Heßler. Im Finale des Gelsenkirchener Kreispokal schlägt YEG Hassel den SV Hessler 06 mit 4:2. Zufrieden sind nach dem Schlusspfiff beide Trainer.
Wer behauptet eigentlich, dass Seriensieger nicht jubeln und nicht feiern können? Na gut, auf den FC Bayern München, der in diesem Jahr zum zehnten Mal in Folge den Titel des Deutschen Fußball-Meisters errungen hat, mag das vielleicht zutreffen. Aber auf keinen Fall auf YEG Hassel. Der Westfalenligist aus dem Gelsenkirchener Norden gewann gestern Abend zum vierten Mal hintereinander das Endspiel des Kreispokals und freute sich nach dem 4:2-Erfolg beim SV Hessler 06 nicht weniger als nach den ersten drei Triumphen.
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So ganz unerwartet kam die abermalige Titelverteidigung nicht für die Hasseler. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff zogen sie sich T-Shirts mit dem Aufdruck „Kreispokalsieger 2021/22 YEG Hassel 1993“ über. „Ich denke, dass wir dieses Endspiel verdient gewonnen haben“, gab Trainer Ahmet Inal zu Protokoll. „Wir waren die klar überlegene Mannschaft.“
Hessler-06-Trainer Holger Siska: „Ich bin sehr, sehr, sehr zufrieden“
YEG wurde der Favoritenrolle also gerecht. Aber auch die unterlegenen Heßleraner verdienten Applaus, und den bekamen sie auch. Nicht nur von den Zuschauern, sondern auch von ihrem kritischen Trainer Holger Siska, der seinen Jungs nach dem Abpfiff demonstrativ Beifall zollte.
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„Ich bin sehr, sehr, sehr zufrieden mit dem, was wir geboten haben“, teilte der ehemalige Bueraner mit. Beeindruckend, wie der Bezirksligist im heimischen Jahnstadion nach einem 0:3-Rückstand zur Pause noch einmal zurückkam. Als Julian Hellmich acht Minuten vor Schluss mit einem direkt verwandelten Freistoß auf 2:3 verkürzte, lag eine Überraschung in der Luft. Aber nur für drei Minuten. Bis zum Treffer des eingewechselten Ozan Bektas zum 4:2-Endstand.
Mert Kilic erhöht für YEG Hassel auf 3:0
Im Gegensatz zum qualvollen Auftritt am Sonntag beim 3:2-Sieg in der Bezirksliga gegen Westfalia 04 stimmten diesmal bei den Heßleranern die Einstellung und die Kampfbereitschaft. Aber trotzdem konnten sie das 0:1 nach bereits zwei Minuten durch einen Weitschuss von Yüksel Terzicik nicht verhindern. Es dauerte etwa 20 Minuten, bis die Null-Sechser ihren Respekt vor dem zwei Klassen höher spielenden Gast abgelegt hatten. Danach tauchten auch sie durch Julian Hellmich zweimal gefährlich im gegnerischen Strafraum auf.
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YEG Hassel zeigte die reifere Spielanlage, hatte fußballerische Vorteile und kam nicht zufällig unmittelbar vor der Pause zu zwei weiteren Treffern. Yüksel Terzicik netzte ein zweites Mal ein, und Mert Kilic erhöhte nach Zuspiel von Mesut Özkaya auf 3:0. „In der ersten Halbzeit haben wir das gegen einen tief stehenden Gegner richtig gut gemacht“, lobte Ahmet Inal.
Julian Hellmich verkürzt für den SV Hessler 06 auf 2:3
Nach der Pause versäumte es seine Mannschaft, das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Sie blieb überlegen, aber sie versuchte offensichtlich, auf besonders schöne Art und Weise einen weiteren Treffer nachzulegen. Das gelang ihnen zunächst nicht, und deshalb wurde es, begünstigt durch Nachlässigkeiten der YEG-Defensive, nach dem 1:3 durch Haris Imsirovic und dem 2:3 durch Julian Hellmich zumindest kurzzeitig spannend.
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Aber am Ende ging alles gut aus für die Gäste. Der vierte Kreispokalsieg in Folge und die erneute Qualifikation für den Verbandspokal sind die verdiente Krönung einer guten Hasseler Saison.
So haben sie gespielt:
Tore: 0:1, 0:2 Yüksel Terzicik (2., 40.), 0:3 Mert Kilic (42.), 1:3 Haris Imsirovic (54.), 2:3 Julian Hellmich (82.), 2:4 Ozan Bektas (85.).
SV Hessler 06: Wolski, Lübeck, Höwing, Platzek (58. Leberecht), L. Siska (78. Rüsenberg), Tadday (75. Bödiger), Kulla, Djuliman (46. Soldat), Imsirovic, Mekoli (46. Soldat)
YEG Hassel: Yalcin, Öztürk, Tugyan, Kilic (80. Kara Ali), Yildiz, Terzicik (70. Bektas), Baydemir (70. E. Demircan), Tosun (18. Akyürek), Kaya, Öztürk, R. Demircan.