Gelsenkirchen. Deshalb muss sich Gelsenkirchens Fußball-Westfalenligist YEG Hassel gegen Bochums Tabellenschlusslicht DJK TuS Hordel mit einem 2:2 begnügen.
So ein bisschen freundschaftlich ist an diesem Sonntagnachmittag nur das Ergebnis, dieses 2:2 (2:0), das sich für den Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligisten YEG Hassel allerdings wie eine Niederlage anfühlt. Anfühlen muss. Nach dem Schlusspfiff aber spielt dieses Resultat gegen das Bochumer Schlusslicht DJK TuS Hordel überhaupt keine Rolle mehr. Es sind auf dem Rasen und hinter der Barriere sehr viele ordnende Worte und Hände nötig, damit aus den zahlreichen verbalen keine körperlichen Attacken werden.
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Zu den Schlichtern am Lüttinghof gehört auch YEG-Trainer Hakan Durdu, der viele Minuten nach dem Abpfiff immer noch ratlos ist, warum seine Mannschaft nach einer überzeugenden ersten Halbzeit und 2:0-Führung keine drei Punkte geholt hat. „Das müssen wir analysieren“, sagt er und will sich auch nicht darauf einlassen, die Schuld für den Nicht-Sieg Schiedsrichter Sebastian Strube zu geben. Obwohl der Dortmunder Unparteiische und seine Assistenten an den Linien vor allem eines haben vermissen lassen: Souveränität. „Wir waren in der ersten Halbzeit sehr, sehr gut im Spiel, aber in der zweiten nicht da“, sagt Hakan Durdu.
Hasseler Anhänger rastet hinter der Barriere aus und sprintet los
Da waren in den zweiten 45 Minuten aber die YEG-Fans, wenn auch ohne Benimm-Regeln. Regelmäßig provozierten sie sowohl die Hordeler als auch das Schiedsrichter-Trio. Und kurz vor dem Abpfiff, als Ray Dompig in aussichtsreicher Position wegen einer Abseitsposition zurückgepfiffen worden war, rastete ein Hasseler Anhänger hinter der Barriere aus. Schon während seines Sprints Richtung Assistent brüllte er immer wieder „Wichser!“. Kurz danach war Schluss. Zumindest das Fußball-Spiel war beendet.
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Es war eine Partie, in der YEG Hassel im ersten Abschnitt sehr viel Eindruck hinterlassen hatte. Nicht nur einmal rollte der Ball klasse durch die Reihen des Westfalenliga-Tabellensechsten, der ganz klar den Ton angab, auch wenn er seinen Modus-Schalter hin und wieder merkwürdig von Konzentration auf Fahrlässigkeit stellte – was der Hordeler Marcus Ndjoli-Kiele fast zum 1:1 genutzt hätte. Er schoss jedoch am leeren Hasseler Tor vorbei.
Yüksel Terzicik scheidet bei YEG Hassel schon nach 25 Minuten aus
Zu diesem Zeitpunkt hätte Hakan Durdu gerne schon mit 2:0 geführt. „Wir haben unsere Chancen, die wir hatten, nicht alle gemacht“, sagte der YEG-Coach. Gesehen hatte er bis zu diesem Zeitpunkt erst einen Treffer: Nach Vorarbeit von Yüksel Terzicik, der in der 25. Minute nach einem Hordeler Foul verletzt ausschied, lupfte Faruk Gülgün den Ball über den starken DJK-TuS-Schlussmann Sven Möllerke zum Hasseler 1:0 ins Netz. Und als ihm in der 27. Minute im Nachschuss auch das 2:0 glückte, nachdem Mert Kilic zuvor an Sven Möllerke gescheitert war, wähnte sich YEG vor 200 Zuschauern auf der Siegerstraße. Zu Recht eigentlich.
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Doch die zweite Halbzeit war keine drei Minuten alt, da ahndete Sebastian Strube ein Handspiel Mesut Özkayas, der aus kurzer Distanz angeschossen worden war. „Den muss man nicht geben“, betonte YEG-Trainer Hakan Durdu. Das Ergebnis: Per 19-Meter-Freistoß verkürzte Kevin Rudolph für die DJK TuS Hordel auf 1:2, und fortan hatten die Bochumer Tabellenletzten ein klares Übergewicht. Und sie schienen auch mit den doch sehr widrigen Platzverhältnissen viel besser zurechtzukommen.
YEG-Trainer Hakan Durdu: „Unsere Spielphilosophie ist es, den Ball flach zu halten“
„Unsere Spielphilosophie ist es, den Ball flach zu halten, aber das kannst du hier nicht machen“, sagte Hakan Durdu, um allerdings auch bei diesem Punkt darauf hinzuweisen, dass das keine Ausrede für den schwachen Auftritt seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit sei.
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In der 87. Minute bekamen die Hasseler dann auch noch das 2:2, um das sie irgendwie gebettelt hatten. Nach einer Ecke von Kevin Rudolph, den Trainer Mirko Talaga erst zur zweiten Hälfte eingewechselt hatte, stocherte Pascal Beilfuß den Ball über die Linie – und YEG-Keeper Tugay Ayasli, der für den verletzten Pascal Schulz-Knop zwischen den Pfosten gestanden hatte, sah bei diesem Gegentreffer noch schlechter aus als beim ersten.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0, 2:0 Faruk Gülgün (12., 27.), 2:1 Kevin Rudolph (48.), 2:2 Patrick Beilfuß (87.).
YEG Hassel: Ayasli - Baydemir, Dilek, Öztürk, Esen - Yildiz (75. Nishino), Kilic - Kara Ali (66. Dompig), Özkaya, Terzicik (25. Arabaci) - Gülgün.