Gelsenkirchen. Das Kaufinteresse für den Fußballplatz des ETuS Gelsenkirchen bedroht den benachbarten Reitverein. Die Wogen schlagen hoch.

Die Diskussion über die Umzugspläne der Fußballer von ETuS Gelsenkirchen verschob der Sportausschuss am Mittwoch in die nächste Sitzung.

Konzept liegt offenbar noch nicht vor

Da es einen Kaufinteressenten für den Sportplatz gibt, will der Verein ins Südstadion der SG Eintracht 07/12 umziehen. Das dazugehörige Konzept schickten die Klubs Anfang Februar an den Gelsenkirchener Stadtsportbund Gelsensport.

Im Sportausschuss teilte Sportdezernentin Anne Heselhaus jedoch mit, dass der Verwaltung das Konzept noch gar nicht vorliege.

„Deshalb ist es schwierig, die Pläne abschließend zu beurteilen. Wir werden in der nächsten Sitzung einen detaillierten Bericht vorlegen und das Thema erörtern“, sagte Heselhaus.

Parallel zur Sportausschuss-Sitzung trafen sich Vertreter des neben dem ETuS-Platz beheimateten Reitvereins mit Bezirksbürgermeister Thomas Fath (SPD).

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Kaufinteresse für den Fußballplatz bedroht die Reiter

Wie diese Zeitung berichtete, bedroht das Kaufinteresse für den Fußballplatz auch die Reiter, denn diese sind in den Bereichen Wasserversorgung, Zufahrt sowie Auslauf für die Pferde vom Spielfeld abhängig.

Der Termin mit Fath verlief für die Reiter aber nicht nach Plan, laut Geschäftsführerin Monika Patryas soll er den Reitern einen emotionalen Maulkorb verpasst haben.

„Er hat uns dafür kritisiert, dass wir an die Presse gegangen sind. Er meinte, dass wir uns schnell mit dem Interessenten einigen und aufhören sollen, öffentlich für Ärger zu sorgen“, erzählt die 49-Jährige im Gespräch mit dieser Zeitung.

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Interessent ist nicht bekannt

Patryas ist regelrecht fassungslos: „Der Interessent ist offiziell noch gar nicht bekannt.“ Weiter sagt sie: „Außerdem haben wir in dem Artikel keinen beleidigt, sondern nur die Chance erklärt, den Fußballplatz zu pachten, um damit die nötigen Kapazitäten für den Reitbetrieb zu schaffen.“

„Aber Herr Faths Aussagen hörten sich nach einer Drohung an, dass wir ruhig bleiben und damit zufrieden sein sollen, was wir haben“, schimpft die Geschäftsführerin. „Als wenn wir zum Käufer gehen und darum betteln müssten, dass wir hierbleiben können.“

Thomas Fath wehrt sich

Auf WAZ-Nachfrage wehrt sich Thomas Fath gegen die Vorwürfe: „Ich habe gesagt, dass ich einen anderen Weg gegangen wäre und erst mit dem Interessenten gesprochen hätte, bevor ich an die Öffentlichkeit gehe“, meint er.

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Thomas Fath weiter: „Aber ich habe den Vereinsvertretern klar mitgeteilt, dass ich auf ihrer Seite stehe und alles tun werde, was ich kann. Ich werde etwa Gespräche mit der Wirtschaftsförderung und den Politikern führen.“