Wuppertal. Torwart Sören Ahlers und Mittelfeld-Mann Blendi Idrizi patzen im Regionalliga-Spiel beim Wuppertaler SV. Schalkes U-23-Team unterliegt mit 0:2.
Die meisten seiner Regionalliga-Spieler wissen wahrscheinlich gar nicht, wie eine Schallplatte aussieht, aber seine hat einen Sprung, den er überhaupt nicht mag. Viel lieber hätte Torsten Fröhling einen wohlklingenden MP3-Player, aber der Trainer der U-23-Fußballer des FC Schalke 04 muss gewisse Dinge nach Patzern nun einmal permanent wiederholen – vor allem, dass das „auch was mit Qualität zu tun hat“, wie er sagt. Diesmal ist es am Samstagnachmittag im Stadion am Zoo, nachdem seine Mannschaft mit 0:2 (0:1) beim Wuppertaler SV verloren hat.
Qualität fehlte dem Schalker U-23-Team sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Zum Rundumschlag wollte Torsten Fröhling jedoch nicht ausholen, zumal er zu Recht darauf hinwies, wie schwierig es gewesen sei, auf diesem Rasen Fußball zu spielen, und dass er regelmäßig improvisieren müsse.
Diesmal fehlte ihm auch Stürmer Luca Schuler, der am Freitagabend im Bundesliga-Spiel gegen den FSV Mainz 05 (0:0) eine knappe halbe Stunde im Einsatz gewesen war. War es die von Fußballern gerne genannte Belastungssteuerung? „Er ist bei den Profis“, antwortete Torsten Fröhling. „Er ist gar nicht erst hergekommen.“
Schalke-Ersatztorwart Michael Zadach stöhnt auf der Gegentribüne
Den Auftritt der Schalker U-23-Mannschaft zu bewerten, konnte je nach Betrachter unterschiedlich ausfallen. Ersatztorwart Michael Zadach zum Beispiel saß hinter den Ersatzbänken auf der Gegentribüne und war wegen der Darbietungen seiner Teamkollegen gerade nach der Pause nicht nur einmal entsetzt. „Mein Gott, ey!“, entwich es dem 20-Jährigen nicht nur einmal.
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Ganz sicher mussten die Wuppertaler auch schon mal wesentlich mehr investieren, um drei Punkte zu holen. „Wir geben Gas, das ist auch in Ordnung. Ich kann nicht groß draufhauen“, meinte Torsten Fröhling, um dann jedoch sehr deutlich zu werden. „Aber“, sagte der 54-jährige Fußball-Lehrer, „bei manchen ist nicht mehr drin.“
Langes Gespräch mit Tomasz Wałdoch und Torwart-Trainer Christian Wetklo
Im Stadion am Zoo war vor allem bei zwei Spielern der Königsblauen diesmal zu wenig drin. Der eine war Torwart Sören Ahlers, der bei den Profis zunächst einmal nicht mehr gebraucht wird, weil Dänemarks Nationalkeeper Frederik Rønnow wieder fit ist, und der andere war der offensive Mittelfeld-Mann Blendi Idrizi.
So ganz genau wusste Torsten Fröhling dann auch nicht, wo er anfangen sollte, nachdem er auf dem Rasen noch lange mit seinem Assistenten Tomasz Wałdoch und Torwart-Trainer Christian Wetklo geredet hatte: hinten oder vorne.
Torsten Fröhling: „Ein Standard kann passieren, aber uns passiert das immer“
Fangen wir hinten an:
Der Treffer zum 0:1 fiel nach einer Standard-Situation. Mal wieder. Nach einem Freistoß von Kevin Rodrigues Pires, der 2000/01 das Trikot der Schalker U23 getragen hatte, entschied sich Sören Ahlers nach zwei Schritten vorwärts, auf der Linie zu bleiben. WSV-Innenverteidiger Christopher Schorch legte den Ball per Kopf ab, und Mateo Aramburo vollendete aus kurzer Distanz.
„Ein Standard kann passieren, aber uns passiert das immer“, sagte Torsten Fröhling, der sich später noch einmal anschauen wollte, ob dem Freistoß tatsächlich ein Handspiel von Brooklyn Ezeh vorausgegangen war.
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Den Verantwortlichen für das 0:2, das Joey Müller aus spitzem Winkel gelang, nachdem er von Blendi Idrizi im Laufduell nicht attackiert worden war, machte Torsten Fröhling schnell aus: Torwart Sören Ahlers. Musste er den halten? „Ja!“, antwortete der Trainer ratzfatz. Er sagte aber auch, dass „wir den Ball im Mittelfeld zu billig hergeschenkt haben“.
Blendi Idrizi schließt nach seinem tollen Solo zu schwach ab
Machen wir vorne weiter:
In der Schlussphase der ersten Halbzeit hatte der Regionalliga-Elfte aus Gelsenkirchen seine beste Phase in der Offensive, inklusive zweier sehr guter Chancen, obwohl Torsten Fröhling sogar mehrere Möglichkeiten auf seinem Zettel notiert hatte. „Großchance Memo“, sagte er und meinte die Szene aus der 38. Minute, als der A-Jugendliche Mehmet Can Aydin vorbeigeschossen hatte.
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Und dann, in der 43. Minute, hätte das 1:1 fallen müssen, das dem Spiel vielleicht einen ganz anderen Verlauf gegeben hätte. „Eigentlich machen wir alles richtig, aber kein Tor“, sagte Torsten Fröhling. „Das war richtig geil: Konter, schnelles Umschaltspiel.“ Doch Blendi Idrizi schoss nach seinem tollen Solo so schwach, dass es bei WSV-Keeper Sebastian Patzler, der per Fußabwehr parierte, nur zu einer milden Ausschüttung an Stresshormonen kam. Wenn überhaupt.
Torsten Fröhling: „Wir machen zu wenig aus unseren Chancen“
„Das ist einfach das, was wir nicht abstellen können“, sagte der Schalker U-23-Coach. „Wir machen zu wenig aus unseren Chancen.“ Schon mal in dieser Saison gehört? Die Nadel des Torsten-Fröhling-Plattenspielerarms hängt bekanntlich hartnäckig in der Macke.
Tore: 1:0 Mateo Aramburo (30.), 2:0 Joey Müller (53.).
FC Schalke 04 U23: Ahlers - Matriciani (77. Frölich), Lübbers, Hanraths, Ezeh - Flick (80. Awassi), Kaparos - Aydin, Idrizi (57. Berisha), Ceka - Candan (67. Halbauer).