Ruhrgebiet. Der FLVW setzt den Pokal mit den verbliebenen Vereinen fort. Andere Klubs werden entschädigt.

Verlängerung statt Schlusspfiff: Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) setzt den derzeit Corona-bedingt unterbrochenen Wettbewerb um den Westfalenpokal zumindest in abgespeckter Form fort.

Mitspielen dürfen nur noch die verbliebenen sechs Teilnehmer aus den Profiligen, also Drittligist SC Verl sowie die Regionalligisten SV Lippstadt, SC Wiedenbrück, SC Preußen Münster, SV Rödinghausen und Sportfreunde Lotte. Die anderen Mannschaften von der Oberliga abwärts, deren Spielbetrieb seit Beginn des zweiten Lockdowns Anfang November ruht, werden finanziell entschädigt und dürfen in der Saison 2021/22 wieder am Westfalenpokal teilnehmen.

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Dann werden die Pokal-Paarungen neu ausgelost. Auf all das einigten sich die Vereine im Rahmen einer Videokonferenz mit dem Verbands-Fußball-Ausschuss. Eine reguläre Fortsetzung des Pokals kam dabei nicht infrage, da gerade mal vier der 32 Erstrundenspiele abgeschlossen waren. Hinzu wären noch die vielen weiteren auszutragenden Partien aus den folgenden Pokalrunden gekommen. Den Pokalwettbewerb ganz zu annullieren, war für die Entscheider letztlich keine Option.

Auslosung am Freitag

„Ziel war und ist es, den Westfalenpokal sportlich zu Ende zu führen. Auch, um einen westfälischen Teilnehmer für die erste DFB-Pokal-Hauptrunde melden zu können“, sagt Pokalspielleiter Klaus Overwien.

Er ist mit der nun gefundenen Lösung zufrieden: „Leider darf aktuell niemand ab der Oberliga spielen, und das wird wohl auch in den nächsten Wochen so bleiben. Die Regionalliga und die Dritte Liga laufen dagegen noch. Mit den Vereinen aus diesen Ligen weiterzuspielen, ist das Einzige, was sportlich machbar ist.“

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Die verbliebenen sechs Klubs werden nun in zwei Viertelfinalspielen (hinzu kommen zwei Freilose) und den Halbfinals um den Einzug ins Finale kämpfen, das am 29. Mai im Rahmen des Finaltags der Amateure live in der ARD übertragen wird. Spielort des Finals wird – unabhängig von den Finalteilnehmern – das Stadion des SC Verl sein.

ARD überträgt live

Die Auslosung des Viertelfinals steht bereits am kommenden Freitag, 12 Uhr, an und wird live auf der Facebookseite des FLVW gestreamt. Die restlichen Klubs werden dann nur zuschauen können, was ihnen der Verband aber mit einer finanziellen Entschädigung in Höhe von 1000 Euro und dem Pokal-Ticket für die neue Saison versüßt.

Das gilt übrigens auch für die vier Vereine, die ihre Erstrundenpartie bereits absolvierten und mit einer Niederlage ausschieden. Die Sieger der vier Duelle dürfen in der neuen Pokalauflage in der zweiten Runde einsteigen. Auch deswegen traf die vom FLVW vorgestellte Lösung auf breite Zustimmung unter den Klubs.

„Bisher habe ich nur positive Rückmeldungen bekommen“, erzählt Pokalspielleiter Overwien und fügt hinzu: „Ich bin froh und allen Vereinen sehr dankbar, dass wir zusammen eine praktikable und solidarische Lösung im Sinne des Fair-Plays gefunden haben.“

Zweiter Pokal-Startplatz für FLVW

Der Gewinner des Westfalenpokals wird allerdings nicht der einzige westfälische Teilnehmer in der ersten Runde des DFB-Pokals sein. Da der FLVW als zweitgrößter Landesverband innerhalb des DFB zwei Startplätze zu vergeben hat, wird der andere an den besten westfälischen Regionalligisten dieser Saison gehen. Die besten Aussichten hat derzeit der Tabellendritte Preußen Münster, der elf Punkte vor dem SV Rödinghausen liegt und sogar zwei Spiele weniger absolviert hat.

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Spitzenreiter Borussia Dortmund II zählt nicht, da Zweitmannschaften von Profiklubs nicht am DFB-Pokal teilnehmen dürfen. In der neuen Saison geht dieses Startrecht automatisch an den Meister der Oberliga Westfalen über. Pokalspielleiter Overwien ist erleichtert, dass dank der Teil-Fortsetzung eine andere Alternative vom Tisch ist. „Wenn das nicht geklappt hätte, hätten wir losen müssen. Das wäre die ungerechteste Lösung gewesen“, meint er. Letztlich kamen Verband und Vereine aber um einen Schlusspfiff des Pokals herum. Stattdessen geht’s nun in die Verlängerung.