Gelsenkirchen. Es fällt nicht leicht, die Entscheidung des Handballverbandes Westfalen nachzuvollziehen. Die einen spielen, die anderen nicht. Ein Kommentar.

Der Handballverband Westfalen hat also entschieden, dass seine Vereine entscheiden. Und deshalb wird nun in einigen, in der Mehrheit der Klassen von den Ober- bis zu den Landesligen, weitergespielt. In elf von 18, um genau zu sein. Aber eben in sieben nicht – wie zum Beispiel auch in der Verbandsliga-Staffel 3 mit dem FC Schalke 04, während ein paar Meter weiter der HC Westfalia Herne, der Spitzenreiter der Staffel 2, keine Pause einlegen wird.

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Mal abgesehen davon, dass es in den Staffeln, in denen bis Ende Januar pausiert wird, zu einem Termin-Chaos kommen könnte: Warum hat der Handballverband nicht eine einheitliche Entscheidung getroffen? „Der organisierte Sport wird im HV Westfalen unter den aktuellen Gegebenheiten sicher und gemäß den Richtlinien durchgeführt“, lobt dessen Präsident Willi Barnhusen. „Die Anstrengungen, die die Vereine bislang und in Zukunft erbringen, damit die Sportausübung weiter möglich ist, sind schon phänomenal.“

Entweder sind die Corona-Varianten schrecklich gefährlich oder nicht

Phänomenal wäre aber gewesen, wenn ein so großer Verband Farbe bekannt hätte und nicht auf Schlingerkurs gegangen wäre. Phänomenal wäre es gewesen zu sagen, wir lassen die Saison weiterlaufen. Für alle. Phänomenal wäre es gewesen zu sagen, wir unterbrechen die Saison. Für alle.

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So aber zeigt der Handballverband Westfalen nur, dass er – wie die Politik in Deutschland – überfordert ist. Schließlich gibt es nur zwei Möglichkeiten: Die ganzen Corona-Varianten – wie immer sie auch heißen mögen und noch werden – sind schrecklich gefährlich und lassen nur eine Saisonunterbrechung beziehungsweise einen Saisonabbruch zu. Oder sie erlauben, weil sie vielleicht doch nicht so schrecklich gefährlich sind, einen Verlauf der Saison 2021/22.

Eine klare Entscheidung des Handballverbandes Westfalen hätte gutgetan. Erst recht nach dem Abstimmungsergebnis, das zeigt, dass die Handballer auch nicht mehr wissen, was sie tun sollen, dass sie total verunsichert sind und werden. Anders ist es nicht zu erklären, dass das Oberliga-Votum zehn zu vier fürs Weiterspielen und das in der Verbandsliga-Staffel 3 elf zu zwei fürs Pausieren ausfällt.