Gelsenkirchen. Schalke 04 steht mit seiner zweiten Frauen-Mannschaft auf Platz eins in der Kreisliga. Der Aufstieg wäre schön, aber es geht um mehr.
Boris Liebing, Frauenfußball-Abteilungsleiter und Trainer der Schalke 04 II-Frauen, hat nicht nur das große Ganze im Blick, sondern seine Antennen immer ausgefahren. Unmittelbar nach dem Sieg bei den Hallenkreismeisterschaften in Gelsenkirchen machte sich Liebing zusammen mit seinem Co-Trainer bereits zur nächsten Station nach Bochum auf.
Liebing: „Wollen gut vorbereitet sein“
Auch dort spielten die Fußball-Frauen ihren Titel aus - allerdings mit zehn Teams, während in Gelsenkirchen nur fünf Mannschaften am Start waren. „Wir wollen immer gut vorbereitet sein“, sagt Liebing.
Schalke 04 mit langfristigem Konzept
In ein paar Jahren wollen die Schalker, die aktuell ihre erste Mannschaft in der Frauen-Bezirksliga und ihr Zweit-Team auf Platz eins der Kreisliga A Herne/Gelsenkirchen platziert haben, ganz oben mitmischen. Ein Aufstieg mit der Reserve in die Bezirksliga wäre schön, ist aber nicht alles. Das Frauen-Fußballkonzept ist langfristig ausgelegt.
Schalke 04: Keine Planung am Reißbrett
„Unser Verein lebt das“, sagt Liebing, „wenn ich ein Haus baue, dann fange ich nicht beim Dach an, sondern mit dem Fundament. Die Bundesliga kann man nicht am Reißbrett planen. Bei uns geht es um Entwicklung. Wir wollen uns möglichst breit aufstellen, Talente finden und fördern - und einen Schritt nach dem anderen machen.“
Sieben U11-Spielerinnen kamen über Bolzplatzprojekt
Alleine sieben Spielerinnen, die aktuell in der Schalker U11 am Ball sind, sind über das Bolzplatzprojekt der vereinseigenen Stiftung Schalke hilft! zu den Königsblauen gekommen. „Man sieht also: Das fruchtet“, freut sich Boris Liebing. Auch über die Schalker Fußballschule, in der sich immer wieder Mädchen anmelden, rücken talentierte Spielerinnen ins Blickfeld.
Die U11-Mädchen nahmen gerade an einem Jungen-Turnier in Waltrop teil und hinterließen dort einen richtig guten Eindruck. Liebing: „Am Ende fehlte ein Tor zum Erreichen des Halbfinales. Es war richtig cool zu sehen, wie gut sich unsere Mädchen da präsentiert haben.“
Zusammenarbeit mit Grundschulen
Die Schalker arbeiten bei der Talentsichtung mit Grundschulen, der Gesamtschule Berger Feld und der Gesamtschule Erle zusammen.
Liebing ist dort beim sogenannten Pausen-Fußball vor Ort: „Da können dann Mädels zusammen kicken - in der Hoffnung, dass sie Gefallen am Fußball finden.“
Liebing weiter: „Fußball ist für alle da. Das leben wir bei Schalke. Und wichtig ist auch, dass wir uns hier in Gelsenkirchen gemeinsam entwickeln.“ Da nicht alle gecasteten Spielerinnen für Schalke in Frage kommen, könnten auch die anderen Klubs profitieren. Liebing: „Wir geben natürlich auch Kontakte an andere Vereine weiter.“