Gelsenkirchen. Die U17 des FC Schalke kann am Sonntag Geschichte schreiben und Deutscher Meister werden. Bei einem wichtigen Spieler besteht noch Resthoffnung.
20 Jahre ist es her, dass eine U17-Mannschaft des FC Schalke zuletzt die Deutsche Meisterschaft gewinnen konnte. An diesem Sonntag (10.45 Uhr/Sky) kann die Mannschaft von Onur Cinel im Parkstadion ein Stück Geschichte schreiben und den Titel wieder nach Gelsenkirchen holen. Der Gegner ist wie schon damals der VfB Stuttgart.
Leicht dürfte es für die Königsblauen aber nicht werden. Der VfB hat in der Bundesligasaison in 20 Spielen 17 Siege einfahren können und dreimal unentschieden gespielt. Eine Niederlage gab es für die Schwaben, anders als für den S04, in der Spielzeit nicht. Im Halbfinale schaltete die Mannschaft von Trainer Markus Fiedler Hertha BSC mit 1:0 und einem 2:1 im Rückspiel aus.
Schalke-Gegner Stuttgart hat hohe individuelle Qualität
Schalkes U17-Trainer Onur Cinel weiß, was auf ihn und seine Mannschaft zukommt. „Die Stuttgarter sind, was die Einzelspieler betrifft, die beste U17-Mannschaft Deutschlands. Sie sind in dieser Saison noch ungeschlagen und haben sich im Halbfinale klar gegen Hertha BSC durchgesetzt, die bis dahin ebenfalls noch ohne Niederlage waren.“
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Alleine die Tatsache, dass fünf VfB-Spieler von Nationaltrainer Marc-Patrick Meister für die U17-EM in Israel nominiert worden sind, zeigt die Qualität in den Reihen der Schwaben. Bei Schalke hat es lediglich Kapitän Armend Likaj geschafft. Eigentlich wäre auch Linksverteidiger Vitalie Becker ein Kandidat gewesen, er ist derzeit aber verletzt. Ob es für das Finale am Wochenende doch noch reicht, will Cinel noch nicht sagen. „Eine gewisse Resthoffnung, dass er spielen kann, ist schon da. Aber die Chancen sind nicht sehr hoch. Wir müssen das Ende der Woche noch abwarten.“ Man wolle auf keinen Fall riskieren, dass Becker nach dem Spiel wochen- oder gar monatelang ausfallen könnte. „Wir werden sehr verantwortungsvoll mit der Situation umgehen“, so Cinel.
Dass es für Becker deshalb nicht für die EM reicht, stimmt Cinel traurig. „Bei der EM geht es Schlag auf Schlag und, dass er das aktuell nicht liefern kann, ist klar. Da hat der DFB lieber einen anderen Spieler mitgenommen. Nach dieser starken Saison hätte er es sich wirklich verdient, die EM zu spielen.“ Dabei geht es dem Trainer nicht nur um das Spielerische, sondern auch um die Tatsache, dass Becker sich immer wieder für seine Mannschaften aufopfert. „Ich bin da echt traurig drüber, Vita selbst ist aber natürlich am traurigsten.“ Was könnte da besser trösten als der erste deutsche Meistertitel einer Schalker U17 nach 20 Jahren?