Buer. Das Gelsenkirchener Derby der Fußball-Landesliga lässt nicht erkennen, wer der Favorit und wer der Außenseiter ist. Das sagen die beiden Trainer.
Viktoria Resse war der Angstgegner der SSV Buer – und dabei bleibt es zunächst auch: Die beiden Gelsenkirchener Lokalrivalen trennten sich am Sonntag im vorerst letzten direkten Duell in der Fußball-Landesliga mit 1:1. Die Bueraner blieben damit zum dritten Mal in Folge gegen die bereits als Absteiger feststehenden Resser sieglos. Die Viktoria ärgerte den Favoriten dagegen erneut und war am Ende mit dem einen Punkt an der Löchterheide sogar ein bisschen unzufrieden.
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„Vom Spielverlauf her hätten wir eher die drei Punkte holen müssen als Buer. Es ist ärgerlich, dass wir nicht gewonnen haben“, sagte Resses Trainer Matthias Potthoff und stellte fest: „Wir haben insgesamt eine gute Leistung gezeigt.“ Resses Coach, der Janik Bröcker (Knieverletzung) und Kevin Englich (Verdacht auf Mittelfußbruch) früh auswechseln musste, trauerte vor allem einigen Chancen in der zweiten Halbzeit hinterher.
Die SSV Buer hat gegen Viktoria Resse Motivationsprobleme
Da hatte allein der eingewechselte Sven Jubt zweimal das 2:1-Siegtor auf dem Fuß, doch der Stürmer traf einmal die Latte und einmal den Außenpfosten. Auch Maurice Pagels und Rinor Zeqiri waren nah dran am zweiten Resser Treffer. Letzterer schoss in der Nachspielzeit aus zwei Metern am Tor vorbei – allerdings aus sehr spitzem Winkel.
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Baris Aydin blieb somit der einzige Resser, der an diesem Tag ins Tor traf. Er setzte sich in der 72. Minute gegen mehrere Bueraner durch und schlenzte den Ball zum 1:1 ins Netz. Der Ausgleich war verdient, fand sogar SSV-Trainer Misel Zec: „Wir hätten in der Szene besser verteidigen können, aber im Endeffekt geht das 1:1 schon in Ordnung. Das war heute eine Einstellungssache. Resse war bissiger, bei uns hat das Läuferische nicht gestimmt“, meinte er und kam zu dem ernüchternden Fazit: „Bei einigen Spielern ist die Saison im Kopf wohl schon beendet.“
Daniel Bertram köpft das 1:0 für die SSV Buer
Auch die Tatsache, dass es sich um ein Derby handelte, konnte die Motivation des Tabellensiebten Buer nicht steigern. Misel Zec war vor allem mit der Anfangsphase gar nicht zufrieden: „In den ersten 20 Minuten waren wir gar nicht auf dem Platz. Wir hatten zwar viel Ballbesitz, aber keine Ideen. Und wir haben nur mit langen Bällen gespielt, obwohl wir genau das eigentlich nicht machen wollten.“
Dies besserte sich aber im Laufe der ersten Hälfte, die Rothosen kamen zu einigen Chancen und belohnten sich eine Minute vor der Pause für diese Leistungssteigerung. Daniel Bertram köpfte nach einer kurz ausgeführten Ecke zum 1:0 ein.
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In der zweiten Hälfte hatten die Gastgeber einige Konterchancen, spielten diese aber nicht gut aus. „Der letzte Pass in den Sechzehner ist uns nicht gelungen“, haderte Misel Zec. Stattdessen kam Absteiger Viktoria immer besser in die Partie, glich aus und hätte fast sogar noch gewonnen. Angstgegner halt.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Daniel Bertram (44.), 1:1 Baris Aydin (72.).
SSV Buer: van Holt - Özgen, Schleking, Bertram, Jozek, Mutluer, D Acquisto, Bienk, Glittenberg (64. Yavuz), Keles (76. May), Basar (53. Zimmermann).
Viktoria Resse: Körner - Pagels, Köppen, Bröcker (11. Rednos), Englich (32. Winkler), Ba. Aydin, Ressin (86. Daglioglu), Koca (56. Jubt), Zeqiri, Bu. Aydin, M. Herkt.