Gelsenkirchen. Klare Verhältnisse im Gelsenkirchener Bezirksliga-Derby: Der SV Hessler 06 setzt sich bei Viktoria Resse mit 4:0 durch. Das sagen die Trainer.
Selbst die schlimmsten Tage haben eine positive Seite. Sie enden irgendwann. Einen solchen Gedanken dürfte wohl auch Matthias Potthoff, der Trainer von Viktoria Resse, nach dem Gelsenkirchener Derby gegen den SV Hessler 06 gehabt haben. Seine Mannschaft erwischte einen schwarzen Sonntag, sie verlor in der Fußball-Bezirksliga gegen den Gast von der Kanzlerstraße mit 0:4. Zudem vergrößerten sich aufgrund neuer Verletzungen die personellen Sorgen der Viktoria, vor allem in der Defensive.
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Bereits nach acht Minuten musste Robin-Marc Albrecht mit einer Verletzung am Sprunggelenk ausgewechselt werden. Sechs Minuten vor der Pause folgte mit Sven Jubt der zweite Not-Innenverteidiger. Er humpelte mit Schmerzen im Oberschenkel vom Platz. Diese Hiobsbotschaften werden den Zustand des derzeit ebenfalls gesundheitlich angeschlagenen Matthias Potthoff nicht gestärkt haben.
Viktoria Resse: Trainer spricht von einer Katastrophe und noch größeren Katastrophe
Der 35-Jährige kommentierte den Auftritt seiner Mannschaft auf dem Emscherbuch-Rasen in der ersten Hälfte mit lediglich einem Wort: „Katastrophe.“ Zu diesem Zeitpunkt stand es noch 0:0. Und wie fand er die zweite Halbzeit, in der seinem Team vier Treffer eingeschenkt wurden? „Eine noch größere Katastrophe.“ Und mit zeitlichem Abstand fügte er hinzu: „Wir haben eklatant die Mitte geöffnet und die Gegentore hergeschenkt. Das war eine hochverdiente Niederlage für uns.“
Sein Heßleraner Trainer-Kollege Holger Siska hatte hingegen allen Grund, mit seiner Mannschaft zufrieden zu sein, vor allem mit dem, was sie nach der Pause routiniert gegen immer mehr nachlassende Resser präsentierte. Die Null-Sechser boten einen eindrucksvollen Nachweis, wie reif und erwachsen ihr Spiel in dieser Saison geworden ist und dass ihre bislang 28 Punkte aus 13 Spielen kein Zufall sind.
Der Dosenöffner: Haris Imsirovic trifft für den SV Hessler 06 zum 1:0
„Ich fand, dass wir schon in der ersten Halbzeit mehr vom Spiel hatten“, teilte Holger Siska mit. „Der Dosenöffner war das 1:0 durch Haris Imsirovic unmittelbar nach der Pause. Danach mussten die Resser aktiver werden, was uns jene Räume öffnete, in die wir dann immer wieder gestoßen sind.“ Haris Imsirovic erzielte nicht nur den ersten Treffer für den SV Hessler 06, sondern auch das 2:0. Damit schloss er in der internen Torjägerliste zu Lukas Tomanek auf. Beide haben jetzt je zehn Treffer auf ihren Konten.
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Für den ehemaligen Resser Lukas Tomanek kam an diesem Sonntag an alter Wirkungsstätte trotz größter Möglichkeiten kein weiterer Torerfolg hinzu. Ihm klebte offensichtlich das Pech am Stiefel. „Solche Tage gibt es“, stellte er fest, ohne sich zu grämen. Es sprangen halt andere für ihn in die Bresche.
Viktoria Resse gastiert am kommenden Sonntag beim Erler SV 08
Zum Beispiel Marvin Sell. Der ehemalige Bueraner erzielte das schönste Tor des Tages. Er sah, dass Viktorias Schlussmann Christoph Körner zu weit vor seinem Kasten stand, und deshalb zog er aus 60 Metern einfach mal ab. Und traf zum 3:0. „Einfach überragend“, lobte Holger Siska, der sich auch noch über das 4:0 durch Patrick Platzek freuen durfte.
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Und die Resser? Sie schlichen vor dem einsetzenden Regen bedröppelt von dannen. In der Hoffnung, dass der nächste Sonntag im Derby beim Erler SV 08 weniger schlimm für sie werden möge.
So haben sie gespielt:
Tore: 0:1, 0:2 Haris Imsirovic (47., 57.), 0:3 Marvin Sell (73.), 0:4 Patrick Platzek (78.).
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Viktoria Resse: Körner, Sönmez, Vatav (81. Vatav), Albrecht (8. Kleina), Ünlü, Jubt (39. Kar), Ba. Aydin (65. Rednos), Ressin, Koca, Bu. Aydin, Leben (50. M. Herkt).
SV Hessler 06: Wolski, Leberecht, Siska, Imsirovic, Sell, Kulla, May (81. Czenczek), Broll (73. Platzek), Djuliman, Soldat (81. Falzer), Tomanek.