Gelsenkirchen. Die Jungsprofis sprachen bei einem Besuch der Gesamtschule Berger Feld über ihre Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung.
Die beiden Schalker Jungprofis Mehmet Can Aydin (20) und Kerim Çalhanoğlu (20) nahmen sich Zeit, um den Schülerinnen und Schülern der Gesamtschule Berger Feld im Rahmen der Projektwoche gegen Rassismus wertvolle Tipps zu geben.
Kids hören dem Schalke-Duo gebannt zu
Das königsblaue Duo schilderte auch eigene Erfahrung im Umgang mit rassistischen sowie diskriminierenden Äußerungen. Die Kids der Klasse 9.6., zu der auch insgesamt acht Talente der Knappenschmiede zählen, hörten den beiden Profis nicht nur gebannt zu, sondern stellten auch selbst Fragen zum Thema Rassismus.
„Es gab auch sehr persönliche Fragen, die Mehmet Can Aydin und Kerim Çalhanoğlu beantwortet haben. Manchmal erzeugt eine externe Sicht auf die Dinge noch einmal einen anderen Effekt, als wenn ich als Lehrer dazu etwas sage“, stellt Kevin Kisyna fest.
Lehrer Kisyna spielte selbst für Schalke 04
Kisyna spielte früher selbst für Schalke 04 und zählte zum Kader der Mannschaft, die im Juni 2006 mit den Top-Talenten Ralf Fährmann, Mesut Özil und Benedikt Höwedes durch einen 2:1-Sieg Deutscher A-Jugendmeister gegen den FC Bayern München wurde.
„Ich habe zehn, elf Jahre auf Schalke verbracht und rede auch heute noch in der Wir-Form vom Verein. Schalke ist einfach etwas Besonderes, das bleibt auch so“, sagt der 35-jährige Sport- und Biologie-Lehrer.
Dass die Königsblauen bei der Anfrage, Gesprächspartner zur wichtigen Projektwoche beizusteuern, sofort zusagten, freut Kisyna: „Wir wollten einfach gemeinsam mit den Kids etwas erarbeiten und für dieses wichtige Thema sensibilisieren. Wir stehen mit unserer Gesamtschule Berger Feld für Vielfalt, Toleranz und Offenheit. Die Atmosphäre, in der unsere Schülerinnen und Schüler mit den Schalker Spielern geredet haben, war sehr angenehm.“
Bei Anfeindungen gelassen reagieren
„Memo“ Aydin gab den jungen Knappenschmiede-Fußballern, die an dem Gespräch über Rassismus und Diskriminierung teilnahmen, einen wertvollen Tipp auf den Weg. „Memo hat gesagt, dass man bei Anfeindungen gelassen reagieren soll, sich nicht provozieren lassen soll – und stattdessen mit Leistung zurückzahlen soll“, streicht Kevin Kisyna, der vor allem bei Hallenturnieren in Ostdeutschland rassistische Rufe gegen dunkelhäutige S04-Teamkollegen erlebt hat, heraus.
Kisyna bilanziert: „Solche Anfeindungsmomente sind natürlich spezielle Drucksituationen, mit denen jeder anders umgeht. Aber es ist gut, als junger Mensch dafür eine Art Leitfaden zu haben.“