Gelsenkirchen. Der ehemalige königsblaue U23-Verteidiger kommt am Donnerstag mit den Sportfreunden Lotte zum Testspiel ins Parkstadion - als Trainer.
Ein Teil der Tätigkeit, die er zu seiner Spielerzeit bei Schalke 04 als eine Art Schnupperkurs nebenbei machte, ist jetzt seine Hauptaufgabe: Fabian Lübbers hat vor wenigen Tagen seinen ersten Posten als Cheftrainer bei Oberligist Sportfreunde Lotte angetreten.
Erster Test gleich gegen Ex-Klub Schalke 04
Besser könnte es nicht passen: Donnerstag gibt er um 11.30 Uhr im Parkstadion seinen Testspiel-Einstand bei den Sportfreunden, die sich mit der Regionalliga-Mannschaft der Königsblauen messen.
„Wir sind Mitte letzter Woche ins Training eingestiegen und werden heute noch einige Testspieler dabei haben. Eine neue Mannschaft aufzustellen, bedeutet viel Arbeit“, stellt der ehemalige Verteidiger fest.
Für die U23 des FC Schalke 04 lief Lübbers von 2019 bis 2021 insgesamt 47 Mal auf.
„Ich habe noch die Phase mitgemacht, in der die Schalker Reserve keine feste Heimat hatte und ihre Heimspiele in Bottrop oder Wanne-Eickel austragen musste. Danach sind wir dann ins umgebaute Parkstadion umgezogen. Vor allem unser zweites Jahr war in der Regionalliga erfolgreich, das hat viel Spaß gemacht.“
Mit Timo Becker bei den Profis trainiert
Ein wenig roch Lübbers sogar am Profikader. „Das erste dreiviertel Jahr vor der Corona-Pandemie war ich mit Timo Becker öfter oben im Training der Lizenzmannschaft unter dem damaligen Coach David Wagner dabei. Die zwei Jahre bei Schalke waren für mich ganz besonders“, sagt Lübbers, der die Rolle als Tippgeber für die vielen jungen Spieler sichtlich genoss.
„In der U23 war es wirklich so, dass alle füreinander da waren und wir einen ausgeprägten Teamgeist hatten“, bilanziert er.
Verständlich, dass er sich für seine ehemaligen Mitstreiter, die es mittlerweile bis in die Bundesliga gepackt haben, freut. „Henning Matriciani kenne ich noch aus Lippstadt und habe mit ihm in der Schalker U23 gespielt. Auch Florian Flick und Blendi Idrizi sind Super-Jungs, die ihren Anteil an der Bundesliga-Rückkehr hatten. Der Schalker Umbruch kam für sie bestimmt nicht unpassend.“
Nur Balouk ist von den alten Mitspielern noch da
Wenn sich Fabian Lübbers den aktuellen U23-Kader anschaut, ist nicht mehr viel Bekanntes übrig. „Nur mit Offensivspieler Marouane Balouk habe ich noch zusammengespielt, das Gros der U23 ist neu. Natürlich kenne ich Co-Trainer Tomas Waldoch, Assistent Willi Landgraf und Cheftrainer Jakob Fimpel. Bei Willi und Jakob habe ich in der U15 mal während meiner Schalker Spielerzeit einige Trainingseinheiten besucht und mir ihre Arbeit angeschaut, weil mich das schon sehr interessiert hat.“
Der neue Trainer-Job ist viel komplexer
Jetzt ist Fabian Lübbers selbst Chef an der Seitenlinie. „Wenn man den Job als Coach mit der Tätigkeit als Spieler vergleicht, dann ist er viel komplexer. Als Spieler kommst du zum Training und kannst danach das Gelände wieder verlassen. Als Coach hast du die Vor- und Nachbetrachtung der Einheiten, machst dir Gedanken über Abläufe und investierst viel mehr Zeit. Aber dieser Posten macht Spaß. Ich bin dankbar, dass ich ihn in Lotte ausüben kann“, sagt der 30-Jährige.
Die Tatsache, dass er zusammen mit Schalkes Jakob Fimpel (33) zu der Generation der jungen Trainer gehört, stört Lübbers nicht. „Ob man mit 30 oder mit 60 Jahren eine Mannschaft anleitet, ist komplett egal. Als Trainer muss du ein Gespür haben, die Mannschaft richtig zusammenzustellen und es hinkriegen, dass die Spieler hinter dir stehen.“