Gelsenkirchen. Rasen im nächsten Sommer Tour de France-Stars durch Gelsenkirchen? Der RC Olympia Buer bastelt derzeit an einem spannenden Rennen.

Neben der City Nacht von Schaffrath, die im Juni 2023 ihrer 29. Auflage entgegensteuert, könnte es im kommenden Jahr ein weiteres Radrenn-Spektakel in Gelsenkirchen geben - und zwar im Ortsteil Resse.

Köpfe mit dem Bezirksbürgermeister zusammengesteckt

Michael Zurhausen, Präsident des RC Olympia Buer, hat die Köpfe mit Bezirksbürgermeister Wilfried Heidl (SPD) zusammengesteckt.

Der Resser Ortsteil war in den 1960er bis 1980er Jahren eine Hochburg des Radsports in Gelsenkirchen. So haben beide die Idee entwickelt, rund um den Marktplatz in Resse ein Radrennen zu veranstalten.

Tour de France-Teilnehmer in Gelsenkirchen?

Als Termin wurde der Samstag direkt nach der Tour 2023 ins Auge gefasst. Zurhausen: „Vielleicht können wir dafür einige Tour de France-Starter gewinnen, die in einem Mehrkampf starten könnten.“

Der Titel des Resse-Rennens steht auch schon fest: „Die Nacht der Revanche.“ Die Revanche bezieht sich auf die 29. City Nacht von Schaffrath, die am 7. Juni 2023 stattfinden wird.

„Für die Radsport-Fans aus Gelsenkirchen und Umgebung wäre die Strecke um den Marktplatz ideal. Man wäre dort nah dran und bekäme ein spannendes Rennen, das man spektakulär in die Abendstunden einbiegen lassen könnte, zu sehen“, sagt Zurhausen.

Idee: Mehrkampf mit zwei Fahrern pro Team

Angedacht ist unter anderem ein Mehrkampf mit zwei Radrennfahrern pro Team und ein Ausscheidungsrennen.

Bei der Tour de France schrieb Mathieu Van Der Poel nach der vierten Etappe noch fleißig Autogramme. Später schied er entkräftet aus.  (Photo by Thomas SAMSON / AFP)
Bei der Tour de France schrieb Mathieu Van Der Poel nach der vierten Etappe noch fleißig Autogramme. Später schied er entkräftet aus. (Photo by Thomas SAMSON / AFP) © AFP | THOMAS SAMSON

In Boxmeer holte sich der Radsport-Experte am Montag mit seinen Mitstreitern frische Eindrücke. Beim „Daag na de Tour“, also dem Tag nach der Tour de France, säumten 30.000 Radrenn-Anhänger und Radsport-Anhängerinnen die Strecke der holländischen Stadt, um eine große Party zu veranstalten.

Radboom in Boxmeer: Leute stehen in Achter-Reihen

Zurhausen: „Die Leute standen in Achter-Reihen rund um den Parcours. Insgesamt waren zehn Fahrer dabei, die in den vergangenen Wochen an der Tour de France teilgenommen hatten. Es war eine total interessante Veranstaltung, bei der das Rennen von zwei Motorradkameras auf Leinwände an der Strecke sowie auf Youtube und Facebook übertragen wurde.“

Holland-Topstar Matthieu van der Poel, der bei der Tour de France vorzeitig die Segel streichen musste, gewann das Kriterium in Boxmeer nach einem dramatischen Finale vor Bora-hansgrohe-Fahrer Danny van Poppel.

150.000 Euro Kosten beim „Tag nach der Tour“

Die Gesamtkosten für das Boxmeer-Spektakel lagen bei rund 150.000 Euro. In solchen Dimensionen kann der RC Olympia Buer für sein angedachtes Resse-Rennen nicht denken, aber trotzdem dürfte es eine attraktive Zusammensetzung des Teilnehmerfelds geben.

„So ein Kriterium unmittelbar nach der Tour de France wäre mit rund 100.000 Euro Gesamtkosten schon ein ziemlicher Brocken, den man da stemmen müsste“, sagt der Präsident des RC Olympia Buer.

Michael Zurhausen ist fest davon überzeugt, dass Gelsenkirchen im Sommer 2023 zwei Rennen binnen weniger Wochen vertragen könnte.

Viel Radsport-Tradition in Gelsenkirchen

„Gelsenkirchen ist eine Stadt mit viel Radsport-Tradition. Das unterscheidet uns deutlich von anderen Städten hier in der Region. In Schaffrath heißt das Motto bei der City Nacht immer: Freunde treffen Freunde. Da freut man sich das ganze Jahr auf dieses Radrennen. Und Resse hat ebenfalls großen Bezug zum Radsport. Ich bin sicher, dass man dort viele Menschen für so eine Veranstaltung begeistern könnte.“