Gelsenkirchen. Der BSV Buer-Bülse startet in die Saison der Luftgewehr-Bundesliga. Das sagt Frank Pawelke, der Trainer der Gelsenkirchener, vorm Heimwettkampf.
Als die WAZ anruft, ist Frank Pawelke gerade aus dem Wattenmeer gekommen. Der Trainer des Luftgewehr-Bundesligisten BSV Buer-Bülse macht aktuell mit seiner Familie Urlaub an der Nordsee. Am Dienstag stand eine Wattwanderung an. Am Samstagmorgen geht’s für Frank Pawelke aber wieder zurück, denn abends muss er in der Gelsenkirchener Sporthalle am Schürenkamp sein. Dann steht Bülses Heimwettkampf an, zugleich ist es der Start in die neue Saison.
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Die Gegner könnten kaum schwerer sein, denn es geht gegen den Vorjahresdritten SB Freiheit (Samstag, 18 Uhr), und die SSG Kevelaer (Sonntag, 13 Uhr), die zuletzt dreimal in Folge Deutscher Meister wurde. Im Interview spricht Frank Pawelke über Disney-Filme, Kuchen und Bülses Strategiewechsel.
Herr Pawelke, wie schnell kann Ihr Auto maximal fahren?
Frank Pawelke: Nicht schnell, ist halt ein Familienauto. Außerdem fahren wir auf Ankommen und nicht auf Sieg.
Dennis Welsch und Philipp Effertz haben den BSV Buer-Bülse verlassen
Aber wird das am Samstag nicht zeitlich ein bisschen eng? Sie wollen um 10 Uhr an der Nordsee losfahren und nachmittags in Gelsenkirchen sein.
WM statt Bundesliga: Drei Bülser fehlen
Der BSV Buer-Bülse muss am ersten Wettkampf-Wochenende der Luftgewehr-Bundesliga auf drei seiner besten Schützen verzichten: Peter Hellenbrand, Patrik Jany und Zugang Jessie Kaps sind gerade bei der WM in Ägypten. Auf der Ausländerposition werden die Bülser stattdessen auf Katinka Szijj aus Ungarn setzen, sie schießt sonst für die zweite Mannschaft.
Auf den folgenden drei Positionen sind Henny Karen Reitz, Lisa Tüchter und Leila Hofmann gesetzt. Wer Bülses fünfter Schütze sein wird, will BSV-Trainer Frank Pawelke noch nicht verraten. Er hat die Wahl zwischen Dominik Stader und Patricia Seipel, die beide ebenfalls aus der zweiten Mannschaft kommen und gut in Form sind.
Nein, ich werde zwei Stunden vor dem Wettkampf da sein. Dann verpasse ich nur das Training, bei den entscheidenden Phasen bin ich aber dabei, also wenn wir über die Aufstellung entscheiden und mit den Schützen sprechen. Dazu kommt: Mein Team ist vor Ort. Die kennen die Halle und alles andere.
Wie war der Urlaub bisher?
Es war schön, Zeit mit der Familie zu haben. Am Montag haben wir zum Beispiel mal alle zusammen einen Disney-Film geguckt.
Welchen?
Encanto, das ist ein kolumbianischer Disney-Film. Bisschen Musik, bisschen singen, bisschen traurig. Da haben von Oma und Opa bis zu den Kindern alle auf der Couch gesessen.
BSV-Trainer Frank Pawelke: „Und bei uns ist Lisa Tüchter die Kuchen-Mutti“
Interessant, aber kommen wir zum Sportlichen: Mit Dennis Welsch und Philipp Effertz sind im Sommer wichtige Schützen gegangen, Jessie Kaps ist neu dabei. Wie stark ist die Mannschaft im Vergleich zur vorigen Saison?
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Ich glaube, wir haben in der Breite zugelegt. Klar, Dennis kannst du nicht ersetzen, er ist einer der besten Schützen Deutschlands. Philipp ist vom Typ cool, weil er die Lockerheit reingebracht hat. Trotzdem haben wir genau das behalten, was uns in den vergangenen zehn Jahren stark gemacht hat. Lisa Tüchter, Henny Karen Reitz und Leila Hofmann sind immer noch da. Dominik Stader auch – und er hat sich sogar noch verbessert. Dadurch haben wir unsere Routinen, wir kennen uns schon ewig. Das hat man jetzt vor dem Wettkampf in der Whatsapp-Gruppe gesehen: Henny hat geschrieben, dass sie den Korb mitbringt, Lisa backt einen Kuchen.
Am Wettkampftag gibt’s Kuchen?
Manchmal ja. Auf jeden Fall steht in der Kabine immer ein Korb, wo zum Beispiel Kinderschokolade, Bananen und Schokobons drin sind. Falls mal ein Schütze etwas Süßes essen will. Pro Wochenende ist immer ein Schütze für den Korb verantwortlich. Wenn jemand Bock hat, macht er auch noch einen Kuchen. Und bei uns ist Lisa die Kuchen-Mutti.
Kack-Aufgabe: Aber der BSV Buer-Bülse will einen Wettkampf gewinnen
Sie sind zuletzt zweimal Fünfter geworden, nur die ersten Vier kommen in die Endrunde. Ist die Endrunde jetzt wieder das Ziel?
Wir wollen ins Finale, müssen aber nicht. Von den zwölf Teams können acht ins Finale kommen, Kevelaer und Freiheit sind ganz sicher drin. Unser Ziel ist eher, nur auf uns zu gucken. Sonst haben wir immer viel auf den Gegner geschaut, jetzt geht’s darum: Was können wir gut? Und das ist richtig viel. Wir haben zwar keinen Nationalkaderschützen, aber wir sind wir. Das ist das, was uns in den Jahren, als wir ins Finale gekommen sind, ausgemacht hat.
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Ist es eher gut oder schlecht, so früh auf die Top-Teams Kevelaer und Freiheit zu treffen?
(überlegt) Das kann ich gar nicht genau sagen. Vielleicht ist es besser, jetzt, wo wir viele Ausfälle haben, gegen ein Top-Team zu verlieren als gegen ein Mittelklasseteam, das nicht so viele Ausfälle hat. Aber: Wenn man diese Gegner am ersten Wochenende hat und nicht in voller Besetzung ist, ist das schon eine Kack-Aufgabe. Trotzdem will ich da was holen, ich will einen Wettkampf gewinnen.
Am Samstagabend wird im Schürenkamp Pizza bestellt
Worauf freuen Sie sich beim Heimwettkampf am meisten?
Dass man die Leute aus dem Verein mal etwas mehr sieht. Wir werden auch am Samstagabend Pizza bestellen, und alle aus dem Verein können sich dazusetzen und mit uns quatschen. Wir sehen die Leute ja so selten. Dann kommen coole Gespräche auf.
Sie können ja alle zusammen auf einer Leinwand einen Disney-Film schauen.
Den gucke ich nur mit meinen Kindern (lacht).