Erle. „Wir befinden uns im Abstiegskampf“, sagt Hartmut Scholz, der Trainer des Gelsenkirchener Fußball-Landesligisten Erler SV 08. Zu Gast in Welper.
Der Erler SV 08 startet in der Fußball-Landesliga den sechsten Versuch, um auswärts endlich mal etwas Zählbares einzufahren. Die bisherigen Auftritte der Gelsenkirchener gingen völlig in die Hose: fünf Spiele, fünf Niederlagen und 3:18 Tore. Zuletzt gab es ein 0:5 im Derby beim SV Horst 08 und davor ein 0:6 beim SV Brackel 06.
An diesem Sonntag führt der Erler Weg zur Marxstraße nach Hattingen. Dort wartet mit dem Tabellenvorletzten SG Welper eine Mannschaft, die zu Hause noch nichts gerissen hat: vier Spiele, vier Niederlagen, 2:13 Tore. Alle bisherigen fünf Punkte haben die Hattinger, die zuletzt ein 2:2 beim SV Horst 08 erreichten, in der Fremde geholt. Eine der schwarzen Serie, die der Welperaner oder die der Erler, wird diesmal enden. Anstoß ist um 14.30 Uhr.
Beim Cranger-Kirmes-Cup hat die SG Welper mit 6:2 gewonnen
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Die SG Welper und der Erler SV 08 standen sich in dieser Saison bereits vor dem Meisterschaftsstart im Rahmen des Cranger-Kirmes-Cups gegenüber. Damals, im Juli, kamen die Erler mit 2:6 kräftig unter die Räder. Damals war nicht nur 08-Trainer Hartmut Scholz der Meinung, dass die Welperaner auf dem Weg in die Westfalenliga kaum aufzuhalten sein werden. Es kam jedoch ganz anders. Die SG Welper steckt vom ersten Spieltag an ganz tief im Tabellenkeller fest.
Nach der jüngsten 0:1-Heimniederlage gegen den FC Frohlinde am vergangenen Sonntag sind auch die Erler verstärkt unter Druck geraten. „Wir befinden uns im Abstiegskampf“, macht Hartmut Scholz deutlich. Der Vorsprung auf den Tabellenfünftletzten, das ist derzeit der SV Hilbeck, beträgt nur zwei Zähler.
ESV-08-Trainer Hartmut Scholz: „Die Mannschaft ist jetzt in der Pflicht“
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Der 54-Jährige hofft, dass inzwischen jeder innerhalb der Mannschaft den Ernst der Lage begriffen hat. In einem längeren Gespräch am Dienstag hat er den Finger in die Wunde gelegt. „Jeder sollte verstanden haben, dass es nur über die mannschaftliche Geschlossenheit geht“, appelliert er.
Und er hat auch zu verstehen gegeben, dass er nicht länger bereit ist, sich schützend vor seine Spieler zu stellen. „Die Mannschaft ist jetzt in der Pflicht“, betont er. „Die Spieler müssen erkennen, dass nicht alle Häuptlinge sein können. Jeder muss sich auf seine eigene Aufgaben besinnen.“ Hartmut Scholz hat sich von Anfang an auf eine schwierige Saison und auf einen möglichen Kampf gegen den Abstieg eingestellt. „Es sollte niemand so blauäugig sein und meinen, wir werden das schon irgendwie meistern. Ohne Leidenschaft und ohne die Bereitschaft, alles zu geben, wird es für uns nicht reichen.“
Drei Spieler, die gegen Frohlinde fehlten, stehen diesmal wieder zur Verfügung: Marvin Scholz, Tim Voßschmidt und Kai-Armin Klemm. Für Jerome Juskowiak (Zerrung) reicht es hingegen noch nicht. Das größte Sorgenkind in Reihen der Grün-Weißen ist allerdings Lukas Borutta. Er erlitt vor drei Wochen im Derby gegen die SSV Buer einen Innenbandriss im Knie. Vor Februar 2022 ist nicht mit dem Comeback des Mittelfeldspielers zu rechnen.