Bocholt. Nach dem 2:8 gegen die Schalker U 23 macht Marcus John, der Trainer des Fußball-Regionalligisten 1. FC Bocholt, einen fast entspannten Eindruck.

Es war ein außergewöhnlicher Tag für die Regionalliga-Fußballer des 1. FC Bocholt: Zum einen spielte der Aufsteiger in seiner Gigaset-Arena vor einem ausverkauften Haus – 2776 Zuschauer waren da –, und zum anderen kassierte er eine sehr schmerzhafte Niederlage, um nicht zu sagen Klatsche. Mit 2:8 (0:6) ging die Mannschaft von Trainer Marcus John gegen das U-23-Team des FC Schalke 04 unter.

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Klar: Als in der ersten Halbzeit ein Angriff nach dem anderen auf das Tor von Bocholts Keeper Sebastian Wickl rollte, war Marcus John hin und wieder entsetzt, irgendwie auch hilflos. Nur 33 Minuten brauchte die Mannschaft seines Gegenübers Jakob Fimpel, um sich eine 6:0-Führung herauszuschießen beziehungsweise herauszuköpfen.

Bocholts Trainer Marcus John zählt zehn Schalker Chancen

Einige Minuten nach dem Schlusspfiff aber wirkte Marcus John überhaupt nicht verärgert, ja fast sogar entspannt. „Wenn bei der einen Mannschaft alles geht, dann geht auf der anderen Seite gar nichts. Das war leider heute bei uns der Fall“, sagte der 48-Jährige, der für die Schalker während der 90 Minuten zehn Chancen gezählt hatte.

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„Da waren acht Tore bei. Das war wirklich extrem unglücklich“, sagte Marcus John und kritisierte sein Team für dessen Leistung in der ersten Halbzeit insofern, als die Abstände riesig groß gewesen seien. „Und wenn du dann im Eins-gegen-eins gegen richtig gute Spieler spielst“, meinte er, „dann sieht das so aus, wie es heute in der ersten Halbzeit ausgesehen hat.“

Marcus John: „Schalke hätte auch noch aus einem Einwurf ein Tor gemacht“

Nach dem 0:6-Pausenrückstand war nicht nur Marcus John klar, dass der 1. FC Bocholt die Partie längst verloren hatte und auf seine sechste Saisonniederlage zusteuerte. Dennoch forderte er von seinen Spielern, dass „wir von der Einstellung her anders auftreten müssen, als wir das in der ersten Halbzeit gemacht haben“, wie er sagte. „Ich selbst habe auch mal Fußball gespielt.

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Und? „Also weiß ich, wie solche Spiele laufen“, erklärte Marcus John, der in der Schlussphase immerhin noch das 1:8 durch Marvin Lorch und das 2:8 durch Malek Fakhro, der seinen neunten Saisontreffer erzielte, sehen durfte. „Die einfachsten Sachen klappen nicht, und beim Gegner geht alles. Und heute?“, fragte sich der Bocholter Trainer dann quasi selbst. „Ja, da hätte Schalke auch noch aus einem Einwurf ein Tor gemacht.“ Er betonte noch: „Wir brauchen auch nicht alles schwarz zu sehen, nur weil wir jetzt einmal verloren haben. Vorher waren zehn oder elf Spiele richtig gut.“