Gelsenkirchen. Mitte Februar jagte ETuS Gelsenkirchen II Gegner über den Platz. Nun sind Details bekannt – und dass nicht nur der Verein Konsequenzen zieht.

Fußball-Kreisligist ETuS Gelsenkirchen hat auf den Gewaltausbruch seiner zweiten Mannschaft im Spiel gegen ETuS Bismarck II reagiert und das ganze Team aus dem Verein geworfen. „Von den 22 Spielern wird keiner mehr für unseren Verein spielen“, teilt Geschäftsführer Gerd Eschenröder mit. Er verurteilt das Verhalten der Spieler scharf.

Sie hatten Mitte Februar im Kreisliga-C-Spiel gegen Bismarcks Reserve Spieler des Gegners über den Platz gejagt und einen Bismarcker leicht verletzt. Der Schiedsrichter hatte die Partie daraufhin beim Stand von 1:0 für ETuS Gelsenkirchen abgebrochen. „Wir wollen uns so ein Verhalten nicht gefallen lassen und müssen deshalb die Reißleine ziehen“, begründet Eschenröder das harte Durchgreifen gegen die eigene zweite Mannschaft.

Der Verein wird seine Reserve allerdings nicht vom Spielbetrieb abmelden: Die Alten Herren haben sich dazu bereiterklärt, bis zum Saisonende den Platz des rausgeworfenen Teams in der Kreisliga C2 zu übernehmen. Verstärkt wird das Team mit einigen jüngeren Spielern, die neu zum Verein dazugestoßen sind. Wie es danach weitergeht?

ETuS Gelsenkirchen: Verein will die Geldstrafe weitergeben

„Für die nächste Saison haben wir eine neue zweite Mannschaft in Aussicht“, sagt Eschenröder und fügt hinzu: „Wir sind den Alten Herren sehr dankbar, dass sie uns helfen. Wir wollen uns wieder vernünftig präsentieren.“

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Das Kreissportgericht wertete das abgebrochene Spiel als 2:0-Sieg für die Reserve von ETuS Bismarck. Zudem sperrte es zwei Spieler von ETuS Gelsenkirchen II: Für vier Ligaspiele wurde der Spieler gesperrt, der bereits in der ersten Halbzeit für eine Tätlichkeit die Rote Karte gesehen hatte. Der Spieler, der später die Eskalation ausgelöst hatte, wurde für 14 Ligaspiele gesperrt. Er hatte in der 55. Minute einen Bismarcker per Notbremse gestoppt und dafür die Rote Karte gesehen.

Dem Schiri die Karte aus der Hand geschlagen und zerrissen

Gerd Eschenröder, ETuS Gelsenkirchen.
Gerd Eschenröder, ETuS Gelsenkirchen. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Anschließend hatte er dem Schiedsrichter die Karte aus der Hand geschlagen, die Karte zerrissen und sich danach an der Jagd von Bismarcker Spielern beteiligt. Weitere Mitwirker an der Jagd konnten namentlich nicht benannt werden, daher sprach das Gericht keine weiteren Sperren aus.

Dem Verein ETuS Gelsenkirchen legte das Gericht eine Geldstrafe in Höhe von 300 Euro für das Herbeiführen des Spielabbruchs auf. Der Klub will die Strafe aber an den für 14 Spiele gesperrten Spieler weitergeben, erklärt Eschenröder: „Wir werden einen Antrag stellen, dass der Spieler für die Kosten aufkommen muss. Er bleibt dann so lange gesperrt, bis er die Kosten beglichen hat. Das gilt auch, wenn er zu einem anderen Verein wechseln will.“

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