Meinerzhagen. Die wichtigste Nachricht zuerst: Hassels Ahmet Inal und Meinerzhagens Mutlu Demir sind trotz eines Aufregers im Spiel weiterhin Freunde.
Die beiden Trainerkollegen trafen am Sonntag mit ihren beiden Teams in der Fußball-Westfalenliga aufeinander, Inals YEG Hassel war bei Demirs RSV Meinerzhagen zu Gast.
Auf dem Platz war nichts von Freundschaft zu spüren
In den 90 Minuten war von Freundschaft aber nichts zu spüren, erzählte Inal später: „Mutlu und ich hatten auch mal Meinungsverschiedenheiten. Im Spiel fokussiert sich halt jeder auf seine Mannschaft, denn da geht’s um wichtige Punkte.“
YEG holt ein 1:1 beim Tabellendritten
Genau die teilten Inals und Demirs Team am Ende aber doch freundschaftlich: Die Hasseler schafften beim Tabellendritten ein 1:1 und verabschiedeten sich so mit einem Erfolgserlebnis in die Winterpause. Zugleich bedeutete dieses Ergebnis aber auch:
Es gab keinen Sieger bei dem Deal, den die beiden befreundeten Trainer zuvor vereinbart hatten. Der sah eigentlich vor, dass der Verlierer dem Gewinner etwas ausgeben muss.
Wer jetzt zahlen muss? „Ich glaube, keiner“, sagte Inal und lachte. „Vielleicht werden wir uns das jetzt teilen.“ Weniger Scherze machte Inal, als er über die Anfangsphase des Spiels redete. Die fand nämlich praktisch ohne seine Mannschaft statt.
YEG verschläft die Anfangsphase
„Wir haben die ersten 20 Minuten komplett verpennt. Wir waren unsicher, hatten viele Ballverluste und kamen gar nicht in die Hälfte des Gegners“, ärgerte sich Inal. Der Gastgeber nutzte das schon nach drei Minuten zur Führung: Bei einem Steckpass zwischen die Abwehr waren die Hasseler zu weit weg von ihren Gegenspielern und ermöglichten RSV-Torjäger Alessandro Tomasello so das 1:0.
Nach 20 Minuten begann dann auch YEG, allmählich an der letzten Ligapartie des Jahres teilzunehmen. „Wir hatten den Gegner dann im Griff und haben uns auch einige Torchancen erarbeitet“, meinte Inal.
YEG Hassel belohnt sich nach der Pause
Der Lohn folgte nach der Pause: YEG eroberte in der gegnerischen Hälfte den Ball, Mesut Özkaya bediente Tarik Baydemir und der glich aus. Im Gegensatz zum RSV-Blitzstart in Hälfte eins dauerte es diesmal sogar nur zwei Minuten, bis der Ball im Tor lag. YEG wollte nun mehr, Baydemir hatte sogar das 2:1 auf dem Fuß.
Dann kam die 80. Minute: YEGs Ray Dompig und Meinerzhagens Ali Özdemir gerieten aneinander, Schiedsrichterin Anna-Lena Weiss zeigte beiden die Gelbe Karte, doch da Dompig schon einmal verwarnt worden war, flog er vom Platz.
Inal war nicht einverstanden
Inal war damit nicht einverstanden: „Vorher hat der Meinerzhagener unserem Spieler einen Klatscher ins Gesicht verpasst. Das war eine ganz klare Tätlichkeit, das muss der Linienrichter sehen.“ In Überzahl drückte der RSV auf den Sieg, aber mehr als ein Lattentreffer kam dabei nicht mehr heraus.
Mit dem Punkt war Inal glücklich: „Meinerzhagen war in den ersten 20 Minuten richtig gut, die restlichen 70 hatten wir meistens in der Hand. Es ist nicht einfach, hier zu spielen. Deshalb muss man auch mal mit einem Punkt zufrieden sein.“
Am heutigen Montag treffen sich die Hasseler nun noch zu einem Abschluss-Essen, außerdem nehmen sie am Tag vor Heiligabend an einem Hallenturnier teil. Offizieller Start in die Wintervorbereitung ist dann am 4. oder 5. Januar.
Tore: 1:0 (3.), 1:1 Tarik Baydemir (47.). YEG Hassel: Schulz-Knop – Kara Ali, Öztürk, Dilek, Arabaci, Kilic, M. Özkaya, Demircan (89. Terzicik), Dompig, Esen (90.+5 M. C. Özkaya), Baydemir (84. Eren)