Gelsenkirchen/Gladbeck. Mehrere Vereine fehlen in der ersten Kreispokal-Runde, darunter SSV Buer, SC Hassel und SV Zweckel. Wie sie noch eine Chance bekommen.
Man stelle sich das folgende Szenario vor: Am Sonntag wird im Rahmen der ZDF-Sportstudio-Reportage die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals ausgelost.
Nachdem das letzte der 64 Lose gezogen wurde, bemerken die Zuschauer verwundert, dass Borussia Dortmund und des FC Schalke 04 nicht genannt wurden. Der Justiziar des Deutschen Fußball-Bundes erklärt anschließend, dass sich diese beiden Vereine nicht ausdrücklich für den Wettbewerb angemeldet hätten.
Kreispokal Gelsenkirchen: Zugpferde fehlen im Lostopf
Unvorstellbar? Eigentlich schon, aber zwei Ebenen tiefer hat sich ein vergleichbarer Fall ereignet. Als vor kurzem die Paarungen der ersten Runde des Kreispokals ausgelost wurden, fehlten die SSV Buer und der SC Hassel, zwei der wenigen Zugpferde, im Lostopf. Pokal-Staffelleiter Sebastian Bomm klärt auf: „Die SSV Buer und der SC Hassel gehören zu den Vereinen, die sich bis zum Meldeschluss am 28. Mai nicht für den Wettbewerb angemeldet haben.“
Buers Vorsitzender Marcel Denneborg und auch der Hasseler Abteilungsleiter Jörg Böving räumen ein, dass das Versäumnis auf Seiten ihrer Vereine liegt.
Fußballkreis hat die Vorgehensweise zur Saison 2023/24 geändert
Allerdings muss man ihnen zugutehalten, dass hier ein klassisches Missverständnis vorliegt. Die Bueraner und auch die Hasseler gingen davon aus, dass sie ohne ausdrückliche Zustimmung am Wettbewerb teilnehmen dürften. So lief das jedenfalls in den vorherigen Jahren.
Vor der neuen Saison 2023/24 hat der Fußballkreis allerdings die Vorgehensweise geändert. „Wir haben die Vereine zweimal per E-Mail aufgefordert, sich für den Kreispokal anzumelden. Außerdem wurde in den Öffentlichen Mitteilungen des Verbandes darauf hingewiesen“, erläutert Sebastian Bomm. In Buer und in Hassel hat man wohl weder die E-Mails noch die Öffentlichen Mitteilungen des Verbandes gründlich genug gelesen und somit auch nicht die geänderte Praxis bemerkt.
SC Hassel: „Vielleicht ist uns das einfach durchgegangen“
„Wir befanden uns gerade im Abstiegskampf der Bezirksliga. Vielleicht ist uns das einfach durchgegangen“, teilt Hassels Jörg Böving mit. „Es ist ärgerlich, aber alles Jammern hilft nichts. Der Fehler liegt eindeutig bei uns.“ Auch Marcel Denneborg vom Landesligisten SSV versucht gar nicht erst, den Schwarzen Peter weiterzuschieben. „Wir hätten gerne teilgenommen, so wie wir jedes Jahr teilgenommen haben“, sagt er. „Es wäre schön gewesen, wenn man uns durch einen kurzen Anruf oder durch eine WhatsApp-Nachricht auf unser Versäumnis aufmerksam gemacht hätte.“
Der Kreisvorsitzende Christian Fischer bedauert, dass es so gelaufen ist, wie es gelaufen ist. Aber als ein Mann mit Ideen hat er jetzt trotzdem gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen eine unbürokratische Lösung gefunden. „Alle Mannschaften, die sich wie die SSV Buer und der SC Hassel nicht gemeldet haben, weil sie glaubten, sie wären wie in den Jahren zuvor ohne diese ausdrückliche Anmeldung dabei, können trotzdem teilnehmen, wenn sie es denn wollen“, erklärt er jetzt.
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FSM Gladbeck, SuS SB Gladbeck, SC Hassel, SSV Buer, Firtinaspor, DJK SW GE-Süd, DJK BW Gelsenkirchen, SV Union Neustadt, SV Zweckel und Spfr. Haverkamp werden angeschrieben und können sich bis Mittwoch melden.
Diese Mannschaften kommen dann in einen Extra-Topf und ermitteln neben den 16 Erstrunden-
Siegern und jenen neun Teams, die ein Freilos erhalten haben, weitere Teilnehmer für die zweite Runde.
Künftig will Christian Fischer wieder zurück zum einfachen Verfahren der Vorjahre. „Wer nicht am Kreispokal teilnehmen möchte, muss sich bei uns melden“, betont er. „Alle Klubs, die sich nicht melden, sind automatisch dabei.“
SV Zweckel verzichtet bewusst – wird aber auch noch mal angeschrieben
Im Gegensatz zu Vereinen wie SSV Buer und SC Hassel hat sich der Gladbecker Bezirksligist SV Zweckel ganz bewusst gegen eine Teilnahme am diesjährigen Kreispokal-Wettbewerb entschieden.
„Wir haben nicht gemeldet, denn wir wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie groß unser Kader sein wird“, erklärte SVZ-Trainer Günter Appelt. „Im letzten Jahr hatten wir personelle Probleme, und im Kreispokal haben sich noch zwei Spieler verletzt. Wenn der Kader groß ist, macht dieser Wettbewerb Sinn und auch Spaß“, ergänzt er. Gleichwohl wird der Bezirksligist noch einmal vom Fußballkreis angeschrieben.