Gelsenkirchen. Das Herz von S04-Tischtennis-Ass Honefeld ist königsblau. Sogar während der Seniorenmeisterschaft in Schleswig fiebert er mit Schalkes Profs mit.

Thorsten Honefeld ist Optimist und dazu komplett Schalke-verrückt. Für das Bundesliga-Auswärtsspiel der Königsblauen am 5. Mai bei Bayern-Bezwinger FSV Mainz 05 hat er für sich und seinen elfjährigen Sohn zwei Eintrittskarten gekauft. „Vielleicht geht da was für Schalke. Jeder Punkt zählt beim Kampf um den Klassenerhalt“, sagt Honefeld.

Highlight steigt für den Schalker in Ahrensburg

Am Samstag konzentriert sich Honefeld nicht vorrangig auf Fußball, sondern in erster Linie auf einen 2,7 Gramm leichten Plastikball. Der Tischtennis-Spieler des FC Schalke 04 nimmt vom kommenden Samstag bis Montag an den Deutschen Senioren-Meisterschaften in Ahrensburg (Schleswig-Holstein) teil. „Für mich ist das ein echtes Highlight. Ich freue mich riesig darauf und bin maximal motiviert“, sagt Schalke-Fan Honefeld.

Honefeld startet in drei Wettbewerben

Am Samstag geht es für ihn in einer Vierer-Gruppe mit den Einzeln los. Nur die beiden Gruppenersten kommen weiter. „Ich bin an Nummer acht gesetzt“, sagt der hauptberufliche Feuerwehrmann, der seine Chancen ganz realistisch einordnen kann: „Da sind schon richtig gute Spieler dabei. Im Einzel wird es schwer, ganz nach vorne zu kommen. Aber dafür ich rechne ich mir im Mixed und auch im Doppel etwas aus.“

Bereit für die Titelkämpfe: Schalkes Tischtennisspieler Thorsten Honefeld. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services
Bereit für die Titelkämpfe: Schalkes Tischtennisspieler Thorsten Honefeld. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Gute Chancen im Mixed für den Schalker

Im Doppel steht Honefeld mit Christian Hinrichs (TTG St. Augustin) an der Platte. Im Mixed geht der Schalker mit Sonja Roggenhofer an den Start. „Sonja spielt beim TV Biber in Hessen. Wir kennen uns bereits vom letzten Turnier. Sie hatte für die Titelkämpfe auch noch keinen Doppelpartner, insofern passt das jetzt gut. Sonja ist richtig motiviert. Im Mixed sehe ich für uns eine richtig gute Chance, mit einer Medaille nach Hause zu fahren“, sagt Honefeld, der in der Altersklasse 39 bis 44 Jahre antritt. Der Schalker augenzwinkernd: „Das sind im Grunde die Talente bei den Senioren.“

Schalker Tischtennis-Ass kann mit Sprüchen umgehen

Dass Thorsten Honefeld bei den Titelkämpfen in Ahrensburg im S04-Outfit um Punkte kämpft, versteht sich von selbst. „Da gibt es natürlich mal den einen oder anderen Spruch, aber das muss man abkönnen. Am Samstag starte ich relativ spät in mein Gruppenspiel. Um 18.30 Uhr spielt Schalke in der Bundesliga gegen Bremen. Da wird man sicherlich zwischendurch auch über das Ergebnis informiert“, sagt Honefeld mit einem Schmunzeln.

Sollte er ins Viertelfinale einziehen, ist es mit den Schalke-Klamotten vorbei. Honefeld, der in letzter Zeit mehrere Anfragen von anderen Vereinen abblockte, weil er seinem Lieblingsklub Schalke die Treue hält: „Im Viertelfinale gibt es ein offizielles WTTV-Shirt. Das muss man dann auch tragen.“

Voller Einsatz: Thorsten Honefeld (vorn) und Maurice Mann beim Schalker NRW-Liga-Spiel gegen Fröndenberg in der Halle Schürenkamp in Gelsenkirchen. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services
Voller Einsatz: Thorsten Honefeld (vorn) und Maurice Mann beim Schalker NRW-Liga-Spiel gegen Fröndenberg in der Halle Schürenkamp in Gelsenkirchen. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Honefelds Frau hat eine klare Meinung

Dass er Schalke 04 so tief im Herzen trägt, ist für Leute, die nicht aus dem Ruhrpott stammen, nur schwer verständlich. „Schalke“, sagt Thorsten Honefeld, „ist etwas ganz Besonderes. Ich kriege schon Gänsehaut, wenn ich jetzt gerade mit der WAZ über den S04 spreche. Meine Frau kommt aus dem Breisgau. Sie sagt zu dem Ganzen: Thorsten, du bist bekloppt.“

Irgendwie passend für den „verrückten“ Honefeld: Auf Anraten seines Orthopäden sollte er nach zwei Kreuzbandrissen eigentlich mit Tischtennis aufhören. Honefeld: „Mein Knie ist ein Totalschaden, aber den Tischtennis-Sport will ich mir trotz allem nicht nehmen lassen.“