Gelsenkirchen. Michael Zurhausen, Präsident des RC Olympia Buer, war mehrmals bei der Tour de France vor Ort. Einige Situationen bleiben besonders haften.
Wenn an diesem Samstag die 108. Auflage der Tour de France mit insgesamt 184 Fahrern startet, dann schaut Michael Zurhausen wieder genau hin.
Zurhausen schaut bei der Tour genau hin
Der Radsport-Experte, der mit seinem Verein RC Olympia Buer seit Jahren hervorragend besetzte Radrennen organisiert, aber wegen der Corona-Beschränkungen seit Monaten zum Warten verdonnert ist, kann gut nachvollziehen, welche Strapazen bis zum Tour-Ende am 18. Juli in Paris auf die Profis warten.
„Die Gesamt-Distanz der Tour de France beträgt 3383 Kilometer. Das sind schon echte Qualen, die da auf die Fahrer zukommen. Am Ende geht es natürlich um viel Geld.
500.000 Euro für den Sieger
Der Sieger bekommt 500.000 Euro. Wenn man das allerdings auf einen Fußballstar aus der Ronaldo-Kategorie ummünzen würde, bin ich sicher, dass sich niemand drei Wochen am Stück solche Leiden antun würde“, sagt Zurhausen mit einem Schmunzeln.
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Der Präsident des RC Olympia Buer war selbst mehrfach bei der Tour de France als Zuschauer vor Ort, um die Stimmung an der Strecke hautnah aufzusaugen und sich die Profis aus nächster Nähe anzusehen.
„Ich bekomme heute noch Gänsehaut, wenn ich an den Sturz von Fabian Cancellara aus dem Juli 2015 denke. Das habe ich alles live miterlebt. Er war 55 Kilometer vor dem Ziel der dritten Etappe in einen Massensturz verwickelt und ist trotz Verletzung noch den Berg weiter hochgefahren. Unfassbar“, erinnert sich der Radsport-Experte.
Der Schweizer Cancellara brach sich, wie sich erst später herausstellte, bei dem Sturz zwei Lendenwirbel und musste die Tour-Teilnahme anschließend aufgeben.
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Politt mit Gelsenkirchener Bezug
Zurhausen: „Das war für ihn bitter, aber solche Typen machen die Tour aus. Wer bei der Tour de France gewinnt, der bleibt ewig in Erinnerung.“ Mit Nils Politt, dem Sprint-Anfahrer für Peter Sagan beim Team Bora-hansgrohe, ist auch ein Radprofi mit Gelsenkirchener Bezug im Teilnehmerfeld dabei.
Politt stand zwei Jahre beim Gelsenkirchener Team Stölting unter Vertrag. „Bei der Tour de France hat jeder Fahrer auch mal einen schlechten Tag dabei. Die Kunst ist, dann trotzdem nicht zu weit im Feld zurückzufallen. Es wird auf jeden Fall spannend, einen ganz klaren Favoriten sehe ich nicht“, sagt Michael Zurhausen.
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Hochgehandelt werden Titelverteidiger Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), sein slowenischer Landsmann Primoz Roglic (Team Jumbo-Wisma) und auch der walisischer Routinier Geraint Thomas (Team Ineos Grenadiers).
RC Olympia-Boss sieht starke Fahrer
Zurhausen: „Das sind starke Fahrer. Ich traue aber auch dem Niederländer Wilco Keldermann und Emanuel Buchmann vom Team Bora-hansgrohe einiges zu.“
Besonders freut sich Zurhausen darüber, dass die Corona-Bestimmungen gelockert wurden und Zuschauer an der Strecke erlaubt sind. „Da geht mein Herz auf“, sagt er und blickt etwas betrübt auf die letzten mauen Radsport-Monate zurück.
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„Wir hatten fünf Rennen hier in der Umgebung geplant und konnten kein einziges durchführen. Wir hoffen jetzt, dass wir die City Nacht von Schaffrath im September durchführen können.“ Zumindest in den nächsten Wochen können sich Michael Zurhausen und die Radsport-Fans Appetit bei der Tour holen.