Horst. Zum Saisonfinale der 2. Judo-Bundesliga schlägt der JC Koriouchi Gelsenkirchen das Judo-Team Holten mit 8:6. Mark van Dijk glänzt einmal mehr.

Mohsen Ghaffar ist ein Mann, der dafür schuftet, dass auch im Männer-Team des JC Koriouchi Gelsenkirchen so viele Kämpfer aus den eigenen Reihen stehen wie möglich. Deshalb erzählt er nach dem 8:6-Erfolg über das Judo-Team Holten zum Saisonfinale der 2. Judo-Bundesliga zunächst einmal, dass gerade die Westdeutschen Meisterschaften laufen – die der U 18 am Samstag in Wanne-Eickel sowie die der U 21 am Sonntag in Lünen – und die Koriouchi-Starter erfolgreich seien. „Wir sind auf dem richtigen Weg, auch wenn es etwas länger als erwartet gedauert hat“, meint der 41-jährige Trainer.

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Das allein reicht jedoch nicht. Und deshalb macht Mohsen Ghaffar auch kein Geheimnis daraus, dass „wir mehr tun, uns besser vorbereiten und uns verstärken müssen“. Dabei lacht der Coach – erst recht, weil Erhan Baz neben ihm steht. Der Präsident des JC Koriouchi lacht auch, und er weiß genau, dass Arbeit auf ihn zukommt. „Ich muss wieder mehr ran!“, sagt er nach dem ersten Siebener-Durchgang, in dem Christian Hellinger (81 Kilo), Mark van Dijk (90 Kilo), Liam Herrmann (66 Kilo), Thom van der Ree (60 Kilo) im Golden Score, also in der Verlängerung, und Jasper Olthoff (71 Kilo) für eine 5:2-Führung gesorgt haben. „Früher“, sagt er dann und schmunzelt, „hat das alles einer alleine gemacht. Der, der da hinten sitzt.“ Der, der da hinten sitzt, ist Reinhard Woelk, der Macher des Judo-Clubs Koriouchi und heutige Ehrenpräsident.

Ali Alimirzaei zieht sich als Manager des JC Koriouchi Gelsenkirchen zurück

Dass Erhan Baz nun wieder mehr ins operative Geschäft seines Vereins einsteigen muss, liegt daran, dass Ali Alimirzaei nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Zumindest nicht als Manager. „Er wird aus beruflichen Gründen eine kleine Pause einlegen“, sagt der 52-jährige Präsident, als er Ali Alimirzaei ein Abschiedsgeschenk überreicht. Und er darf auch die Gewissheit haben, dass der ehemalige Manager dem JC Koriouchi nicht komplett den Rücken zukehren wird.

Ali Alimirzaei zieht sich als Manager zurück. Rechts: Erhan Baz, der Präsident des Judo-Clubs Koriouchi Gelsenkirchen.
Ali Alimirzaei zieht sich als Manager zurück. Rechts: Erhan Baz, der Präsident des Judo-Clubs Koriouchi Gelsenkirchen. © Oliver Mengedoht

„Ich werde“, betont der 46-Jährige, „Erhan und Mohsen helfen.“ Wobei, ist klar: das Team so zu verstärken, dass es in der kommenden Saison den Aufstieg in die 1. Bundesliga in Angriff nehmen kann. Umschauen, das hat nicht nur diese vergangene Saison gezeigt, müssen sich die Verantwortlichen des JC Koriouchi vor allem oben – im Schwer- und im Halbschwergewicht, den Klassen über und bis 100 Kilogramm.

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Nach der 5:2-Führung zur Pause sah eigentlich alles gut aus, doch dann gab’s ein bisschen Unruhe, weil der JC Koriouchi für den zweiten Siebener-Durchgang neben den Niederländern Mark van Dijk und Thom van der Ree fürs Schwergewicht Khishgee Purevsuren, der Staatsbürger der Mongolei ist, aufgestellt und somit einen fünften Ausländerplatz vergeben hatte. Aber die Statuten sagen aus, dass ein Judoka, der seit fünf Jahren in Deutschland lebt, keinen der insgesamt nur vier erlaubten Ausländerplätze belegt. So bekam Khishgee Purevsuren dann sein Abschiedsgeschenk, auch wenn dieses mit einer Niederlage gegen Holtens Niederländer Max Welten endete. „Er wird“, erklärte Ali Alimirzaei, „im nächsten Monat für immer in die Mongolei zurückkehren.“

Wieder fabelhaft: Mark van Dijk gewinnt beide Kämpfe in der 90-Kilo-Klasse

Weil zuvor auch der ins Halbmittelgewicht aufgerückte Jasper Olthoff (81 Kilo) verloren hatte, lag der JC Koriouchi nur noch mit 5:4 vorne. Eigentlich aber mit 6:4. Für einen Kampf Mark van Dijks lässt sich der Punkt schon vorher notieren. 52 Sekunden brauchte er, um Robin Ellerbrock per Schenkelwurf (Uchi-mata) aufs Kreuz zu legen. „Fabelhaft!“, hauchte Erhan Baz ins Mikrofon. Das vergaß er kurze Zeit später, als Oldtimer Axel Limberg im Halbleichtgewicht (66 Kilo) den wohl entscheidenden Punkt zum Sieg holte. Mit seiner Lieblingstechnik, dem Kopfwurf (Tomoe-nage), setzte sich der 38-Jährige nach gerade mal acht Sekunden gegen Oberhausens Lars Hoffmann durch – 7:5. Fabelhaft!

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Und dann machte Superleichtgewichtler Thom van der Ree, der nach 2:14 Minuten per Schenkelwurf gegen seinen Landsmann Janson Wong gewann, den Deckel drauf. Da schmerzte die abschließende Niederlage nur den ins Leichtgewicht (71 Kilo) aufgerückten Liam Herrmann, der im Golden Score gegen Denny Koppers wegen einer Verletzung am rechten Oberschenkel aufgeben musste.