Lippstadt. Niklas Castelle trifft für die Schalker U 23 zum 1:0-Sieg beim SV Lippstadt 08. Bedanken muss sich Trainer Jakob Fimpel jedoch bei einem anderen.
Ein Platz hinter der Bank der U-23-Fußballer des FC Schalke 04 lohnt sich an diesem Samstagnachmittag. Sie alle dort sind rappelig. Sie müssen hoffen und bangen, dass nach der tollen ersten Halbzeit in der Liebelt-Arena beim SV Lippstadt 08 nicht noch der Ausgleich fällt, der nicht unverdient wäre.
Aber nach vier Minuten Nachspielzeit ist dann Schluss, der 1:0 (1:0)-Sieg hat Bestand, und Trainer Jakob Fimpel verbindet seine beiden geballten Fäuste mit einem Urschrei der Erleichterung. „Wir mussten“, sagt der 33-Jährige später, „am Ende noch wirklich richtig zittern.“
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Dass Jakob Fimpel mit seinen Co-Trainern Tomasz Wałdoch, dem Ruhigen, und Willi Landgraf, dem Lauten, der bei strahlendem Sonnenschein gefühlt mehr auf als neben dem Rasen gestanden und mitgespielt hatte, so viel bangen musste, um diese drei wichtigen Punkte im Kampf um den Regionalliga-Klassenerhalt einzufahren, hätte nach den ersten 45 Minuten niemand der 567 Zuschauer gedacht.
Schon nach fünf Minuten gelingt Niklas Castelle das Schalker 1:0
„Wir wollten von Anfang an hohes Tempo gehen, und das haben wir auch gemacht“, sagte Jakob Fimpel, dessen Mannschaft den im ersten Abschnitt völlig rat- und mittellosen SV Lippstadt 08 dank ihres tollen Pressings immer wieder zu Fehlern gezwungen hatte. „Gerade in den ersten 20, 30 Minuten hätten wir vielleicht dann auch noch das zweite oder dritte Tor machen können“, meinte der Schalker U-23-Coach. Doch nach dem 1:0 durch Niklas Castelle, das Léo Scienza in der fünften Minute klasse vorbereitete, nachdem er sich raffiniert gegen Lippstadts Kai-Bastian Evers behauptet hatte, legte der neue Tabellenzwölfte nicht nach.
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Gründe dafür gab es zwei: Zum einen zeigte SVL-Keeper Gian-Luca Reck, der Sohn des ehemaligen Schalke-Profis Oliver, dass er ein richtig guter Torwart ist, zum anderen fehlte der Schalker U 23 auch das nötige Quäntchen Glück – zum Beispiel schon in der siebten Minute, als Mateo Aramburú den Ball an den Pfosten köpfte, nachdem Gian-Luca Reck den Ball nach dem Schuss von Léo Scienza pariert hatte. Die erste Halbzeit war einseitig, eigentlich total einseitig. Und als 37 Minuten vorbei waren, schrie Willi Landgraf: „Klasse, Jungs!“ Zu Recht. „Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren“, meinte auch Lippstadts Trainer Felix Bechtold. „Da konnten wir wirklich froh sein, dass wir nur mit einem 0:1 aus der Halbzeit kommen.“
Torwart Radomir Novaković hält den Schalker Sieg in Lippstadt fest
Die Erklärung dafür, dass es bei den einen nach dem Wechsel besser und bei den anderen schlechter aussah, lieferte Felix Bechtold. „Wir sind auch alles nur Menschen“, sagte der 31-Jährige. Es sind eben keine Roboter. Und bei den Schalker U-23-Fußballern war es nun so, dass sie nicht mehr die hohe Intensität in ihrem Spiel und in ihren Aktionen hatten, dass ihnen die gern zitierte Körperspannung etwas abhanden kam, so dass sich auch die Fehler der Lippstädter reduzierten.
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Aber das Fimpel-Team konnte sich immer dann, wenn es brenzlig wurde, auf einen Mann verlassen, der in der ersten Halbzeit eigentlich arbeitslos gewesen war: Radomir Novaković. Der 22-Jährige, der wie schon eine Woche zuvor beim 1:0 gegen den Bonner SC den Vorzug vor Felix Wienand zwischen den Pfosten erhalten hatte, löste seine Aufgaben mit Bravour. „Wir hatten auch ein-, zweimal richtig Glück in Szenen, in denen Radomir gut hält“, meinte Trainer Jakob Fimpel, der sich etwas darüber ärgerte, dass seine Mannschaft ihre Kontermöglichkeiten „einfach ganz schwach ausgespielt hat“, wie er sagte. „Deswegen war es bis zum Ende ein enges Spiel.“ Seine größte Tat vollbrachte der Schlussmann der Schalker U 23 übrigens in der vierten Minute der Nachspielzeit, als er nach dem Schuss von Dardan Karimani einen großartigen Fußreflex zeigte.
So haben sie gespielt:
Tor: 0:1 Niklas Castelle (5.).
FC Schalke 04 U 23: Novaković - Hanraths, Schell, Scheller, Müller - Maden, Mende, Kaparos - Scienza (90.+2 Balouk) - Aramburú (90. Tehe), Castelle (76. Kronmüller).