Hassel. Vier Tage nach der 2:5-Klatsche beim FC Brünninghausen zeigt der Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligist YEG Hassel gleich zwei Reaktionen.

Der Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligist YEG Hassel ist ein Phänomen. Vier Tage nach der 2:5-Klatsche gegen den neuen Tabellenzweiten FC Brünninghausen bezwangen die Hasseler am Ostermontag den bisherigen TabellenzweitenDSC Wanne-Eickel mit 3:1 und zeigten damit gleich zwei Reaktionen auf einmal. Zum einen auf die lustlose Vorstellung gegen Brünninghausen, die Trainer Ahmet Inal später mit der Atmosphäre in einem Testspiel verglich. Zum anderen auf die 4:7-Packung aus dem Hinspiel beim DSC.

Warum die Hasseler diesmal ihr gutes Gesicht zeigten? „Das ist Charakter“, sagte Trainer Ahmet Inal. „Die Jungs gehen nach solchen Niederlagen nicht unter. Es war unheimlich wichtig, dass wir uns direkt gefangen und auch die Ausfälle kompensiert haben.“

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Mit Ausfällen meinte Ahmet Inal die Leistungsträger Faruk Gülgün, Gökhan Öztürk und Mert Kilic. Während sich die beiden Ersteren in Brünninghausen verletzt hatten, signalisierte der gerade erst aus einer langen Verletzungspause zurückkehrte Mert Kilic nach dem Warmmachen, dass er nicht bei hundert Prozent sei. Der nächste Schock aus YEG-Sicht folgte wenige Sekunden nach dem Anpfiff. Ahmet Inal hatte sich gerade auf seinen Stuhl gesetzt und analysierte noch mit seinem Co-Trainer das Spielsystem des DSC, da jagte David Sdzuy den Ball aus 20 Metern zum 1:0 in den Winkel.

Wanne-Eickel lange in Unterzahl

Anmerken ließen sich die Hasseler diesen Schock aber nicht. „Wir sind nicht in Panik verfallen, im Gegenteil: Wir sind unserer Linie treu geblieben“, lobte Ahmet Inal. YEGs Linie bestand diesmal aus dem, was in Brünninghausen noch gefehlt hatte: kämpfen. Genau das macht die Hasseler nämlich zu einem Phänomen. Oder wie Ahmet Inal es erklärte: „Heute ging’s nicht ums Schönspielen. Die spielerische Qualität haben wir, darüber brauche ich mir keine Gedanken zu machen. Heute ging’s eher darum, dass wir uns an Prinzipien halten: Siegermentalität, Körpersprache, Zweikampfbereitschaft.“

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Das taten die Hasseler auch. Der Tabellensechste übernahm nach dem 0:1 mehr und mehr die Spielkontrolle und belohnte sich in der 26. Minute. Tarik Baydemir glich nach einer schönen Kombination aus. Er und Omar Jessey hatten kurz darauf sogar das 2:1 auf dem Fuß, scheiterten aber. Besser lief’s in der 55. Minute: Cihan Yildiz wurde im Strafraum gefoult. Zur Strafe für die Notbremse sah ein Wanne-Eickeler die Rote Karte, Cihan Yildiz verwandelte den Elfmeter selbst zur YEG-Führung.

„Danach“, gab Ahmet Inal zu, „war Wanne-Eickel zehn Minuten am Drücker. Da hätte ich mir ein bisschen mehr Ballbesitz erhofft.“ YEG überstand diese Phase jedoch und machte in der Nachspielzeit mit einem von Omar Jessey abgeschlossenen Konter alles klar.

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Phänomenal.

So haben sie gespielt:

Tore: 0:1 David Sdzuy (1.), 1:1 Tarik Baydemir (26.), 2:1 Cihan Yildiz (55., Foulelfmeter), 3:1 Omar Jessey (90.+2).

YEG Hassel: Yalcin - Kara Ali, R. Demircan, Tugyan, Kaya, Kodaman, Özkaya (90.+3 E. Demircan), Yildiz (77. Terzicik), Keskin (71. Tosun), Jessey, Baydemir (90.+3 Bektas).