Gelsenkirchen. Es geht los im überkreislichen Jugendfußball: Carsten Weber von der SSV Buer spricht über die Ziele, Schalke 04 und die Ausbildung von Talenten.

Am kommenden Wochenende beginnt in den westfälischen Fußball-Junioren-Ligen die neue Spielzeit. Aus Gelsenkirchen sind neben dem FC Schalke 04 mit der SSV Buer, dem SV Horst 08 und dem Erler SV 08 insgesamt drei weitere Klubs mit ihren Mannschaften überkreislich am Ball. Die Bueraner starten mit den größten Ambitionen. Die WAZ unterhielt sich mit Carsten Weber, dem Jugendleiter der Rothosen.

Herr Weber, schon aufgeregt so kurz vor dem Saisonstart?

Carsten Weber: Nein, dafür sind wir schon lange genug dabei. Wir freuen uns, dass es wieder losgeht, und wir fühlen uns für die anstehenden Aufgaben gut gewappnet. Mit der U19, U17 und U15 wollen wir gerne aufsteigen. Wir haben uns gut auf die neue Saison vorbereitet und einige gute externe Spieler dazubekommen.

SSV Buer will mit der U19-Mannschaft oben mitspielen

In der vergangenen Saison verpassten die U19 und die U17 denkbar knapp den Aufstieg. Ist die Enttäuschung darüber inzwischen verflogen?

Wir hatten zugegeben ein bisschen daran zu knabbern. Aber wie sagte Oktay Güney, unser damaliger U17-Trainer, einen Tag nach dem unglücklichen Saisonende? Mund abputzen, weiter geht’s! In der Vergangenheit zu leben, bringt einen auch nicht weiter.

Brennpunkte aus dem Fußball in Gelsenkirchen:

Wie groß sind die Chancen, dass es für die U19 im zweiten Anlauf zum Sprung in die Westfalenliga reicht?

Das ist schwierig zu beantworten, denn man kann die meisten anderen Mannschaften noch nicht gut genug einschätzen. Schließlich spielen in der Landesliga auch Teams, zu denen wir mehr als 100 Kilometer weit fahren müssen. Wir sind zuversichtlich, dass wir oben mitspielen werden, aber oft ist es leider so, dass es eine Mannschaft gibt, die noch besser ist.

Und die U17? Kann sie diesmal in die Landesliga aufsteigen?

Auch hier ist eine Prognose schwierig. Dass aber auch diese Mannschaft ihre Qualitäten hat, steht außer Frage.

SSV Buer: Gute Trainer sind das A und O

Die U13 spielt nach ihrem Aufstieg in der Bezirksliga. Was darf man von dieser Mannschaft erwarten?

Für uns ist das Neuland. Ich glaube, dass es für die U13 ebenso wie für die B2- und C2-Junioren in erster Linie darum geht, die Bezirksliga zu halten. Wenn diese Teams den Abstieg vermeiden, haben sie einen guten Job gemacht. Der Klassenerhalt wäre für alle ein Erfolg.

Die SSV Buer ist seit Jahren bekannt für ihre gute Jugendarbeit. Worauf legen Sie als Jugendleiter besonderen Wert?

Es ist sehr wichtig, dass wir gute Trainer in allen Mannschaften haben. Das ist das A und O. Hat man gute Trainer, hat man auch eine gute Führung und auch gute Mannschaften. Wenn ich mir unsere U19 mit Oktay Güney und Kadir Mutluer als Trainer anschaue: Ich glaube, viel mehr geht nicht. Aber auch die anderen Teams haben gute Trainer, auch in den ganz jungen Jahrgängen. Früher wurden Väter als Trainer genommen, jetzt haben wir keine Mannschaft ohne lizenzierten Trainer mehr. Wir sind da richtig gut aufgestellt, um gesund von unten heraus zu wachsen.

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SSV Buer hat bereits einige Profifußballer ausgebildet

Julian Draxler, Ilkay Gündogan um Timo Becker haben einige Zeit ihrer Jugend am Lüttinghof verbracht. Wann bringt die SSV Buer den nächsten Bundesliga-Spieler heraus?

Das ist in der heutigen Zeit schwer zu sagen. Die richtig talentierten Jungs werden immer früher von den Profi-Vereinen angesprochen, teilweise schon in der U7. Die Zeiten, dass solche Spieler über einen längeren Zeitraum bei einem kleineren Verein bleiben, sind vorbei.

Ist es für einen Verein wie die SSV Buer im Nachwuchsbereich eigentlich eher ein Vor- oder Nachteil, einen so großen Nachbarn wie den FC Schalke 04 zu haben?

Das spielt für uns keine Rolle. Dafür haben sich der FC Schalke 04 und auch die anderen Klubs mit Nachwuchsleistungszentren, was die Möglichkeiten betrifft, zu weit von der Basis entfernt. Aber wir haben einen guten Draht zu Schalke. Wenn wir der Meinung sind, dass einer unserer Jungs besonders talentiert ist, machen wir die Schalker schon mal auf ihn aufmerksam. Früher oder später verlässt uns so ein Spieler sowieso, und uns ist es lieber, er geht nach Schalke als zu Borussia Dortmund.

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