Gelsenkirchen. Die U-23-Mannschaft des FC Schalke 04 feiert nach 83 Tagen mal wieder einen Regionalliga-Sieg. So reagiert Trainer Torsten Fröhling nach dem 2:0.
Was ist das denn? Das sind etwas fremde Geräusche, die so gar nicht zum FC Schalke 04 passen – zu den Profis sowieso nicht, zuletzt aber hat es solche Töne auch nicht mehr bei den U-23-Fußballern der Königsblauen in der Regionalliga gegeben. Mehrere Jubel-Schreie erschallen am Samstagnachmittag laut und deutlich durch das Parkstadion.
Die Mannschaft von Trainer Torsten Fröhling hat nach 83 Tagen, nach dem 1:0 am 6. Dezember beim U-23-Team von Fortuna Düsseldorf, endlich mal wieder triumphiert. „Erzwungen und auch gut gespielt“, fasst der 54-jährige Fußball-Lehrer den 2:0 (0:0)-Erfolg seines Teams über den VfB Homberg zusammen.
Es ist fast immer so, dass Torsten Fröhling ein Lächeln hinbekommt. Auch nach Niederlagen. Diesmal steckt in diesem Lächeln des Schalker U-23-Trainers aber viel mehr: Erleichterung vor allem, aber auch Stolz.
0:0 am Dienstagabend gegen den FC Wegberg-Beeck
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Nach dieser Durststrecke und dem ersten Fortschritt am Dienstagabend beim 0:0 gegen den FC Wegberg-Beeck bringt die Mannschaft das auf den Parkstadion-Rasen, was Torsten Fröhling als Voraussetzung nennt, was sein U-19-Trainerkollege Norbert Elgert immer als Basics bezeichnet. Die Königsblauen haben bei schwierigen Platzverhältnissen den unbedingten Willen zu gewinnen.
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„Ich bin unheimlich zufrieden“, sagte Torsten Fröhling und machte nach dem Schlusspfiff auch kein Geheimnis daraus, dass es an die Psyche gegangen sei, so lange nicht gewonnen zu haben. „Die Mannschaft hat sich zerrissen, um den Bock umzustoßen. Heute haben wir es gemacht.“
VfB Homberg mit dem ehemaligen Horster Pierre Nowitzki
Und das Schalker U-23-Team hätte sich, so viel Kritik muss dann doch erlaubt sein, dieses Umstoßen gegen diese VfB-Mannschaft mit dem gebürtigen Gelsenkirchener Pierre Nowitzki, der einst mit Trainer Jörg Krempicki und dem SV Horst 08 von der Bezirks- und die Westfalenliga durchmarschiert war, sogar etwas leichter machen können.
In der starken Anfangsphase aber wandelte das Fröhling-Team seine Überlegenheit nicht in Tore um. Ein sehr dickes Ding hatte Luca Schuler schon in der achten Minute, er traf nach Vorarbeit von Blendi Irdizi aber den Pfosten. „Er kann den Ball eigentlich noch einmal mitnehmen“, sagte der Coach. „Das wäre schon das Tor gewesen, und dann hätte vielleicht alles ein bisschen einfacher werden können.“
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So dauerte es dann bis zur 48. Minute, nachdem sich die Sonne aus dem Parkstadion verabschiedet hatte, ehe die Schalker ihren zweiten Treffer des Jahres markierten. Brooklyn Ezeh, der linke Verteidiger, hämmerte das Spielgerät nach einem Foul an Luca Schuler per 16-Meter-Freistoß zum 1:0 ins Netz. Der Ball war so gut und hart geschossen, dass VfB-Keeper Philipp Gutkowski keine Chance hatte.
Brooklyn Ezeh trifft mit einem Klasse-Freistoßtor zum Schalker 1:0
„Ein schönes Tor, das war der Dosenöffner. Dann muss es eben mal durch so einen Standard sein“, meinte Torsten Fröhling, der sich in der 66. Minute über das 2:0 freuen durfte. Luca Schuler nutzte ein Durcheinander der Homberger, die nach der Pause sehr viel mutiger auftraten als in der ersten Halbzeit und auch einige gute Kopfball-Möglichkeiten hatten, zog davon und schloss platziert ins lange Eck ab. Wieder war VfB-Schlussmann Philipp Gutkowski chancenlos. Das war auf dem Weg zum achten Saisonsieg für den Gelsenkirchener Tabellenzehnten mindestens schon die Vorentscheidung.
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„Ich freue mich unheimlich, dass Luca mal wieder ein Tor gemacht hat“, sagte Torsten Fröhling. Zuletzt hatte der Ein-Mann-Sturm am 21. November des vergangenen Jahres bei der 1:5-Niederlage gegen die U23 von Borussia Dortmund getroffen. Und wie sich der 21-Jährige, der zwischendurch auch drei Partien wegen einer gereizten Achillessehne verpasst hatte und gegen den FC Wegberg-Beeck erstmals wieder dabei gewesen war, nach seinem vierten Saisontor freute, verriet mehr als 1000 Worte.
Schalke-Trainer Torsten Fröhling: „Ich denke, dass unser Sieg absolut verdient ist“
Die Schalker U-23-Fußballer haben sich in den vergangenen beiden Spielen etwas zurückgeholt, nämlich ein gutes Gefühl. „Irgendwann muss man auch mal ein bisschen Glück haben“, sagte Trainer Torsten Fröhling und ließ es nicht aus, dem Tabellen-16. aus Duisburg ein Kompliment auszusprechen. Und zwar so: „Wir haben gegen einen Gegner gespielt, der alles versucht hat, um uns den Schneid abzukaufen, und gegen den du viele Standards verteidigen musst. Homberg hat leidenschaftlich gespielt und gekämpft.“ Aber? „Ich denke“, sagte Torsten Fröhling, „dass unser Sieg absolut verdient ist.“
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+++ So haben sie gespielt: +++
Tore: 1:0 Brooklyn Ezeh (48.), 2:0 Luca Schuler (66.).
FC Schalke 04 U23: Zadach - Matriciani, Awassi, Hanraths, Ezeh - Flick, Kaparos - Aydin (82. Berisha), Idrizi (90.+2 Lübbers), Scienza (89. Frölich) - Schuler (73. Candan).
Gelbe Karten: Flick (6) – Kogel (5), Jafari (5), Yesil (3).
Schiedsrichter: Alexander Schuh (Kaarst).