Buer. Im Viertelfinale des Westfalenpokals gegen den SV Rödinghausen gibt’s bei den A-Juniorenfußballern der SSV Buer einige personelle Überraschungen.

Aus dem erhofften Date mit der wohl besten deutschen Nachwuchsfußballmannschaft wird nichts für die A-Junioren der SSV Buer. Das Halbfinale um den Westfalenpokal gegen Borussia Dortmund am Mittwochabend dürfen nicht die Gelsenkirchener, sondern die Talente des SV Rödinghausen bestreiten. Die Gäste aus dem Kreis Herford gewannen an diesem Sonntag das Viertelfinalspiel auf dem Kunstrasenplatz der Sportanlage Löchterheide mit 4:2.

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Nach dem 6:1 im Achtelfinale gegen den Westfalenliga-Spitzenreiter SC Verl waren die Bueraner zuversichtlich, auch den Tabellenvierten dieser Spielklasse auf die Bretter schicken zu können. Aber sie waren lange Zeit weit davon entfernt. „In der ersten Halbzeit war unser Auftreten sehr enttäuschend. Das hatte Testspielcharakter“, gestand SSV-Jugendleiter Carsten Weber, der mit Kadir Mutluer und Tim Heinsen das Trainer-Trio beim Tabellenführer der Landesliga bildet.

Überraschung zwischen den Pfosten der SSV Buer

Die Rödinghausener lagen zur Pause mit 2:0 vorne, wohl auch wegen Buers Torhüter Jean Paul Temime, der überraschend den Vorzug vor Matthias Kuscha erhielt. „Auch unser zweiter Torwart brauchte mal Spielpraxis“, begründete Carsten Weber die Entscheidung. Aber warum ausgerechnet in dieser so wichtigen Partie? „Weil wir“, so Carsten Weber, „auch Jean Paul Temime unser Vertrauen entgegenbringen.“

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Ob Jean Paul Temime dieses Vertrauen rechtfertigte, sollten die Verantwortlichen beantworten. Au­ßenstehende hatten jedenfalls den Eindruck, dass der etatmäßige Zweit-Torwart der Bueraner A-Junioren das 0:1 zwingend hätte verhindern müssen, weil der Seitfallzieher von Latif-Bilal Alassane in seinem Eck einschlug. Und das zweite Gegentor durch Mattis Rohlfing nach einem Freistoß schien ebenfalls nicht unhaltbar.

Can Bugday verkürzt für die SSV Buer auf 1:3

Nach der Pause merkte man den Gastgebern an, dass sie zur Aufholjagd blasen wollten. Zunächst mussten sie allerdings das 0:3 durch Amir Severi schlucken. Nach vorherigem Abseits, wie sie meinten. Aber auch das warf die SSV Buer nicht aus der Bahn. Can Bugday verkürzte nach einer starken Einzelaktion auf 1:3, und als Akin Ciger mit einem direkt verwandelten Freistoß den Anschluss herstellte, lag die Pokalüberraschung auf einmal wieder in der Luft.

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„In der zweiten Halbzeit haben unsere Jungs dem SV Rödinghausen einen tollen Pokalfight geliefert“, lobte Carsten Weber. Aber ein umstrittener Foulelfmeter, der von Burak Günes verursacht und durch Florent Berisha zum 4:2 verwandelt wurde, lenkte die Partie wieder in die Bahn zugunsten des klassenhöheren Gastes.

Warum die Bueraner in der Schlussphase ausgerechnet Can Bugday, den Jungen für die überraschenden Momente, auswechselten, erschloss sich nicht jedem. Ohne ihn bemühten sich die Gastgeber zwar weiterhin um eine Resultatsverbesserung. Aber es blieb beim 2:4, was das Pokal-Aus für sie zur Folge hatte. Die Rothosen können sich jetzt ganz auf dem angestrebten Aufstieg in die Westfalenliga konzentrieren – um dann vielleicht erneut gegen den SV Rödinghausen spielen zu dürfen.

So haben sie gespielt:

Tore: 0:1 Latif-Bilal Alassane (28.), 0:2 Mattis Rohlfing (38.), 0:3 Amir Severi (52.), 1:3 Can Bugday (57.), 2:3 Akin Ciger (71.), 2:4 Florent Berisha (77., Foulelfmeter).

SSV Buer U 19: Temime, Unkel, Bugday (82. Bahri), Mutluer, Weber, Kaya (82. Kalaz), Ciger, Günes (86. Seklawi), Richter (56. Kolaczek), Kus, Tufan.