Las Vegas. Mandy Böhm sollte zum zweiten Mal in der UFC kämpfen. Doch in einem der letzten Trainings verletzte sich die Gelsenkirchenerin. Was sie plant.

Drei Wochen vor dem großen Tag passierte es: Die Gelsenkirchenerin Mandy Böhm war mitten in einer ihrer letzten Trainingseinheiten vor ihrem zweiten Kampf in der UFC, der weltgrößten Organisation im Mixed-Martial-Arts (MMA), als plötzlich ihr Außenband streikte. Diagnose: Anriss des Außenbands. Die bittere Folge: Böhm kann in der Nacht vom kommenden Samstag auf Sonntag nicht in der UFC antreten. Ihre Gegnerin, Sabina Mazo aus Kolumbien, trifft stattdessen auf die US-Amerikanerin Miranda Maverick.

Für Böhm ist die Verletzung ein Schlag, den sie auch drei Wochen später noch nicht verdaut hat: „Ich bin noch dabei das zu verarbeiten“, sagt sie. „Sowas braucht seine Zeit. Wenn das so kurz vor dem Kampf passiert, ist das sehr schwierig.“ Vor ihrem zweiten Auftritt auf der größten MMA-Bühne der Welt hatte sich Böhm viel vorgenommen, wollte nach dem nach Punkten verlorenen UFC-Debüt gegen Ariane Lipski nun zeigen, dass sie aus ihren Fehlern des ersten Kampfs gelernt hat. Doch die Verletzung zwingt die aktuell beste deutsche MMA-Kämpferin nun vorerst zu einer Pause.

UFC: Mandy Böhm aus Gelsenkirchen will noch im März zurück ins Training

Wobei: Pause heißt für Böhm nicht, auf der Couch zu liegen. Die 32-Jährige gibt sich kämpferisch: „Ich versuche, positiv zu bleiben. Was Verletzungen betrifft, bin ich bislang gut durchgekommen. Jetzt ist es halt passiert. Ich muss nach vorne gucken und gebe auch mit Verletzung Vollgas“, betont sie. Vor wenigen Tagen ist Böhm nach Las Vegas geflogen, wo sie am Wochenende auch hätte kämpfen sollen.

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Statt ins UFC-Octagon zu steigen, arbeitet die Gelsenkirchenerin am so genannten „Performance Institute“ an ihrem Comeback. „Da gibt’s ganz viele Trainer, Ärzte und Ernährungscoaches. Die kümmern sich darum, dass ich schnell wieder auf die Beine kommen“, erklärt Böhm, die das „Performance Institute“ der UFC mit Olympia-Stützpunkten aus Deutschland vergleicht.

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Trotz Verletzung ist ihr Tag prall gefüllt: „Wir machen hier viele wissenschaftliche Scans und Tests, sprechen über Ernährung und Erholung. Daraufhin werden wir einen Plan konstruieren, um meine Schwächen zu beseitigen und meine Stärken noch mehr herauszuarbeiten“, schildert sie und schwärmt von den Bedingungen in Las Vegas: „Das ist ein Traum für jeden MMA-Kämpfer.“

Aber wie lange wird es dauern, bis Böhm wieder kämpfen kann? „Laut der Therapeutin“, verrät sie, „kann ich in zwei, drei Wochen wieder zu 50 bis 70 Prozent ins Training einsteigen. Drumherum werde ich noch Physiotherapie kriegen. Ich hoffe, dass ich dann in einem Monat wieder geheilt auf der Matte stehen kann.“

MMA-Kämpferin Böhm will in Las Vegas bleiben

Dann soll es auch einen neuen Termin für Böhms zweiten UFC-Kampf geben. Klar ist bereits: Sie wird auch nach ihrer Verletzung in Las Vegas bleiben. „Ich hatte sowieso vor, meinen Lebensmittelpunkt nach Vegas zu verlagern. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt da“, sagt sie. Was die Trainingsmöglichkeiten angeht, laufe Europa den USA weit hinterher. „Als Profisportler sollte man deshalb den Schritt hierhin wagen“, findet Böhm. Zuletzt hat sie in der schwedischen Hauptstadt Stockholm trainiert.

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Dort zog sie sich auch die Außenband-Verletzung zu. Mithilfe der Experten in Las Vegas will das „Monster“, wie sich Böhm nennt, bald gestärkt zurückkommen: „Ich arbeite jeden Tag dafür, dass ich noch besser ins Octagon steigen werde. Ich arbeite am Monster 3.0.“