetzt sind wir in die Landesliga aufgestiegen und spielen mit unserer Ersten in einer Klasse“, sagt der Doppelsportler.