Gelsenkirchen. Der Durchfluss von technisch guten Offensivkräften in den Profibereich macht bei Schalkes U23 Wege frei. Ein 20-jähriger rückt nun in den Fokus.

Nachdem Soichiro Kozuki und Andreas Ivan den Sprung in den S04-Bundesligakader von Chefcoach Thomas Reis geschafft haben, eröffnen sich für Marouane Balouk in der königsblauen Regionalliga-Mannschaft ganz andere Perspektiven.

Balouk kam 2021 aus Genk nach Gelsenkirchen

Der 20-jährige Belgier, der im Januar 2021 aus Genk ans Berger Feld kam, musste sich in dieser Saison oft mit der Reservistenrolle begnügen.

Auch deswegen, weil Schalkes Reserve mit dem erfahrenen Andreas Ivan (28) einen unverzichtbaren Kreativkopf auf dem Rasen hatte. In 16 Spielen erzielte Ivan fünf Treffer und bereitete weitere fünf Tore für seine Mitspieler vor.

Schalker Startelf-Einsatz gegen Rödinghausen

Doch jetzt ist alles anders. Marouane Balouk bekam beim Meisterschafts-Wiederbeginn gegen den SV Rödinghausen (4:1) das Startelfmandat und versprühte viel Spielfreude.

Jakob Fimpel, Trainer der U23-Fußballer des FC Schalke 04. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services
Jakob Fimpel, Trainer der U23-Fußballer des FC Schalke 04. Foto: Michael Korte / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Trainer Jakob Fimpel: „Marouane ist ein Vollblut-Fußballer. Man merkt, dass er richtig Spaß am Fußball hat. Es macht einfach Freude, ihn auf dem Platz zu sehen. Marouane hat in der Wintervorbereitung einen großen Sprung gemacht. Jetzt heißt es für ihn: Dranbleiben, weitermachen.“ Das Motto gilt allerdings heute im Heimspiel gegen Fortuna Köln (14 Uhr, Parkstadion) nicht nur für Marouane Balouk, sondern für die gesamte S04-Mannschaft.

Nächstes Erfolgserlebnis für Schalkes U23?

Nach dem perfekten Start ins Jahr 2023 soll nach Möglichkeit mit einem weiteren Erfolgserlebnis nachgelegt werden. Jakob Fimpel: „Wir wollen unsere Heimspiele noch besser gestalten und unser Parkstadion verteidigen.“

Mit vier Siegen aus zehn Spielen liegt Schalke in der Heimspiel-Statistik bisher nur im Mittelfeld. Dafür läuft es für die königsblaue U23 auswärts deutlich besser: Auf gegnerischem Platz konnten Knipser Rufat Dadashov & Co. bereits 18 Punkte einsammeln.

Fortuna Köln holte schon fünf Auswärtssiege

Genau darin liegt die Parallele zu Gegner Fortuna Köln. Auch die Südstädter fühlen sich in der Fremde offenbar wohler und haben in neun Partien bereits fünf Siege eingefahren. In der Hinrunde. als die Fortuna nach einem Fehlstart mit dem Rücken zur Wand stand, trennten sich beide Teams 0:0.

Jakob Fimpel: „Da waren die Vorzeichen komplett anders. Fortuna war in einer schlechten Phase - und wir ebenfalls. Köln hat eine richtig gute Struktur, individuelle Klasse, gute Lösungen in den jeweiligen Spielsituationen, dazu eine gute Spielkultur: Das macht schon Spaß, ihnen zuzusehen.“

Fimpel sieht bei Fortuna Tendenz nach oben

Schakes Trainer sieht bei den mittlerweile erstarkten Domstädtern, die mit einem 6:0-Wirbelsieg über die SG Wattenscheid 09 aus der Winterpause kamen, eine klare Tendenz nach oben.

„Für ganz vorne wird es nicht mehr reichen, weil der Fortuna immer noch ihr Start nachhängt, aber sie zählen auf jeden Fall zu den Mannschaften, die oben mitmischen können. Fortunas Idee ist auf Dominanz ausgerichtet. Es wird in diesem Spiel darum gehen, wer mehr Ruhe in seine Aktionen bringt“, skizziert Jakob Fimpel.

Voller Einsatz:Schalkes Leo Greiml, hier im Bundesligaspiel in Leverkusen.
Voller Einsatz:Schalkes Leo Greiml, hier im Bundesligaspiel in Leverkusen. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Trainer-Lob für Cissé und Greiml

Auch dieses Mal wird der U23-Coach auf Jungprofi Ibrahima Cissé, der bei den Profis aktuell keine Rolle spielt und zuletzt mit zwei Toren im Regionalliga-Team auf sich aufmerksam machen konnte, zurückgreifen. Auch Verteidiger Leo Greiml war aus dem Lizenzkader nach „unten“ abgestellt.

Fimpel: „Ich finde es gut, wie sie es annehmen, bei uns in der Regionalliga zu spielen. Beide haben sich voll reingehauen. Genau so muss es sein.“ Dass dann andere U23-Spieler in den sauren Apfel beißen müssen, liegt auf der Hand. Der Coach hat die Gesamtsituation im Blick und sagt: „Alle Jungs bekommen ihre Einsatzzeiten.“