Gelsenkirchen. Ein Sieg und eine Niederlage zum Auftakt, dazu tolle Stimmung der rund 50 Fans - der Start in die Bundesliga-Saison verlief vielversprechend.
Als Frank Pawelke, Trainer des Luftgewehr-Bundesligisten BSV Buer-Bülse nach dem ersten Teil des Bundesliga-Auftaktwochenendes die Halle verließ, war seine Stimmung bestens.
Pawelke behebt Spülungs-Problem
„Im ersten Wettkampf gegen die SB Freiheit lief für uns alles perfekt. In meinem Hotelzimmer funktionierte abends die Klospülung nicht richtig. Das war dann aber auch das einzig Negative, was mir aufgefallen ist“, meinte der Coach mit einem Schmunzeln nach dem 3:2-Erfolg über die SG Freiheit. Da Pawelke ein Mann der Tat ist und sich mit Gas-Wasser-Installationen auskennt, konnte er den Spülungs-Fehler auch noch selbst beheben.
Buer-Bülse zeigt, wer Chef ist
„Wir wollten gegen Freiheit, die sich im Vorfeld gegen uns schon klar in der Außenseiterrolle gesehen hatte, zeigen, wer der Chef im Ring ist. Und das ist uns auch hervorragend gelungen. Dadurch, dass wir unseren ersten Wettkampf gewinnen konnte, war der ganz große Druck schon mal raus“, resümierte Pawelke.
Am zweiten Wettkampftag musste sich der BSV Buer-Bülse dem amtierenden Deutschen Meister SSG Kevelaer erwartungsgemäß beugen. Trotz der 1:4-Niederlage war der Trainer keineswegs enttäuscht oder gar niedergeschlagen. „Wir haben im letzten Jahr sowohl gegen SB Freiheit als auch gegen Kevelaer jeweils 0:5 verloren. Wir wussten, dass es gegen Kevelaer schon perfekt laufen muss, um überhaupt eine Chance zu haben. Dass wir jetzt 1:4 verloren haben, klingt auf den ersten Blick etwas hart, aber es geht nicht immer nur um das Resultat, sondern um die Leistung insgesamt. Ich war keineswegs unzufrieden mit unserem Auftritt. Wir haben uns als Team weiterentwickelt.“
Sziji feiert ihr Debüt für Buer-Bülse
Mit Katinka Sziji feierte eine ausländische Sportschützin ihr Bundesliga-Debüt bei Buer-Bülse.
„Sie kommt aus Ungarn. Wir haben uns in englischer Sprache verständigt. Ein paar Mal habe ich auch was ins Handy getippt und ihr die Worte dann gezeigt“, sagt Frank Pawelke.
Nachdem Sziji ihr Vorhaben, für den BSV Buer-Bülse direkt 400 Ringe zu schießen, verraten hatte, zeigte ihr Pawelke auf seinem Handy den übersetzten Satz „das ist unrealistisch.“
Der Coach lag mit seiner Einschätzung richtig. Katinka Sziji schoss gegen Kevelaer 393 Ringe. Gegen SB Freiheit kam sie auf 395 Ringe. Der Bülser Trainer bilanziert: „Katinka kannte unser Bundesliga-System vorher noch nicht. Am ersten Tag war sie in der Halle noch etwas verschüchtert, aber den zweiten Tag hat sie richtig genossen. Katinka sprach anschließend von einer Crazy Competition. Sie hat das trotz ihrer beiden Niederlagen gut gemacht.“
Bülser Fans sorgen für Gänsehaut-Stimmung
Mit „crazy“ meinte sie wohl auch die Lautstärke unter dem Hallendach. Pawelke: „Unsere Fans waren richtig geil und haben ordentlich Radau gemacht. Das war schon echte Stadion-Atmosphäre. Dafür gebührt ihnen ein Riesen-Lob“, bilanziert Frank Pawelke.
Nach dem Doppel-Wettkampf in Gelsenkirchen brachte Team-Manager Domenic Stade die Ungarin zum Flughafen. Durch den Pilotenstreik bei Eurowings bekam sie keinen Flug, der sie direkt in ihr Heimatland brachte, sondern musste den Umweg über Wien wählen und sich nach der Landung in Österreichs Metropole abholen lassen. Auch das wird ihr vermutlich unter der Rubrik „crazy“ im Gedächtnis bleiben.