Horst. Der Gelsenkirchener Fußball-Landesligist SV Horst 08 setzt sich mit 1:0 gegen Langenbochum durch. Güngor Kaya trifft, ist aber nicht der Held.

Alle, die es mit dem SV Horst 08 halten, rissen nach dem erlösenden Schlusspfiff die Arme hoch, sie wussten genau, wem der 1:0-Heimsieg gegen BW Westfalia Langenbochum in erster Linie zu verdanken war: Enes Kurt. Die Horster Landesliga-Fußballer feierten an diesem Sonntag ihren Torhüter. „Er hat eine sensationelle Leistung geboten“, lobte 08-Trainer Marcel Radke. „Ich ziehe meinen Hut vor ihm.“

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Der Mann des Tages lieferte mit einem Augenzwinkern die Begründung für seine tadellose Vorstellung: „Weil der Rudi da war.“ Rudi – das ist Alexander Rudolf, der zweite Torhüter des Gastes aus Langenbochum, mit dem sich Enes Kurt einst fair um den Platz zwischen den Pfosten des SV Horst 08 duellierte. „Aber im Ernst“, schob er nach. „Manchmal hat man solche Tage, an denen fast alles gelingt. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft helfen konnte und es mit uns jetzt bergauf geht.“

Güngör Kaya köpft nach einer Maßflanke von Pascal Roith das 1:0

Es war das zweite Spiel in Folge, in dem Enes Kurt seinen Kasten sauber hielt. Beim 7:0 im Derby bei Viktoria Resse gelang ihm das mühelos. Gegen Langenbochum stand er hingegen nach dem einzigen Tor des Tages durch einen Kopfball von Güngör Kaya nach einer Maßflanke von Pascal Roith (24.) unter Dauerbeschuss. Er meisterte alles, auch einen gar nicht mal so schlecht geschossenen Strafstoß von Tobias Portmann (71.) Samir Bouachria hatte Yannik Außem zu Fall gebracht. Glänzend auch, wie Enes Kurt einen Kopfball von Lukas Materna parierte (39.). Oder in der zweiten Hälfte gegen Salih Arabaci (50.) und Hayssam Siala (90.).

Der Horster Held gegen Langenbochum: Enes Kurt pariert auch diesen Elfmeter-Ball.
Der Horster Held gegen Langenbochum: Enes Kurt pariert auch diesen Elfmeter-Ball. © Michael Korte

Zweimal wäre aber wohl auch Enes Kurt machtlos gewesen. Aber er hatte das Glück des Tüchtigen, als ein Freistoß von Tobias Portmann an die Latte klatschte (57.) und sein Spielführer Aygün Köstekci einen Kopfball von Yannik Außem von der Linie kratzen musste (83.). Am Ende zählten nur die drei Punkte, mit denen sich die Horster weiter von unten absetzen konnten.

08-Trainer Marcel Radke: „Über 90 Minute gesehen haben wir verdient gewonnen“

„Über 90 Minute gesehen haben wir verdient gewonnen“, meinte Marcel Radke. Kann man so sehen, wenn man die starke Vorstellung seiner Mannschaft in der Defensive zugrunde legt. Die deutlich größeren Spielanteile hatte allerdings der Gast aus Herten, der, gäbe es Punktrichter im Fußball, zumindest in der B-Note für den künstlerischen Wert besser abgeschnitten hätte. Aber was nützt das alles, wenn im Abschluss der Killer-Instinkt fehlt.Viktoria Resse desolat- 0-7 im Keller-Derby gegen Horst 08

Diesen Killer-Instinkt hatten allerdings auch die Horster Gastgeber nicht. Sonst hätten sie bei einem ihrer Konter den Sack vorher zumachen können. Aber sie spielten ihre Entlastungsangriffe nicht sauber zu Ende. Deshalb blieb es beim Tor des Tages durch Güngör Kaya.

Weiter geht es beim SV Brackel und gegen den Erler SV 08

„Ich bin glücklich, dass wir nach dem Sieg in Resse nachlegen konnten“, bekannte Marcel Radke. „Vielleicht wird es ja doch noch ein goldener Oktober für uns.“ Ein Oktober, der für Null-Acht mit der 2:3-Heimniederlage gegen SW Wattenscheid 08 so bitter angefangen hat und der sich jetzt vor den nächsten Spielen beim SV Brackel 06 und gegen den Erler SV 08 in die richtige Richtung gedreht hat – vor allem dank Torhüter Enes Kurt.

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Tor: 1:0 Güngör Kaya (24.).

SV Horst 08: Kurt, Skrzecz, M. Dilek, Köstekci, Roith (90. Hoffmann), Kaya (83. Furuncu), Prudetskiy, M. Bouachria (90. Balci), Kalayci, Ibrahim, S. Bouachria.