Gelsenkirchen. Der SC Hassel gewinnt das Derby bei Westfalia nach einem dramatischen Finale – beide präsentieren sich aber wie Abstiegskandidaten.

Sollte Westfalia 04 Gelsenkirchen am Ende dieser Saison ein paar Punkte zum Klassenerhalt in der Fußball-Bezirksliga fehlen, werden die Bismarcker sicherlich an den 20. Februar und an der Kunstrasenplatz des Stadions Lüttinghof zurückdenken. Im Sechs-Punkte-Derby verloren sie beim SC Hassel mit 2:3, obwohl sie bis zwei Minuten vor Schluss noch mit 2:1 vorne lagen.

„Unglücklicher kann man nicht verlieren“, meinte Westfalias Trainer Thomas Krömmelbein nach der zweiten bitteren Pille, die er seit seinem Amtsantritt schlucken musste. Bereits eine Woche zuvor erlitt seine Mannschaft beim 0:2 zu Hause gegen Genclikspor Recklinghausen einen Rückschlag im Abstiegskampf.

SC Hassel: Trainer Cavaleri spricht von einem glücklichen Sieg

Hassels Spielertrainer Calogero Cavaleri freute sich über den wichtigen Sieg im Kampf um den Klassenerhalt, aber er fühlte auch mit dem Gast vom Trinenkamp. „Wir können uns glücklich schätzen, dass wir die drei Punkte geholt haben“, meinte er. „Westfalia 04 hätte den Sieg mehr verdient als wir.“

Fabian Halilaj flankt im Derby Westfalia 04 gegen SC Hassel.
Fabian Halilaj flankt im Derby Westfalia 04 gegen SC Hassel. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Die Bismarcker waren zweimal in Führung gegangen: durch Emircan Savurgan nach Vorarbeit von Alexander Lempka zum 1:0 und durch den eingewechselten René Renneberg zum 2:1, nachdem der SC Hassel kurz zuvor durch einen Weitschuss von Steven Henning zum 1:1 ausgeglichen hatte.

Nach ihrem zweiten Treffer versäumten es die Gäste, den Sack zuzumachen. Die Torchancen hierfür waren vorhanden. Umut Muslubas schob den Ball frei vor Torhüter Simon Schnapper links am Tor vorbei, und René Renneberg hatte Pech mit einem Kopfball an die Latte.

Schiedsrichter Burak Tabak war der beste Mann auf dem Platz

Die Gastgeber versuchten zwar, das Spiel zu machen, aber vieles, was sie anpackten, blieb Stückwerk. Sie benötigten ein Eigentor des ehemaligen Hasselers Marco Jeremias, um in der 88. Minute zum 2:2 zu egalisieren. Und in der Schlussminute war es der eingewechselte Claudiu Racovita, der eine Maßflanke von Calogero Cavaleri mit dem Kopf zum 3:2-Siegtreffer in Westfalias Tornetz bugsierte.

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Das dramatische Ende täuscht nicht darüber hinweg, dass die 80 Zuschauer bei Dauerregen ein erbärmlich schwaches Spiel zu sehen bekamen. In dieser Form ist nicht nur Westfalia 04, sondern auch der SC Hassel ein heißer Kandidat für die kommende Kreisliga-A-Saison.

Das letzte Wort sollte deshalb dem besten Mann auf dem Platz vorbehalten bleiben: Schiedsrichter Burak Tabak, der auf die Fallsucht und auf die Schauspielkünste der Spieler beider Mannschaften nicht hereinfiel und die Partie konsequent leitete: „Das hatte mit Fußball nicht viel zu tun. Aber das Wetter gab auch nicht viel mehr her.“

So haben sie gespielt:

Tore: 0:1 Emircan Savurgan (9.), 1:1 Steven Henning (57.), 1:2 René Renneberg (58), 2:2 Marco Jeremias (88., Eigentor), 3:2 Claudiu Racovita (90.).

SC Hassel: Schnipper, Dennstädt, Kosmas, Özdemir, Schulz (22. Racovita), Sow, Hovakimyan, Gasnjan (46. Cavaleri), Henning, Yildirim, Hövel.

Westfalia 04: Bialas Navasko, S. Lempka (46. Renneberg), Lessmann, Savurgan, Muslubas (64. Göllner), Cabezas-Escribano (58. Ostrowski), Jeremias, Yener, A. Lempka, Halilaj.

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