Gelsenkirchen. Es wird schwierig: Der SV Hessler 06 muss zum Tabellenführer nach Dülmen. Westfalia 04 hofft hingegen im Kellerduell auf den ersten Sieg.

Das könnte ein weiterer ganz bitterer Sonntag für die vier in der Fußball-Bezirksliga spielenden Gelsenkirchener Mannschaften werden. Sie bekommen es mit Gegnern zu tun, die tabellarisch vor ihnen platziert sind.

Spvgg Erle 19 – Vestia Disteln

Das 1:5 in Suderwich liegt Trainer Rainer Sowa von der Spvgg Erle 19 noch schwer im Magen. Deshalb erwartet er an diesem Sonntag im Heimspiel gegen den starken Tabellendritten Vestia Disteln eine deutliche Steigerung. „Wenn wir so auftreten wie am vergangenen Sonntag, gibt es die nächste Packung“, sagt der Coach. „Aber das wird nicht passieren. Dass wir es besser können als zuletzt, wissen wir ja.“

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Seine Hoffnungen ruhen vor allem auf Martin Masnitza, der in Suderwich nicht zu ersetzen war. Auch Yves Held und Torhüter Benjamin Baschek stehen wieder zur Verfügung. „Wir haben gegen die Distelner nichts zu verlieren“, macht Sowa deutlich. „Es ist aber nicht so, dass wir gegen sie keine Chance haben. Wir müssen auf jeden Fall mit der richtigen Einstellung zu Werke gehen.“ Rot-Sünder Christopher Rausch ist zum letzten Mal gesperrt.

TSG Dülmen – SV Hessler 06

So schnell kann das gehen. Vor zwei Wochen hockte der SV Hessler 06 mit nur einem Punkt aus den ersten vier Spielen verzweifelt auf dem vorletzten Tabellenplatz. Jetzt ist er mit sieben Punkten aus sechs Partien als Tabellenneunter der beste der vier Gelsenkirchener Bezirksligisten. „Der Druck aus der Tabelle ist erst einmal raus“, sagt Trainer Holger Siska. „Wir sind aber noch längst nicht da, wo wir hinwollen.“

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An diesem Sonntag müssen seine Heßleraner zur TSG Dülmen – ob sie wollen oder nicht. Der Tabellenführer stellt bislang eine Klasse für sich dar und hat die letzten drei Partien mit mindestens fünf Toren Unterschied gewonnen. „Von der individuellen Qualität ist das eine Landesliga-Truppe mit hoher Qualität“, sagt Holger Siska, der aber nicht von einem Bonusspiel reden will.

Er setzt auf die Leidensfähigkeit seines Teams: „Wichtig wird sein, dass die Jungs jeden Zweikampf annehmen und an ihre Grenzen gehen.“ Rot-Sünder Muharrem Mekoli muss zum letzten Mal gesperrt zuschauen. Fraglich sind zudem die Einsätze von Marcel Auras und Patrick Rüsenberg.

VfB Kirchhellen – Westfalia 04

Das erste von zwei Kellerduellen innerhalb einer Woche hat Westfalia 04 mit 0:1 gegen Merfeld verloren. An diesem Sonntag wartet auf das Schlusslicht aus Bismarck die nächste Möglichkeit, den ersten Saisonsieg einzufahren. Es geht zum VfB Kirchhellen, dem als siegloser Tabellenvorletzter das Wasser ebenfalls bis zum Hals steht. Westfalias Trainer Jürgen Meier wurde am Dienstag 54 Jahre alt. Seinen größten sportlichen Wunsch hat er sich für Sonntag aufgespart: endlich mal gewinnen.

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„Wir nähern uns dem ersten Sieg immer mehr“, mutmaßt er. „Wenn wir ihn dann endlich auf dem Konto haben, wird so manches leichter. In dieser Staffel gibt es drei, vier Top-Mannschaften. Der Rest ist in der Lage, sich gegenseitig die Punkte wegzunehmen.“ Ein Problem könnten die Bismarcker auf der Torhüter-Position bekommen. Simon Bialas und Melih Incebacak fallen aus, deshalb muss wohl Adin Fejzic ran.

FC Marl – SC Hassel

Fünf Meisterschaftsspiele in Folge ohne Sieg, zudem das Aus im Kreispokal – für den SC Hassel läuft es nicht. Spielertrainer Calogero Cavaleri führt das in erster Linie auf die personellen Ausfälle und daraus resultierend auf die mäßige Trainingsbeteiligung zurück.

Ob die Wende zum Guten ausgerechnet im Auswärtsspiel beim Tabellensechsten FC Marl eingeläutet werden kann, scheint sehr fraglich zu sein. Calogero Cavaleri tritt die kurze Fahrt zum Nachbarn nicht mutlos an. „Wenn wir alle Mann an Bord haben, besitzen wir durchaus die Chance, von dort etwas mitzunehmen“, sagt er.

Das größte Fragezeichen steht hinter Ayoub Nouasse. Der Abwehrorganisator kommt nach einer Corona-Erkrankung nicht so richtig auf die Beine. Mal war es der Oberschenkel, zuletzt war es das Herz, das ihm zu schaffen machte. Sollte er erneut ausfallen, wird wohl Calogero Cavaleri selbst versuchen, für defensive Stabilität zu sorgen. Es fehlen der nur für ein Spiel gesperrte Rot-Sünder Lukas Tomanek sowie Eric Schulz nach dessen Gelb-Roter Karte im Heimspiel gegen Vestia Disteln (2:5).