Bochum. Der Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligist YEG Hassel kassiert in Wiemelhausen in der Nachspielzeit das 2:2. Auch Trainer Ahmet Inal sieht Rot.

Yüksel Terzicik war auf dem Weg zum 3:1, da stoppte ihn plötzlich der Schiedsrichter. Der Spieler des Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligisten YEG Hassel lief alleine aufs Tor von Concordia Wiemelhausen zu, als der Unparteiische Philipp Werner-Krestel einen zweiten Ball auf den Platz rollen sah und die Partie unterbrach. Während ihn wild schimpfende YEG-Spieler umringten, sprintete der Schiri Richtung Trainerbank und zeigte Hassels Coach Ahmet Inal Rot. Yüksel Terzicik durfte seinen Angriff nicht mehr fortsetzen, im Gegenteil: Mit der nächsten Aktion schaffte Wiemelhausen in der Nachspielzeit das 2:2 – der Tiefpunkt eines großen YEG-Chaos am Sonntag.

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„Das ist eine Riesen-Frechheit, Yüksels Angriff abzupfeifen. Der zweite Ball war ganz woanders“, tobte Ahmet Inal, der neben Enes Kodaman und Faruk Gülgün (beide Gelb-Rot) der dritte Hasseler war, der vom Platz flog. Doch warum sah er überhaupt Rot? Das hatte mit dem Ball zu tun, den jemand kurz vor Yüksel Terziciks Sturmlauf in die Hasseler Hälfte geschossen hatte. Wer dieser jemand war? Ahmet Inal hatte „keine Ahnung“, der Schiedsrichter hielt YEGs Coach für den Übeltäter. Videoaufnahmen des Spiels können das zwar nicht zweifelsfrei belegen, legen aber nahe, dass es jemand von der Hasseler Bank gewesen sein muss.

Faruk Gülgün und Omar Jessey drehen das Spiel

Der Unparteiische wertete dies als Unsportlichkeit, was auch die für YEG folgenreiche Fortsetzung des Spiels erklärt: Ahmet Inal wusste nicht, warum es trotz YEG-Ballbesitz Freistoß für Wiemelhausen gab, der zum 2:2 durch Murat Berberoglu führte. Das Gleiche galt für die Hasseler Spieler, die sich lautstark über den Freistoß beschwerten. Doch nach Unsportlichkeiten ist stets ein Freistoß die Folge – so bitter es nun auch für die Hasseler war.

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Die kamen beim einen Punkt schlechteren Tabellenzwölften schwer ins Spiel und kassierten verdient das 0:1: Oguz Karagüzel traf (23.). Doch in der zweiten Hälfte lief’s dafür zunächst besser: „Wir sind mit viel Druck aus der Kabine gekommen“, lobte Ahmet Inal, dessen Team den Rückstand durch Faruk Gülgün (53.) und Omar Jessey (65.) drehte. Doch kurz danach begann das Scharmützel mit dem Schiedsrichter: Enes Kodaman (72.) und Faruk Gülgün (89.) sahen jeweils wegen zwei „normalen, harmlosen Fouls“, wie Ahmet Inal fand, die Gelb-Rote-Karte.

YEG-Trainer Ahmet Inal: „Der Schiedsrichter hat das Spiel kaputtgemacht“

„Am Anfang hat der Schiri viel laufen lassen. Nach unserem 1:1 hat er bei uns aber plötzlich Sachen gepfiffen, die er vorher laufen lassen hatte“, meckerte der Trainer. „Wir hatten Wiemelhausen im Griff, den Schiedsrichter aber leider nicht. Er hat das Spiel kaputtgemacht.“

Tore: 1:0 (23.), 1:1 Faruk Gülgün (53.), 1:2 Omar Jessey (65.), 2:2 (90.+4).

YEG Hassel: Yalcin - Kaya, R. Demircan, Tugyan, Kilic, Özkaya, Kodaman, Jessey (70. Kara Ali), Yildiz (84. Terzicik), Ablak (69. Eren), Gülgün.