Waltrop. 0:1 – die U-19-Fußballer der SSV Buer haben den Aufstieg in die A-Junioren-Westfalenliga verpasst. Das sagen Carsten Weber und Marcel Denneborg.
Diesen Sonntag, den 22. Mai 2022, haben sich die U-19-Fußballer der SSV Buer ganz anders vorgestellt. Ein Punkt im Spitzenspiel beim VfB Waltrop hätte doch gereicht, um den Sprung in die A-Junioren-Westfalenliga perfekt zu machen. Nach dem Schlusspfiff, nach der 0:1 (0:0)-Niederlage, fließen jedoch sehr viele Tränen.
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Florian Weber, der Kapitän des entthronten Landesliga-Tabellenführers, liegt auf dem Kunstrasen des Hirschkamp-Stadions. Er weint bitterlich und kann überhaupt nicht getröstet werden. Die Enttäuschung, die jeder für sich verarbeiten muss, ist riesengroß.
Brightney Igbinadolor erzielt das Siegtor für den VfB Waltrop gegen die SSV Buer
Carsten Weber, der Jugendleiter der SSV Buer, der gemeinsam mit Kadir Mutluer und Tim Heinsen das Trainer-Trio des Fast-Meisters bildet, geht mehrere ziellose Schritte über den Platz und hält sich an seiner Wasserflasche fest. „Ein Fehler entscheidet über Aufstieg oder nicht“, sagt er. Gemeint ist die Szene aus der 54. Minute, in der sich die Bueraner A-Junioren ein Missverständnis erlaubt und vergessen haben, den Ball einfach aus der Gefahrenzone zu dreschen.
A-Junioren der SSV Buer verpassen den Westfalenliga-Aufstieg
Nutznießer ist Waltrops Stürmer Brightney Igbinadolor gewesen, der anschließend souverän zum 1:0 für den VfB abgeschlossen hat – keine Chance für SSV-Keeper Matthias Kuscha. „Das müssen wir vorher klären, wir dürfen gar nicht in so eine Situation kommen“, sagt Carsten Weber. „Das fußballerisch zu lösen, ist schön, aber nicht in so einem Spiel.“
Misel Zec, der Coach der Landesliga-Männer der SSV Buer, hinter dem Trainer-Trio
Die Ausrichtung war klar: Die Bueraner brauchten zunächst kein Tor, die Waltroper aber schon. Das Ergebnis war, dass das Spiel „von Taktik geprägt war“, wie Carsten Weber sagte. Torchancen gab es in der ersten Halbzeit eigentlich gar keine. Erst in der Nachspielzeit wurde VfB-Keeper Liam Schneider zum ersten Mal wirklich gebraucht, als er sich nach einer Kopfball-Bogenlampe seines Kapitäns Linus Waldner, der eine Flanke des immens fleißigen Bueraners Luca Kolaczek vorausgegangen war, mächtig strecken musste, um den Ball über die Latte und zur Ecke zu lenken.
0:0 stand es also zur Halbzeitpause, das U-19-Team der SSV Buer steuerte Westfalenliga-Kurs und brauchte sich nach dem, was es in der ersten Halbzeit erlebt und vom VfB Waltrop gesehen hatte, auch keine Sorgen zu machen. Doch dann kam es zu diesem Missverständnis, das in der 54. Minute zum 0:1 führte. Nun war die SSV doch gezwungen, ein Tor zu machen. Und Kadir Mutluer, der Lauteste der drei Trainer – eigentlich vier, weil Misel Zec, der Coach der Landesliga-Männer, auch noch hinter dem Trio stand –, änderte auch recht zügig die Taktik. Der offensive Thomas Heße kam für Tim Richter, den rechten Verteidiger, so dass hinten keine Vierer-, sondern eine Dreierkette stand.
Carsten Weber: „Man muss auch mal anerkennen, was Waltrop hier seit Jahren leistet“
Doch was die Rothosen neben und auf dem Platz auch versuchten: Sie schafften es nicht, Waltrops Torwart Liam Schneider ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Und als sich doch mal Möglichkeiten hätten entwickeln können, fehlte zum Beispiel in der 86. Minute die Präzision beim Pass in den Strafraum – Florian Weber war zuvor auf der linken Seite stark davongezogen – und kam in der vierten Minute der Nachspielzeit, die insgesamt sieben Minuten dauerte, ein Pfiff dazwischen. Die Unparteiischen, über die sich die Bueraner nicht nur einmal aufregten, wollten eine Abseitsstellung erkannt haben. Thomas Heße hätte nach der Vorarbeit Florian Webers freie Bahn gehabt.
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Dann war Schluss, und es begann eine Party in Blau – nicht in Rot. Während die Waltroper jubelten, hüpften sowie trällerten und aus den Boxen „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen dröhnte, herrschte bei den Bueranern große Niedergeschlagenheit. „Den Aufstieg“, meinte SSV-Chef Marcel Denneborg, „haben wir nicht heute verspielt.“ Und Carsten Weber sprach dem VfB trotz seiner großen Enttäuschung und Traurigkeit ein Kompliment aus. „Man muss auch mal anerkennen“, sagte er, „was Waltrop hier seit Jahren leistet.“
So haben sie gespielt:
Tor: 1:0 Brightney Igbinadolor (54.).
SSV Buer U 19: Kuscha - Richter (66. Heße), Unkel (50. Tufan), Mutluer, Ciger - Kus (76. Kaya), Heinsen - Günes, Kolaczek, Bugday (81. Bahri) - Weber.
