Gelsenkirchen. 165:144 – das Cricket-Team des VfB Gelsenkirchen holt sich den T 20-Pokal. Spielfeld-Vergrößerung bleibt für die Black Miners ein heißes Thema.
Die Freude über das Erreichte ist Martin Dworatzek deutlich anzumerken. Vor vier Jahren bastelte er als Geschäftsführer zusammen mit Trainer Vignaesh Sankaran beim VfB Gelsenkirchen das Cricket-Team Black Miners zusammen – und mittlerweile steht die erste glänzende Trophäe in der Vitrine. Die Black Miners haben sich durch das 165:144 über die Aachen Rising Stars den T 20-Pokal gesichert und damit in ihrer noch jungen Team-Geschichte ein dickes Ausrufezeichen gesetzt. Martin Dworatzek: „Wir sind unglaublich stolz auf unsere Mannschaft und die gesamte Entwicklung. Was wir seit 2018 erreicht haben, das soll uns erst einmal einer nachmachen.“
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Die erste Cricket-Mannschaft des VfB Gelsenkirchen ist Bundesligist und frischgebackener Pokalgewinner, hat dazu mit dem gerade dazu geholten Austauschspieler Jonathan Thorne einen aktuellen deutschen U-Nationalspieler in seinen Reihen. Jonathan Thorne ist in Kapstadt (Südafrika) geboren, besitzt aber auch die deutsche Staatsbürgerschaft. „Wir freuen uns, dass wir so ein Talent bei uns haben“, sagt Trainer Vignaesh Sankaran.
Das Spielfeld des VfB Gelsenkirchen ist eingezäunt
Das zweite VfB-Cricket-Team spielt unter dem Namen United in der Regionalliga eine positive Rolle. „Unsere Zweite hat gerade gegen den Bonn Cricket Club mit 333 Runs einen Rekord aufgestellt. Dazu haben wir mit den Miners im 50 Over-Format in der Liga noch einmal gegen die Aachen Rising Stars gespielt und wieder gewonnen. Für uns war es ein unglaubliches Wochenende“, jubelt Martin Dworatzek.
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Bei aller Freude über die sportliche Entwicklung bleibt allerdings ein altes Problem: Die Miners haben ihre Spielstätte nach wie vor im Gesundheitspark Nienhausen. Dort gibt es gerade Umbauarbeiten. Das Spielfeld, auf dem die Cricket-Teams des VfB Gelsenkirchen ihre Partien austragen, ist eingezäunt.
Martin Dworatzek: „In Krefeld sollen rund 35.000 Euro in den Cricket-Sport investiert worden sein“
„Normalerweise kommen bei Spielen immer einige Spaziergänger ans Feld und schauen beim Cricket zu – das sind schon mal rund 50 Leute. Die fallen jetzt aber weg, weil alles umzäunt ist. Unseren Spielbetrieb können wir aber in der Umbauphase aufrechterhalten“, sagt Martin Dworatzek und stellt fest: „Hätten wir eine richtige Heimspielstätte, in der sich die Leute setzen, zuschauen und auch verköstigt werden könnten, wäre die Situation ganz anders.“
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Der Blick in die NRW-Nachbarschaft zeigt, dass es auch anders geht. Sowohl in Krefeld als auch in Solingen wurde im Cricket-Bereich kräftig aufgerüstet. „In Krefeld sollen rund 35.000 Euro in den Cricket-Sport investiert worden sein – die überholen alle“, sagt Martin Dworatzek. Die Miners haben bei den politischen Entscheidern in Gelsenkirchen ein mehrseitiges Konzept überreicht, um Cricket auf noch professionellere Beine stellen zu können. Nach wie vor ist die Vergrößerung des Spielfelds im Gesundheitspark ein Thema. Dafür müssten einige Bäume weichen, die das Cricket-Team aber an anderen Stellen wieder als Neubepflanzung einsetzen würde. Martin Dworatzek: „Unsere Idee ist, dass wir für jeden Sieg einen Baum einsetzen. Die ersten Bäume, die für den Revierpark gedacht sind, haben wir übergangsweise bei mir im Garten eingepflanzt.“
Die Black Miners treffen am Samstag in Bremen auf den VfB Fallersleben
Das Spielfeld-Thema könnte am kommenden Samstag, wenn die Black Miners um 12 Uhr in Bremen gegen den niedersächsischen T 20-Pokalsieger VfB Fallersleben (stammt aus der Nähe von Wolfsburg) antreten, an Brisanz gewinnen. „Das ist ein Qualifikationsspiel für die überregionale T 20-Liga. Im Siegesfall würden wir künftig auf Vereine aus den Regionen Berlin, München und Bremen treffen. Das wäre für uns Herausforderung und Entwicklungs-Möglichkeit zugleich“, blickt Coach Vignaesh Sankaran voraus. Grundvoraussetzung für die Teilnahme an der überregionalen Spielklasse ist jedoch ein 110 Meter großes Spielfeld.
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Vignaesh Sankaran hofft darauf, dass die Entscheider in Gelsenkirchen doch noch an den gewünschten Stellschrauben drehen. „Alles, was wir sportlich beitragen konnten, haben wir bisher getan.“, sagt der Trainer. „Unsere Spieler haben auch ein Statement für Gelsenkirchen gesetzt und durch den Pokalsieg Werbung für die Stadt betrieben. Wir wollen den Cricket-Sport hier ernsthaft betreiben – und dafür benötigt man eben gewisse Grundvoraussetzungen.“