Erle. Erles Trainer Rainer Sowa atmete nach dem ersten Heimsieg kräftig durch. Für den SC Hassel scheinen dagegen schwere Zeiten anzubrechen.

Was ist nur aus dem einst so großen SC Hassel geworden? Der traditionsreiche Klub aus dem Stadtnorden präsentierte sich im Auswärtsspiel bei der Spvgg Erle 19 in erschreckend schwacher Verfassung und verlor das Fußball-Bezirksliga-Derby auch in der Höhe verdient mit 0:3.

Hassels Trainer Cavaleri blickt ins Nichts

Spielertrainer Calogero Cavaleri stand noch Minuten nach dem Abpfiff nahezu regungslos am Spielfeldrand und blickte ins Nichts. Es dauerte eine Weile, bis er sich gefasst hatte und zu einem Kommentar in der Lage war.

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„Einfach nur enttäuschend, was die Mannschaft geboten hat“, teilte er mit. „Wir haben den Erlern das Feld komplett überlassen. Wir haben auch die Zweikämpfe überhaupt nicht angenommen. Die 19er waren uns absolut überlegen.“

Hassels Blick geht nun nach unten

Nach vier sieglosen Spielen in Folge nähern sich die Hasseler tabellarisch jenem Bereich, in dem sie in der abgebrochenen Corona-Saison 2020/21 zu Hause waren: dem Tabellenende. „Ja, definitiv“, antwortete Calogero Cavaleri auf die Frage, ob für sein Team spätestens an diesem Sonntag der Abstiegskampf begonnen habe. „Wir müssen uns nach unten orientieren.“

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Seinem Erler Trainer-Kollegen Rainer Sowa steht sehr wahrscheinlich ebenfalls keine einfache Spielzeit bevor, aber nach dem ersten Heimsieg durfte er zumindest etwas durchatmen. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis und der Leistung der gesamten Mannschaft“, gab er zu Protokoll.

Das Rezept, das zum Erfolg führte, war dasselbe wie drei Wochen zuvor beim 1:0 in Zweckel: eine in den entscheidenden Situationen stabile Abwehr und gefährliche Konter, die den Gegner von einer Verlegenheit in die nächste stürzten.

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In der ersten Halbzeit hatte es noch nicht nach einem so deutlichen Erler Sieg ausgesehen. Torwart Henning Wagner nahm zweimal das nötige Glück in Anspruch, um seinen Kasten sauber zu halten:

bei einem Pfostenschuss von Patrick Zimmermann (18.) und bei einem Lattenkracher von Lukas Tomanek (37.). Etwas überraschend fiel vier Minuten vor der Pause das 1:0 für die Lila-Weißen. Francesco Schmidt steckte durch, und Martin Masnitza schob den Ball vorbei an Hassels Keeper Simon Schnipper.

Maik Helwig foult Martin Masnitza

Francesco Schmidt und Martin Masnitza waren auch in der zweiten Hälfte die Männer, die den Unterschied ausmachten. Ihnen kam jedoch entgegen, dass die Abwehr des SC Hassel ohne ihren Organisator Ayoub Nouasse von Minute zu Minute löchriger wurde.

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Ein Foul von Maik Helwig an Martin Masnitza wurde mit einem Strafstoß geahndet, den Francesco Schmidt souverän zum 2:0 verwandelte. Und für den 3:0-Endstand sorgte abermals das Erler Traumduo: Martin Masnitza traf wie schon beim 1:0 nach Zuspiel von Francesco Schmidt.

Den Hasselern bleibt die Hoffnung, dass so wichtige Leute wie Ayoub Nouasse und Samet Celik bald wieder auf dem Platz zur Verfügung stehen.

„Sie sind einfach nicht zu ersetzen“, sagt Calogero Cavaleri, der nach seinem Muskelfaserriss ebenfalls an seinem Comeback arbeitet. Er will in dieser Woche mit dem Lauftraining beginnen, um vielleicht in zwei Wochen wieder mitspielen zu können.

Tore: 1:0 Martin Masnitza (41.), 2:0 Francesco Schmidt (55., Foulelfmeter), 3:0 Martin Masnitza (68.).

Spvgg Erle 19: Wagner, Wolffer, Schüßler (86. Mecklenbräuker), Riße (75. Pluta), Reimann, Masnitza, Pehl, Kiankaulua, Sowa, Schmidt (89. Schultz), Wiegand.

SC Hassel: Schnipper, Uysal (46. Hafsi), Hövel, Eckstein, Zimmermann, Tadday, Leufke, Tomanek, Er, M. Helwig, Stoica (65. Winkler).