Horst. 08-Coach Melchin ist nicht nur Trainer, sondern auch Problemlöser für seine Spielerinnen. Seine Tochter führt das Team als Kapitänin an.
Der Frauen-Fußball bei Kreisligist Horst 08 ist familiär. „Wir sind eine Art Familienunternehmen“, sagt Chefcoach Christoph Melchin. Seine Tochter Saskia Michelle führt das Team als Spielführerin an, seine Frau hilft bei der Vereinsarbeit. Melchin: „Wir sind mit Leib und Seele dabei und leben das Ganze wie eine große Familie.“
Problemlösen gehört bei Horst 08 dazu
So kommt es auch schon mal vor, dass Spielerinnen am späten Abend vorbeischauen. „Dann lösen wir gemeinsam vorhandene Probleme, so etwas gehört dazu“, sagt der Horst 08-Coach
Melchin nennt ein Beispiel: „Eine türkische Spielerin hatte einen deutschen Freund und wollte gar nicht mehr nach Hause, weil sie Befürchtungen hatte, dass ihre Eltern das nicht akzeptieren würden. Wir haben dann mit ihren Eltern gesprochen und alles geklärt. Wenn jemand ein Problem hat, dann bekommt er Hilfe: Ganz gleich, ob es sich um private, schulische oder berufliche Dinge handelt“, erläutert Christoph Melchin.
Horst 08 strebt den Aufstieg im nächsten Jahr an
In dieser Saison ist für die 08er wegen der Schalker Dominanz und den starken Auftritten von Teutonia Schalke (Platz drei) in der Frauen-Kreisliga A nach oben nichts drin. Aber in der kommenden Saison soll das anders aussehen. Melchin: „Wir streben dann den Aufstieg an. Im Moment haben wir 17, 18 Spielerinnen im Kader. In der U17 sind es rund 20 Spielerinnen. Wir sind jetzt gerade dabei, eine U15 ins Leben zu rufen. Externe neue Spielerinnen zu finden, ist schwierig.“
EM-Boom? Melchin: „Der ist bei uns nicht angekommen“
Viele 08-Spielerinnen der Horster haben die Kreisauswahl durchlaufen. Und was ist mit dem EM-Boom, den die Deutschen Fußball-Frauen durch ihren Vize-EM-Titel angeblich ausgelöst haben? Melchin: „Dieser Boom sorgt vielleicht für mehr Resonanz in der Frauen-Bundesliga. Aber bei uns in der Kreisliga ist er nicht angekommen.“