Horst. Zum Saisonstart der 2. Judo-Bundesliga erlebt des JC Koriouchi Gelsenkirchen ein Debakel. Die Gründe für das desaströse 1:13 gegen Leverkusen.
Mehrere Judo-Experten haben gesagt, dass der JC Koriouchi Gelsenkirchen und der TSV Bayer 04 Leverkusen die am besten besetzten Mannschaften in der Staffel Nord-West der 2. Bundesliga seien. Perfekte Voraussetzungen also für einen attraktiven Saisonstart. Von wegen! Das Team von Trainer Mohsen Ghaffar, dessen Probleme schon vor Kampfbeginn enorm zunehmen, weil der Judo-Pass des niederländischen Top-Mannes Mark van Dijk fehlt und dieser somit nicht starten darf, geht in der Sporthalle der Gesamtschule Horst sang- und klanglos unter. Am Ende steht eine desaströse 1:13-Pleite.
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Wegen der Niederlage, die Ali Alimirzaei auch auf organisatorische Schwächen zurückführt, „die ich auf meine Kappe nehme“, wie er sagt, ist der Koriouchi-Manager gar nicht mal so sehr überrascht. Die Höhe hat ihn allerdings doch etwas schockiert. „Ich bin sprachlos“, sagt der 45-Jährige und gibt auch gleich einen Tipp: „Wenn man weniger schreibt, ist es besser.“ Er sagt auch, dass der JC Koriouchi eine gute Mannschaft habe – was nach diesem Samstagnachmittag-Auftritt aber nicht jeder glauben mag.
Kurz vor Schluss erwischt es Gelsenkirchens Niederländer Thom van der Ree
Nachdem der erste Siebener-Durchgang beendet gewesen war, gab es auch schon ein knallhartes Urteil. „Das ist ein Trümmerhaufen!“, sagte Reinhard Woelk. Und Koriouchi-Oldie Shkumbin Dautaj wusste genau, wie sich der Ehrenpräsident und Gründer des Vereins fühlte. „Der Reinhard“, sagte der 47-Jährige, „geht kaputt!“
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Gerade mal ein Gelsenkirchener, der neue Niederländer Thom van der Ree, hatte es bei den ersten sieben Kämpfen geschafft, vor seiner vorzeitigen Niederlage in die vierte und letzte Kampfminute zu kommen. Kurz vor der Sirene aber beendete der Leverkusener Khaled Ahmad diesen Kampf mit einem Schulterwurf (Seoi-nage), für den er seine zweite Waza-ari-Wertung und somit einen vollen Punkt (Ippon) erhielt.
Mark van Dijk fehlt dem JC Koriouchi Gelsenkirchen, weil der Judo-Pass fehlt
Die Zähler im Schwergewicht (+100 Kilo) gab der JC Koriouchi kampflos ab, weil Jan Rehn ebenso wie Liam Herrmann (66 Kilo) und Christian Hellinger (81 Kilo) wegen einer Corona-Infektion fehlte. Und spätestens als dann klar war, dass Mark van Dijk, der im Februar beim European Cup in Polens Hauptstadt Warschau Rang fünf im Mittelgewicht (90 Kilo) belegt hatte, nicht auf die Matte durfte, schwante Ali Alimirzaei nichts Gutes. „Es ist vieles so ausgegangen, wie ich gedacht hatte. So hoch aber nicht“, meinte der Koriouchi-Manager.
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Er hatte unter anderem darauf verzichtet, die Georgier Genadi Chirgadze und Georgi Zakaidze einfliegen zu lassen, weil „es auch nicht günstig ist“, sowie die jungen Kämpfer des Erstliga-Kooperationspartners Judo-Team Hannover nach Gelsenkirchen zu bestellen. „Ich wollte vor allem erst einmal unsere eigenen jungen Kämpfer sehen“, sagte er.
Axel Limberg holt den Ehrenpunkt für den JC Koriouchi Gelsenkirchen
Die besseren jungen Judoka trugen jedoch den Judogi des TSV Bayer 04 Leverkusen. Vincent Wieneke zum Beispiel. Der 20-Jährige, dessen Papa Frank 1984 bei den Olympischen in Los Angeles in der 78-Kilo-Klasse die Gold-Medaille sowie vier Jahre später in Seoul Silber gewann, ließ im Leichtgewicht (73 Kilo) weder Jasper Olthoff im ersten noch Cas Janssen, dem neuen Koriouchi-Niederländer, eine Chance.
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Immerhin gab es im letzten Kampf des Tages, vor dem die Gelsenkirchener mit 0:13 zurückgelegen hatten und drauf und dran gewesen waren, sich sogar die absolute Höchststrafe abzuholen, doch noch einen Lichtblick. Axel Limberg, der 38-jährige Routinier, setzte sich gegen den mehr als 20 Jahre jüngeren Leverkusener Elias Radke durch. Er entschied dieses Duell im Halbleichtgewicht, in der 66-Kilo-Klasse, nach 1:15 Minuten per Schulterwurf für sich und verkürzte für den Judo-Club Koriouchi.
Auf 1:13.