Gelsenkirchen. Für den 22-jährigen Verteidiger ist die Situation nicht einfach: Sobald Abwehr-Jungprofis von „oben“ in der U23 mitmischen, droht ihm die Bank.

In den ersten vier Saisonspielen der Schalker U23 Stammkraft, dann zweimal Kurzarbeiter gegen Fortuna Köln (0:0) sowie Kaan-Marienborn (1:2) - und jetzt beim 4:1 über den 1. FC Düren wieder in der Startelf: Julius Schell hat in der Regionalliga-Mannschaft des S04 schon früh in der Saison Licht- und Schattenseiten kennengelernt.

Schalke U23: Spieler wie Greiml haben Vorrang

In einigen Partien war von Beginn an schlichtweg kein Platz für ihn, weil Jungprofi Leo Greiml wichtige Wettkampfpraxis in der Schalker Abwehr sammelte.

„Dass man zwischendurch mal draußen sitzt, gehört dazu. Wenn einige Profis von oben runterkommen und bei uns spielen, dann muss man das so akzeptieren“, sagt Julius Schell im Gespräch mit der WAZ.

Schell über sich selbst: „Bin eher ungeduldig“

Auf die Frage, ob er denn an sich ein geduldiger Typ ist, meint „Schelle“ mit einem Lächeln: „Nein, ich bin sehr ungeduldig.“

Artistische Einlage: Schalkes Julius Schell liegt vor dem, Oberhausener Tor quer in der Luft. RWO-Verteidiger Nico Klaß stellt den Körper dazwischen.  Foto: Micha Korb / FUNKE Foto Services
Artistische Einlage: Schalkes Julius Schell liegt vor dem, Oberhausener Tor quer in der Luft. RWO-Verteidiger Nico Klaß stellt den Körper dazwischen. Foto: Micha Korb / FUNKE Foto Services © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Dadurch, dass der Abwehrspieler bereits den Talentsektor von Schalkes Erzrivale Borussia Dortmund durchlaufen und bei Rot-Weiß Koblenz wichtige Erfahrung im Seniorenbereich gesammelt hat, kann Schell mit allen Situationen gefasst umgehen. Schalkes Trainer Jakob Fimpel weiß, was er an seinem Verteidiger hat.

Fimpel über Schell: „Eine starke Säule“

„Schelle hat sicherlich einen gewissen Vorsprung, weil er schon im Senioren-Fußball gespielt hat, bevor er zu uns gekommen ist. Er ist bei uns eine starke Säule und gibt sehr viel Energie von hinten. Beim Auswärtsspiel gegen Fortuna Köln ist er in der Endphase hereingekommen und war sofort präsent“, lobt der 33-Jährige.

Julius Schell hat das schwierige letzte Jahr bei Schalke mitgemacht. Erst kurz vor Saisonende gelang die Rettung. Schell: „Das bei uns diesmal mehr als Abstiegskampf möglich ist, sieht man.“ Aktuell ist „Schelle“ mit Schalke Tabellenvierter in der Regionalliga West.

Am kommenden Samstag (14 Uhr) geht es für die Königsblauen zur Reserve von Fortuna Düsseldorf. „Man sagt ja, dass das nächste Spiele immer das Wichtigste ist. Danach steht die Länderspielpause an. Wir wollen natürlich mit einem Erfolg in die Pause gehen“, streicht Schell heraus.