Gelsenkirchen. Auf dem Trainingsplatz der Schalker U23-Fußballer kamen ungewöhnliche Sportgeräte zum Einsatz. Trainer Jakob Fimpel setzte auf den Spaßfaktor.
S04-Kult-Anhängerin Margret Wiescher, die Schalkes Profis in der Vergangenheit oft mit selbstgebackenem Kuchen oder leckeren Plätzchen überraschte, stattete der Schalker U23 zum Auftakttraining am Dienstag zusammen mit ihrem Mann Willi einen Besuch ab.
Viele neue Gesichter auf Schalke
Bei heiterem Wetter und 21 Grad Außentemperatur lief die als „Schalke-Oma“ bekannte Margret Wieschus langsam an der Platzseite entlang, schaute sich ein paar Übungen an, um dann im kurzen Gespräch mit U23-Co-Trainer Willi Landgraf festzustellen: „Wir kennen die ganzen Spieler-Gesichter gar nicht.“
Durchaus verständlich: Der Kader der Regionalliga-Mannschaft hat sich erheblich verändert. Insgesamt sind acht externe Neuzugänge an Bord, von denen der Großteil bei der fast zweistündigen intensiven Trainingseinheit bereits einige Kostproben abgeben konnte.
Lelle arbeitet noch individuell
Der gerade aus der A-Jugend von RB Leipzig unter Vertrag genommene David Lelle arbeitete bei seiner Schalke-Premiere noch mit angezogener Handbremse und sah sich nach seinen individuellen Übungen das knackige Trainingsspiel von der Bank aus an.
Warum fehlte der Abwehrrecke noch? Jakob Fimpel löst auf: „David hat muskuläre Probleme, das ist aber nichts Dramatisches. Er wird zeitnah bei uns einsteigen.“ Der 1,89-Meter-Schrank soll dazu beitragen, dass Schalkes Defensive stabil durch die Saison 2022/2023 kommt.
Das Gros des Schalker U23-Kaders steht
Dass mit Lelle erst ganz kurz vor dem Aufgalopp alles klar gemacht wurde, findet Schalkes Coach nicht ungewöhnlich: „In einer U23 ist nicht immer alles so einfach zu planen. Schön ist es natürlich, wenn man einen Großteil der Neuzugänge zum Auftakt dabei hat. Das Gros unseres Kaders steht. Man kann sich auf die Jungs freuen.“
Eine Hintertür in Sachen weiterer Verstärkungen lässt sich Jakob Fimpel durchaus noch offen. Dass noch einmal leicht nachjustiert wird, hält der 33-Jährige „nicht für ausgeschlossen.“ Eine genaue Marke für die Kadergröße gibt es nicht, aber Fimpel stellt fest: „Allzu riesengroß darf das Aufgebot nicht sein. Wir sind die Zwischenstation zum Profibereich. Wichtig ist, dass bei uns alle Leute ihre Spielanteile bekommen.“
Mischung aus Spaß und Ernst
Fimpel hat es gleich zum Auftakt verstanden, erneut Spaß und Arbeit geschickt zu verbinden. In die Einheit streute er sowohl ein Rugby- als auch ein Frisbee-Spiel ein. „So ungewöhnlich“, meinte Fimpel schmunzelnd im Gespräch mit der WAZ, „sind Abstecher in andere Sportarten gar nicht. Auch da kann man Inhalte vermitteln, auch da geht es um Teamarbeit.“
Gewisse Nervosität spürbar
Nach dem Training versammelte der Coach sein Team im Kreis und meinte: „Ich weiß, dass die Beine schwer sind, aber morgen geht es weiter.“ Fimpel schärfte bei den Jungs den Blick für das Wesentliche. Anschließend klatschte die komplette Mannschaft mit dem Trainerteam ab. Auch hier kommt der Teamgedanke besonders hervor.
„Bei der ersten Einheit waren alle ein bisschen nervös. Wir haben eine ganz neue Gruppe“, bilanzierte Jakob Fimpel, „deswegen war es wichtig, auch den Spaßfaktor reinzubringen und die Scheu abzulegen.“
Der Trainer schiebt nach: „Für viele unserer Jungs ist es das erste Jahr im Herren-Bereich. Sie lernen jetzt in der Vorbereitung auch das Raue kennen.“ Was die sportliche Zielsetzung angeht, bleibt Fimpel noch zurückhaltend: „Ziele werden wir gemeinsam mit den Jungs erarbeiten.“