Gelsenkirchen. Radsport-Experte Michael Zurhausen vom RC Olympia Buer blickt auf den Start der Tour de France - und zurück auf das verrückte Jahr 1999.

Auch die Gelsenkirchener Radsport-Fans blicken heute (16 Uhr) gespannt nach Dänemark. In Kopenhagen startet die Tour de France. Drei Tage powern die Fahrer durch Dänemark, bevor es nach einem Tag Pause über Dünkirchen nach Calais – und damit nach Frankreich geht.

RC Olympia Buer-.Chef sieht große Herausforderung

Schon auf der zweiten Etappe am Samstag werden die Fahrer vor große Herausforderungen gestellt: Ein Streckenabschnitt führt über die Storebaelt-Brücke 18 Kilometer mitten durch das Meer.

„Auf der zweiten Etappe kann man die Tour nicht gewinnen, aber durchaus verlieren“, sagt Radsport-Experte Michael Zurhausen. Der Präsident des RC Olympia Buer streicht heraus:

„Bei Windverhältnissen kann es für die Radrennfahrer sehr knifflig werden. Wer auf dieser Etappe viel Zeit einbüßt, der wird sie nur schwer wieder aufholen.“ Zurhausen hofft, dass das deutsche Team Bora-hansgrohe weit vorne mitmischt. Er weiß aber: „Die Tour war noch nie so ausgeglichen wie in diesem Jahr. Die nächsten Wochen werden spannend.“

Ein Riesen-Event für Gelsenkirchen

Spannend wurde es auch im Jahr 1999. Damals bastelte Zurhausen mit seinem noch jungen Verein RC Olympia Buer an einem Riesen-Radsport-Event in Buer. „Wir hatten die Zusage von Jan Ullrich, der vor genau 25 Jahren die Tour de France gewonnen und damit einen unglaublichen Radsport-Boom ausgelöst hatte“, erinnert sich Zurhausen.

Gespräch mit Schalke-Manager Rudi Assauer

Anlass für das geplante Radrennen in Gelsenkirchen war die Markthallen-Eröffnung in Buer. Zurhausen: „Wir hatten die Gesamtkosten für das Rennen, die bei rund 60.000 Euro lagen, zusammen und auch schon einen offiziellen Renntermin für den 29. August 1999 beantragt.“

In einem Gespräch mit dem damaligen Schalke-Manager Rudi Assauer wurde eine Termin-Kollision mit einem Schalker Heimspiel ausgeschlossen, um möglichst viele Zuschauer zum Radrennen zu locken. „Wir haben damals mit 100.000 Radsport-Fans kalkuliert. Neben Ullrich wären auch Erik Zabel und der Italiener Mario Cipollini am Start gewesen“, blickt Zurhausen zurück.

10 Security-Männer für Ullrich

Das komplette Programm stand bis Ende März 1999. Auch an zehn Security-Männer, die Ullrich vor stürmischen Fans schützen sollten, war gedacht. Doch dann verschob sich die Markthallen-Eröffnung in Buer - damit war das Schaulaufen der Radprofis gestorben.