Hordel. YEG Hassel-Trainer Ahmet Inal musste beim Auswärtsspiel in Hordel improvisieren. Lange sah es gut aus, doch dann setzte es eine 1:3-Niederlage.
„Ich hoffe, dass uns Gott helfen wird.“ Das hatte Ahmet Inal, Trainer von Fußball-Westfalenligist YEG Hassel, vor dem Auswärtsspiel am Sonntag bei der DJK TuS Hordel gesagt.
Co-Trainer Wingerter springt ein
Dass der Coach auf Gottes Hilfe gesetzt hatte, lag an der dramatischen Personallage. Sieben Spieler fehlten YEG bei der Partie in Hordel, sodass sogar der ehemalige Schalker Jugendspieler und aktuelle YEG-Co-Trainer Benjamin Wingerter (39) von Anfang an spielen musste und zwei Spieler der in der Kreisliga A spielenden zweiten Mannschaft auf der Bank saßen.
Der Glaube an Gott half den Hasselern aber nicht, stattdessen wurde ihnen die dünne Personaldecke zum Verhängnis: Sie führten beim Vorjahres-Zweiten Hordel zwar bis zur 64. Minute mit 1:0, doch da ihnen danach die Puste ausging, verloren sie noch mit 1:3.
Inal lobt die Einsatzbereitschaft seiner YEG-Jungs
Ahmet Inal wusste die dritte Liga-Pleite in Folge aber richtig einzuordnen: „Die Jungs können nichts dafür, sie sind heute an ihre Grenzen gegangen“, betonte er. „Sie haben 60 Minuten Vollgas gegeben, und das bei 30 Grad und obwohl wir am Donnerstag noch gespielt hatten. Irgendwann sind die Jungs halt platt.“
Als die Kraft noch da war, brachten die Hasseler ihren Trainer an der Seitenlinie zum Staunen. In der ersten Halbzeit waren sie nämlich die bessere Mannschaft. „Wir hatten Hordel sowas von im Griff, das hatte ich nicht erwartet. Das war die beste erste Halbzeit, die wir in dieser Saison gespielt haben“, schwärmte Ahmet Inal.
Musa Dilek trifft - und fliegt später runter
Der einzige Kritikpunkt: die Chancenverwertung. Zwar führten die Hasseler zur Pause durch ein Tor von Musa Dilek nach einer Standardsituation (38.) mit 1:0, doch dieser Vorsprung hätte auch deutlicher sein können. „Wir hatten vier Eins-gegen-eins-Situationen“, haderte Ahmet Inal und zählte etwa Chancen von Ray Dompig, Mesut Özkaya und Tarik Baydemir auf.
Zur zweiten Hälfte änderten die Hordeler dann ihre Taktik: Zumindest gab es laut Ahmet Inal im zweiten Durchgang fast mehr Fouls als gelungene Spielzüge. „Wahrscheinlich hatte Hordel sich vorgenommen, unser Spiel kaputt zu machen. Es gab so viele Fouls und Provokationen, dass es nur noch darum ging: Wer am lautesten schreit, kriegt das Foulspiel. Es ist gar kein Spielfluss mehr zustande gekommen“, erzählte der Coach.
Hordel bringt YEG aus dem Konzept
Damit brachte die DJK TuS die Hasseler so sehr aus dem Konzept, dass die nach einem Doppelschlag zwischen der 64. und 68. Minute plötzlich mit 1:2 hinten lagen. Kurz vor Schluss, als YEGs Torschütze Musa Dilek wegen Meckerns schon die Gelb-Rote-Karte gesehen hatte (87.) legten die Gastgeber nach einem Konter das entscheidende 3:1 nach.
Alle drei Treffer erzielte übrigens Maximilian Paul Morgner – ausgerechnet ein Einwechselspieler. „Sowas würde ich mir auch wünschen. Aber wie? So einen habe ich nicht auf der Bank“, klagte Ahmet Inal, der sich sicher war: „Wenn wir konzentriert weitergemacht hätte, hätten wir gewonnen. Aber die fehlende Konzentration hängt natürlich auch damit zusammen, dass alle platt sind. Wir müssen dringend Spieler dazu holen.“
Tore: 0:1 Musa Dilek (38.), 1:1 (64.), 2:1 (68.), 3:1 (89.). YEG Hassel: Schulz-Knop – Wingerter (77. Eren), Dilek, R. Demircan, Arabaci, Kilic, Özkaya, Dompig, Yildiz, Esen, Baydemir