Gelsenkirchen. Die U19 des FC Schalke 04 hat das Westfalenpokal-Finale gegen den SC Paderborn verloren. Für Trainer Norbert Elgert war ein Aspekt entscheidend.
Das war kein schöner Himmelfahrtstag für die Knappenschmiede. Drei Stunden nach der U15 hatte auch die U19 des FC Schalke 04 das Nachsehen im Endspiel um den Westfalenpokal. Sie verlor das Finale in ihrer Altersklasse vor 1150 Zuschauern im Parkstadion gegen den SC Paderborn 07 mit 1:2.
„Ein hochverdienter Sieg für Paderborn“, attestierte Schalkes Trainer Norbert Elgert. „Wir waren gewarnt nach den Ergebnissen, die die Paderborner in der Sonderspielrunde und davor auch schon in der Bundesliga erzielt haben. Das ist eine Mannschaft, die sich mit unserer auch individuell auf Augenhöhe bewegt. Einige von ihnen sind bereits zu Einsätzen bei den Profis und im Oberliga-Team gekommen.“
Für die Schalker A-Junioren war’s nach dem unglücklichen 3:4 nach Verlängerung gegen den 1. FC Köln im DFB-Junioren-Pokal die zweite Finalniederlage innerhalb von drei Wochen. Im Gegensatz zu dem Duell in Potsdam am 30. April bot der Knappen-Nachwuchs diesmal eine enttäuschende Vorstellung. „Es setzt sich meistens die Mannschaft durch, die den Sieg etwas mehr will“, erklärte Norbert Elgert. „Diesmal war es so, dass die Paderborner den Sieg nicht nur etwas mehr, sondern deutlich mehr wollten.“
Der SC Paderborn 07 erwischt einen Start nach Maß
Der erfahrene Fußball-Lehrer, der diesen Wettbewerb mit seinen Mannschaften bereits elfmal gewinnen konnte, vermisste diesmal das, was er „seit gefühlt 1000 Jahren“, wie er anmerkte, als die Grundtugenden, die Basics des Fußballs bezeichnet: vor allem Lauf- und Einsatzbereitschaft sowie einen Siegeswillen. „Es spricht einiges dafür, dass die intrinsische Motivation in dieser Mannschaft nicht so ausgeprägt ist wie sie sein sollte, um solche Ansprüche zu stellen, wie sie von einigen gestellt werden.“
Die Gäste aus Paderborn erwischten einen Start nach Maß. Nach nur fünf Minuten lag der Ball das erste Mal hinter Torhüter Luca Podlech im Schalker Netz, nachdem sich Joel Vega Zambrano im Zweikampf gegen Vitalie Becker durchgesetzt hatte.
Es folgte die für lange Zeit beste Phase der Königsblauen, aber trotz guter Möglichkeiten für Kelsey Owusu Aninkorah-Meise, Ngufor Anubodem und Keke Topp blieb ihnen der Ausgleich bis zur Pause verwehrt.
Schalkes Torhüter Luca Podlech erzielt das Tor zum 1:2
In der zweiten Halbzeit fanden die Gastgeber zunächst kein Durchkommen gegen die gut organisierte Defensive der Paderborner, die ihren Widersachern kaum Raum zur Entfaltung ließen. Ausgerechnet Medin Kojic, der ein Jahr jüngere Bruder des Schalker Semin Kojic, war es schließlich, der mit einem direkt verwandelten Freistoß das 2:0 für den SCP erzielte.
Die Gäste hatten danach die Möglichkeit, den Sack zuzumachen, aber den letzten Treffer der Partie erzielten nicht sie, sondern Schalkes Torhüter Luca Podlech. Nach einer Ecke von Max Grüger stieg er am höchsten und köpfte zum 1:2 ein.
„Es war bezeichnend für unser Spiel, dass kein Feldspieler, sondern der Torwart den einzigen Treffer erzielte“, erklärte Norbert Elgert. „Wir sind traurig und enttäuscht, dass wir auch dieses Finale verloren haben. Wir haben eine gute Mannschaft, gute Jungs, aber irgendwie fehlt da ein Tick.“
SC Paderborn hat den Titelverteidiger FC Schalke 04 entthront
Sein Paderborner Trainer-Kollege Dennis Schmitt genoss derweil die Mineralwasser-Dusche, die ihm sein Team verpasste. „Eine Wahnsinnsleistung von uns gegen einen übermächtigen Gegner“, teilte er mit. „Ich bin beeindruckt, wie reif die Jungs agiert haben.“
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Er durfte stolz sein. Seine Spieler entthronten nicht nur den Titelverteidiger FC Schalke 04, sondern holten als erste Paderborner A-Juniorenmannschaft nach 41 Jahren erstmals wieder den Westfalenpokal in die Bischofsstadt.
Tore: 0:1 Joel Vega Zambrano (5.), 0:2 Medin Kojic (64.), 1:2 Luca Podlech (88.).
FC Schalke 04 U19: Podlech, Anubodem, Becker, Barthel, Hansen, Hadzha (66. Likaj), Tonye (62, Grüger), Lanfer (46. S. Kojic), Topp, Aninkorah-Meisel, Gyamfi (71. Dörr).
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