Schalke. Die Verbandsliga-Handballer des FC Schalke 04 feiern ihren zweiten Saisonsieg – mit einem Joker. Max Gill gelingt per Siebenmeter 18:17-Siegtor.
Eigentlich müssen die Handballer des FC Schalke 04 bereits Taschentücher auspacken, um ihre Tränen zu trocknen. Der ATV Dorstfeld hat alle Trümpfe in der Hand, um das Siegtor in diesem Verbandsliga-Kellerduell zu erzielen. Doch dann passiert das: Jürgen Lepine patzt von der Siebenmeter-Linie, weil er übertritt und auch noch an Fabian Salmon scheitert.
Schalke-Sieg in letzter Sekunde
Schalkes Trainer Tobias Symanczik nimmt eine Auszeit. Elf Sekunden noch. Die reichen, um Felix Busjan so in Position zu bringen, dass sich Dorstfelds Tim Grüne nur mit einem Foul zu helfen weiß, für das es einen Siebenmeter gibt. Und den verwandelt Max Gill eiskalt zum 18:17 (8:9)-Sieg gegen Julian Stumpf und den ATV.
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Während Tobias Symanczik in der Schürenkamp-Halle tief durchpustet, wird der Schalker Handball-Held des 13. November 2021, Max Gill, von seinen jubelnden Mitspielern überrannt und begraben. Es beginnt eine kurze, aber große Party. „Wir hätten den Sack zumachen müssen, schaffen das aber nicht und hatten das Spiel dann fast verloren“, sagt der Schalke-Coach, während es sein Keeper Fabian Salmon so formuliert: „Wir haben den Kopf noch mal aus der Schlinge gezogen.“
Dorstfelds Torwart Julian Stumpf pariert drei Schalker Siebenmeter
Und geholfen hat beim zweiten Saisonsieg, der wegen der anderen Ergebnisse noch ein bisschen wichtiger als ohnehin schon geworden ist, einer aus der Schatulle, ein alter Bekannter: Nils Beyer, ein Joker, der vor allem in der 6:0-Deckung rechts neben den Hentschel-Brüdern Frederic und Fabian glänzend stach.
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Aber der Reihe nach: Es war ein schwaches Verbandsliga-Spiel. „Dass kein Leckerbissen zu erwarten war“, sagte Tobias Symanczik, „war jedem klar.“ Er teilte aber auch klipp und klar mit, dass er sich in der ersten Halbzeit, in der sein Team drei Siebenmeter-Chancen gegen Julian Stumpf ausgelassen hatte, mehr gewünscht hätte. „Wir haben es überhaupt nicht geschafft, unsere Nervosität abzulegen, und viel zu früh versucht, mit der Brechstange zu gewinnen“, sagte der 35-jährige Trainer, den vor allem ärgerte, dass „wir nicht konsequent in die Tiefe gespielt haben“.
Fabian Hentschel bringt Schalke beim 12:11 zum ersten Mal in Führung
Nach dem Wechsel lief es besser, und als Fabian Hentschel zum 12:11 traf, lagen die Schalker erstmals an diesem Abend vorne. Und dank eines 3:0-Laufes nach dem 13:13 waren sie zehn Minuten vor dem Ende mit drei Treffern in Führung, während ATV-Trainer Florian Edeling aussah, als heulte er vor lauter Verzweiflung gleich los. Seine Mannschaft – teilweise sechs gegen vier, weil Luca Ehren und Frederic Hentschel Zeitstrafen abbrummten – kam aber zurück, zum Ausgleich und stand schließlich vor dem Siegtreffer, den Linkshänder Jürgen Lepine allerdings nicht machte.
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Und dann waren es nur noch elf Sekunden. Elf Sekunden bis zum Siegtreffer durch Max Gill und zur großen Schalker Handball-Party. „Es war“, sagte Trainer Tobias Symanczik noch, „ein Sieg des Kampfes, ein Sieg des Willens.“
So haben sie gespielt:
Spielfilm: 0:2, 2:2, 2:4, 3:5, 5:5 (13.), 8:8 (27.), 8:9 (Halbzeit), 9:9, 10:10, 10:11, 12:11 (41.), 13:12, 13:13 (45.), 16:13 (50.), 16:14, 17:14, 17:17 (58.), 18:17.
FC Schalke 04: Salmon, Kayaalti (n. e.), Wessels (n. e.) – Ehren, Mackowiak (n. e.), Juko, Modrow, Fa. Hentschel (4), Gill (5/2), Ruppio (2), Beyer (2), Busjan (2/1), Niggemeyer, Fr. Hentschel (3).